20.09.2021

aws Gründerfonds: Haimberger folgt auf Kunzmann in der Geschäftsführung

Ralf Kunzmann hat den Gründerfonds seit Beginn geprägt. Jetzt wechselt er in die Bankenwelt.
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Ralf Kunzmann, Geschäftsführer AWS Gründerfonds © Sergio Mechelk
Ralf Kunzmann, Geschäftsführer AWS Gründerfonds © Sergio Mechelk

Mit einem Volumen von rund 70 Millionen Euro gehört der staatliche VC aws Gründerfonds zu den wichtigsten Startup-Finanzierern Österreichs. Nun steht ein Wechsel in der Geschäftsführung an: Mit Ralf Kunzmann verlässt einer der Köpfe, die den Fonds seit der Gründung maßgeblich prägten, aws Fondsmanagement und aws Gründerfonds nach achteinhalb Jahren. Ihm folgte in Fondsmanagement und Gründerfonds Christoph Haimberger nach.

Mit Haimberger kommt ein erfahrener VC-Manager zur aws

Haimberger hat nach eigenen Angaben mehr als 20 Jahre Erfahrung in Sachen Investments, Venture Capital und Private Equity. Er war viele Jahre Investment Director bei 3TS Capital, dann als Venture Partner bei Elevate Ventures der RBI tätig und hat mit UmweltKapital seine eigene VC-Beratung.

Nun ist er Teil der Geschäftsführung des aws Gründerfonds, der in den vergangenen achteinhalb Jahren in mehr als 35 Companies investiert hat und zahlreiche Exits feiern konnte. Im Portfolio sind unter anderem als potenzielle künftige Unicorns gehandelte Startups wie Adverity oder PlanRadar. Die Geschäftsführung teilt er sich im Fondsmanagement mit Nina Dohrau. Kunzmann war seit der Gründung des aws Gründerfonds in der Geschäftsführung. Er wechselt nun mit Oktober in die Erste Group.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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