11.06.2018

AVL Creators Expedition: Bislang 250 Bewerber aus 25 Ländern

Seit einem Jahr läuft nun der dauerhaft offene Call der Creators Expedition des Grazer Automotive-Unternehmens AVL. Fünf Projekte wurden bislang umgesetzt.
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AVL Creators Expedition
(c) AVL: Die Creators Expedition-Leiter Sebastian Jagsch und Jonas Schneider
kooperation

Es ist nicht ganz üblich für ein Startup-Programm. Der Call für die Creators Expedition des Grazer Automotive-Unternehmens AVL ist dauerhaft offen. “Weiterentwicklung muss permanent passieren. Wir bleiben daher auch permanent offen für neue Ideen und Konzepte”, sagt dazu Jonas Schneider, der das Programm koordiniert. Der Modus führt auch dazu, dass die AVL Creators Expedition nicht mit einem klassischen Corporate Accelerator vergleichbar ist. Es gibt kein fixes Programm. Es wird laufend gescreent und anhand dessen bestimmt, wer für eine Kooperation in Frage kommt.

+++ Archiv: AVL sucht Early-Stage-Startups im Bereich der innovativen Mobilität +++

Beziehungen zu den Giganten der Automobil-Branche

Das Programm läuft nun seit ziemlich genau einem Jahr. “In der Zeit haben wir 250 Startups aus 25 Ländern unter die Lupe genommen, hauptsächlich aus den Bereichen Artificial Intelligence, Autonomus Driving und E-Mobility”, heißt es von AVL. Und man kann erste Erfolge vorweisen. Fünf konkrete Projekte mit Startups wurden im Rahmen der AVL Creators Expedition bereits gestartet. Das Grazer Unternehmen lockt dabei mit seinen Beziehungen zu den Giganten der Automobil-Branche. Mit einem Jahresumsatz von 1,55 Milliarden Euro (2017) und fast 10.000 Mitarbeitern weltweit gehört es zu den Großen in der globalen Auto-Zuliefer-Industrie.

Jonas Schneider und Sebastian Jagsch im Video-Interview zur AVL Creators Expedition

“Erst einmal kennenlernen”

Zusätzlich zum laufenden Call scoute man Startups bei den weltweiten Flagship-Events, wie dem Web Summit in Lissabon, Slush in Helsinki, Bits & Pretzels in München, Pioneers in Wien und Ecomotion in Tel Aviv, heißt es von AVL. Fällt das Screening positiv aus, lerne man sich erst einmal kennen. “Die Erkenntnis, wie die beiden Seiten einander helfen können, ergibt sich üblicherweise innerhalb von ein paar Meetings”. Wenn man übereinkomme, starte man ein gemeinsames Projekt über die Dauer von etwa sechs Monaten, das AVL “in jedem Aspekt” unterstütze. Während des Projekts nimmt das Grazer Unternehmen keine Anteile des Startups. “Nach dem Projekt bestimmen beide Seiten gemeinsam, ob und wie man eine Langzeit-Partnerschaft eingeht”.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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