26.08.2019

“aws Connect”: Neue Plattform matcht Startups, KMU, Corporates und Investoren

Interview: Die Förderbank des Bundes Austria Wirtschaftsservice (aws) hat mit "aws Connect" eine neue Plattform ins Leben gerufen, über die künftig Startups, Investoren, KMU und Corporates vernetzt werden. Wir haben mit aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister über die Strategie gesprochen, die hinter "aws Connect" steckt.
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aws connect
Bernhard Sagmeister - Copyright: aws

Seit heute, Montag, ist mit “aws Connect” eine neue Plattform der Austria Wirtschaftsservice Förderbank (aws) online, über die Startups, Investoren, KMU und Corporates miteinander vernetzt werden. 

+++ der brutkasten vernetzt KMU, Startups und Corporates in einer Roadshow +++

Mit “aws Connect” werden bereits bestehende Dienstleistungs- und Vernetzungsangebote der aws gebündelt und damit für die Nutzer einfacher zugänglich gemacht. In einem ersten Schritt sind über die neue Plattform der aws Equity Finder, über den Unternehmen nach Investoren und Eigenkapital suchen können, sowie Industry-Startup-Net, ein Vernetzungsservice zwischen Startups und etablierten Unternehmen, online verfügbar.

Das aws i2Business Angels Netzwerk und das Global Incubator Network Austria (GIN) sollen zu einem späteren Zeitpunkt in die Plattform eingliedert werden.

Der brutkasten hat mit aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister über die Strategie gesprochen, die hinter “aws Connect” steckt, und wie das Matchmaking konkret funktioniert.

Warum wurde die neue Plattform “aws Connect” gegründet? Welche Vorteile ergeben sich durch die gemeinsame Dachmarke?

Als erste Anlaufstelle unterstützt die aws als Förderbank des Bundes Unternehmen von der ersten Idee bis zum internationalen Markterfolg. Dabei geht es vor allem um Themen der Unternehmensfinanzierung etwa mit Krediten, Garantien oder Zuschüssen.

Wie wir aber aus den vielen Gesprächen und dem Austausch mit Startups und etablierten Unternehmen wissen, braucht es neben der Finanzierung oft auch Beratung, Coaching und immer stärker auch den richtigen Partner zum richtigen Zeitpunkt.

Die Digitalisierung hat für Unternehmen den Wettbewerb klar erhöht, gemeinsam können aber die Chancen umso besser genutzt werden: KMU und etablierte Unternehmen brauchen agile Startups um innovativ zu bleiben, und Startups wiederum brauchen die Erfahrung erfahrener Unternehmer, um am Markt zu reüssieren. Nicht zuletzt brauchen innovative Unternehmen Investorinnen und Investoren, um Ideen umzusetzen.

Die aws als neutraler Marktplatzprovider hat deshalb in den vergangenen Jahren bereits ein Angebot an Netzwerk-Programmen aufgebaut. Mit “aws Connect” werden diese Angebote nun in einer Plattform gebündelt und sind damit deutlich einfacher zugänglich. Die Unternehmen kommen damit also schneller zum richtigen Partner und können rascher ihre Vorhaben umsetzen.

Welche konkreten Services können über die Plattform “aws Connect” genutzt werden? 

Mit “aws Connect” bekommen Startups, Investoren, KMU und Corporates einen komfortablen Zugang zu einem stetig wachsenden und hochwertigen Netzwerk von aktuell mehr als 1000 Teilnehmern. Besonders wichtig ist dabei das Matching der Marktteilnehmer auf Augenhöhe, denn gerade wenn es um einen Austausch von Innovationen geht, ist es wichtig einen gleichberechtigten und fairen Rahmen zu bieten.

Als aws ist es unsere Aufgabe, Services zu schaffen, die am Markt nicht oder oft nur mit potenziellen Interessenskonflikten vorhanden sind. In einem ersten Schritt sind daher zwei etablierte Services über “aws Connect” erreichbar: Im Kontakt-Marktplatz für Investoren und Unternehmen, dem aws Equity Finder, suchen Unternehmen schnell und einfach nach Investoren und Eigenkapital. Im Industry-Startup.Net als Vernetzungsservice zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen geht es um die Suche nach Kooperationspartnern. Über 300 Mitglieder nutzen dieses Service bereits regelmäßig.

Künftig wird mit aws i2Business Angels aber auch Österreichs größtes Business Angels Netzwerk über “aws Connect” erreichbar sein. Mehr als 360 Investoren bekommen dabei regelmäßig einen kuratierten und qualitativ hochwertigen Dealflow präsentiert. Und mit GIN, dem Global Incubator Network Austria, einem Programm von aws und FFG, wird bald auch die Vernetzung mit internationalen Inkubatoren, Investoren und Akzeleratoren schrittweise in “aws Connect” integriert. Also wann immer ein Unternehmen auf der Suche nach einem Partner ist, ist “aws Connect” die erste Anlaufstelle. 

Ab wann kann die Plattform “aws Connect” genutzt werden? Wer kann sich für “aws Connect” anmelden?

“aws Connect” ist ab sofort online und steht Startups, KMU, Corporates und Investoren bereits zur Verfügung. Wir arbeiten aber laufend an der Weiterentwicklung.

Wie soll “aws Connect” bekannt gemacht werden?

Für einen Großteil des österreichischen Startup-Ökosystems wird “aws Connect” sehr schnell sichtbar. Anstatt sich wie bisher bei jedem Service einzeln einzuloggen, gibt es nun bereits einen zentralen Zugang. Das ist deutlich übersichtlicher und wurde gemeinsam mit Unternehmen erfolgreich getestet.

Nun soll die Plattform aber natürlich auch weiter bekannt gemacht werden. Deshalb sind wir beispielsweise auch bei der Roadshow KMU meets Startups & Corporates mit dabei und organisieren den “aws Connect Matching Floor”. Unternehmen können sich dazu bereits im Vorfeld anmelden und bekommen bei der Roadshow die Möglichkeit sich mit interessierten Partnern zu vernetzen. Damit wird ein Rahmen für den Austausch geschaffen, der bei vergangenen Events bereits sehr gut angenommen wurde. 

Über “aws Connect” sollen Startups, KMU, Corporates sowie Investoren vernetzt werden. Wie funktioniert das Matching konkret?

Für die Unternehmen und Investoren ist der Zugang bewusst sehr einfach gehalten. Wie wir aus unseren regelmäßigen Kundenzufriedenheitsumfragen wissen, ist der effiziente Zugang für die Unternehmen extrem wichtig. Daher gibt es mit “aws Connect” eine Plattform mit einer einfachen Registrierung.

Danach werden die aws Expertinnen und Experten aktiv, nehmen mit den Unternehmen Kontakt auf, um den die konkreten Anforderungen zur Kooperation, Investition oder Internationalisierung zu erarbeiten und die Vernetzung vorzubereiten. Konkret bedeutet das, nach dem Vorgespräch, suchen wir nach geeigneten Partnern und melden uns mit passenden und geprüften Unternehmensvorstellungen. 

Welche Erfolgsbilanz können die Vernetzungs-Initiativen bis dato vorweisen?

Der Blick auf die Zahlen belegt, wir sind hier auf dem richtigen Weg. Nicht nur die Kontaktvermittlungen, sondern auch die Anzahl der Mitglieder steigt laufend: Aktuell nehmen mehr als 360 Investorinnen und Investoren bei aws i2Business Angels teil.

Im Industry-Startup.Net haben wir ebenfalls bereits über 300 Netzwerkteilnehmer. Die Mitglieder werden laufend mit passenden Kooperationsangeboten und einem qualitativ hochwertigen Dealflow serviciert.

Über 100 Vernetzungen fanden im vergangenen Jahr zwischen Startups und Corporates statt und 85 Mal wurden Startups mit Business Angels zusammengebracht. Auf dieser Bilanz wollen wir weiter aufbauen. “aws Connect” ist dafür ein entscheidender Schritt. 


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Internet of Things, Industrie 4.0, Predictive Maintenance – es gibt einige Buzzwords, die seit Jahren das Thema Digitalisierung der Industrie bestimmen. Fest steht: Wie auch immer man es nennt – Industriebetriebe kommen nicht darum hin, ihre Systeme smarter zu machen und so die Effizienz zu steigern und Kosten zu sparen. Doch Umrüstungen oder gar die Anschaffung neuer Maschinen sind zeitaufwändig und teuer – bislang. Denn das Linzer Startup COISS will mit seiner Technologie Abhilfe schaffen. Dabei wird es auch vom oberösterreichischen Inkubator tech2b unterstützt.

COISS-System liefert sofort Ergebnisse

“COISS entwickelt intelligente Plug-and-Play-Sensorik und einfache Softwarelösungen, die Maschinenaktivitäten, Temperatur und Position in Echtzeit erfassen – ganz ohne Eingriff in bestehende Elektrik”, erklärt Co-Founder und CEO Marco Kner gegenüber brutkasten. Dabei lasse sich das System innerhalb von Minuten installieren und liefere sofort Ergebnisse. Das Startup verkauft dabei Hard- und Software im Komplettpaket. Auch ein Abo-Modell steht zur Verfügung.

In Minuten aufrüsten, statt ausmustern

“Wir haben schon Produktionsmaschinen angebunden, die mehr als 30 Jahre alt waren und eigentlich ausgemistet werden sollten”, erzählt der COISS-Gründer. Auch ein ganzes Hochregallager habe man in kürzester Zeit digitalisiert. Kunden hätten sich so Digitalisierungsprojekte mit fünfstelligen Kosten gespart. Sechs dieser Kunden gibt es bislang, darunter die Kunststoff-Unternehmen Poloplast und AGRU sowie das Holz-Unternehmen Rohol. Zehn Systeme sind im Einsatz, rund 80.000 Euro Umsatz wurden damit erzielt.

COISS erst im Februar 2024 gegründet

Und das, obwohl Kner mit seinen Co-Foundern Manuel Rohrauer und Martin Hehl gerade vor etwas mehr als einem Jahr mit der Entwicklung starteten und im Februar 2024 gründeten. Alle drei brachten dabei umfassende Erfahrung aus der Industrie mit vormaligen Arbeitgebern wie Siemens, Engel und Loxone mit.

“Wir merken extreme Fortschritte dank der Unterstützung durch tech2b”

Und noch ein weiterer Aspekt neben der Erfahrung habe sehr dabei geholfen, so schnell voranzukommen, erzählt Kner: “Tech2b war von Anfang an ein Wegbegleiter und unterstützt uns im Bereich Strategieausarbeitung und dabei, das aktuell schnelle Tempo zu halten. Die Ansprechpartner und Mentoren stehen uns wirklich immer zur Verfügung – sowohl für konkrete Themen, als auch für den Aufbau des Vertriebs.” Inzwischen sei man in der “Incubate Phase” – “und wir starten voll durch”, so Kner. “Wir merken extreme Fortschritte dank der Unterstützung durch tech2b. Sie bringen es immer sehr gut auf den Punkt, was ein gutes, stabiles Unternehmen braucht.”

Nächster Schritt: DACH-Expansion

Und diese Stabilität lässt sich auch finanziell gerade einmal zehn Monate nach der Gründung sehen: “Wir leben bereits von unseren Umsätzen”, sagt Kner. Eine externe Finanzierung ist aktuell nicht geplant. “Wir bootstrappen unser Unternehmen in enormem Tempo nach oben”, meint der COISS-CEO. Entsprechend stehen auch bereits Expansionspläne. 2025 steht die Internationalisierung in der DACH-Region auf dem Plan. “Außerdem werden wir unsere Produktpalette weiterentwickeln. Wir wollen Unternehmen helfen, einfach und günstig Ihre Wertschöpfungskette abzubilden.”

Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der tech2b Inkubator GmbH.

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