07.02.2023

Authentic Vision: 5,5 Millionen Euro Investment für Salzburger Security Startup

Authentic Vision aus Salzburg hat sich auf mobile Authentifizierungslösungen spezialisiert. Im Zuge einer Serie-C-Finanzierungsrunde erhält das Startup ein Investment in Höhe von 5,55 Millionen Euro.
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Authentic Vision
Thomas Weiss, Gründer und CEO von Authentic Vision (c) Authentic Vision/SARA BUBNA photography

Schätzungen der EU-Kommission zufolge umfassen sieben bis zehn Prozents des Welthandels Fälschungen und Plagiate. Der volkswirtschaftliche Schaden von Produktfälschungen wird weltweit zudem auf bis zu 300 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Dementsprechend groß ist der Markt für Anti-Counterfeiting-Lösungen, den auch das Salzburger Unternehmen Authentic Vision bereits 2012 für sich erkannt hat.

Die patentierte Technologie von Authentic Vision – bestehend aus dem holografischen Fingerabdruck, einer mobilen Authentifizierungs-App und Echtzeit-Analysefunktionen – schützt physische Produkte vor Fälschungen. Zu den wichtigsten Märkten für das Salzburger Startup zählen der FinTech-Sektor, die Kabelindustrie sowie neue Anwendungsfälle im Web3. Die Technologie kommt mittlerweile bei Banken wie der UniCredit Bank Austria oder dem globalen Kabelhersteller Nexans zur Anwendung.

Series-C-Runde für Authentic Vision

Anfang November 2020 gab das Unternehmen den Abschluss seiner Series-B-Runde in Höhe von fünf Millionen US-Dollar bekannt. Nun folgt die Series-C-Runde für das Salzburger Startup, die sich diesmal auf 5,55 Millionen Euro beläuft. Zu den Hauptinvestoren gehören bestehende Investoren wie die Custos Privatstiftung (Österreich) oder Dolby Family Ventures (USA) sowie neue Investoren wie Joint Effects LLC (USA) und namhafte Business Angels, verwaltet von Smart Family Office (Österreich).

“Wir sind begeistert und fühlen uns durch das Interesse und die Beteiligung von hochkarätigen, bestehenden und neuen Investoren an dieser Kapitalrunde geehrt. Die Technologie von Authentic Vision wurde bereits von führenden Banken wie der UniCredit Bank Austria in Bankkarten integriert”, so Thomas Weiss, Gründer & CEO von Authentic Vision.

Die lukrierte Summe soll in das weitere Wachstum des Unternehmens gesteckt werden, dessen Sicherheitstechnologien bereits in Europa, Nordamerika, Afrika und Asien zum Einsatz kommen, wie es in einer Aussendung am Dienstag heißt.

Neue Anwendungsfälle im Web3

Neben der Etablierung im Bereich des Markenschutzes verzeichnet die Technologie aus Salzbug eine steigende Nachfrage in digitalen Anwendungsfällen wie dem Web3. So ist es beispielsweise möglich Marken oder physische Produkte sicher mit digitalen Vermögenswerten zu verbinden. Dazu heißt es vom Startup: “Die Technologie ermöglicht es Marken, physische Produkte sicher mit digitalen Vermögenswerten zu verbinden und gleichzeitig die Nachteile unsicherer QR-Codes oder die hohen Kosten von NFC-Chips zu umgehen.”


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Ultraschall für mehr Effizienz: Moldsonics aus Linz transformiert die Kunststoffproduktion

Das Linzer Startup Moldsonics entwickelt ein Sensorsystem für Spritzgieß- und Extrusionstechnik. Mit Hilfe von Ultraschall können so Messgrößen in der Industrie berührungslos überwacht werden. Das Unternehmen wird von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. Co-Founder und CEO Thomas Mitterlehner hat uns mehr über die Technologie und Marktchancen erzählt.
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(c) Moldsonics

Die Wurzeln von Moldsonics liegen an der Johannes Kepler Universität in Linz. Die Technologie, die das Fundament des Unternehmens bildet, entstand aus über zwölf Jahren Forschung von Mitgründer Bernhard Praher. Bereits 2009 begann er mit der Untersuchung von Ultraschall in der Kunststoffverarbeitung. Der entscheidende Durchbruch kam 2017, als das Team beim Edison Ideenwettbewerb mit einem Businessplan erste Schritte Richtung Kommerzialisierung unternahm.

Das Unternehmen wurde schließlich 2021 von Thomas Mitterlehner, Bernhard Praher und Klaus Straka gegründet. “Unser Ziel war von Anfang an klar: Wir wollen ein Forschungsprojekt in eine skalierbare, industrielle Anwendung überführen”, so Mitterlehner gegenüber brutkasten.

Technologie und USP: Berührungslose Präzision

Das Herzstück von Moldsonics ist die einzigartige Ultraschall-Sensortechnologie. Diese ermöglicht eine berührungslose Messung und Analyse, die sowohl zur Qualitätskontrolle als auch zur Prozesssteuerung eingesetzt wird.

„Wir können durch Material hindurchschauen und in Echtzeit erkennen, was im Inneren passiert“, erklärt Mitterlehner. Der Fokus liegt dabei auf Spritzgusswerkzeugen, die in der Kunststoffindustrie zentrale Elemente darstellen. Die Sensoren helfen, den Ausschuss zu minimieren und die Energieeffizienz zu maximieren, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile bringt.

Das Gründerteam | (c) Moldsonics

Ein besonderer USP von Moldsonics ist die Fähigkeit, maßgeschneiderte Lösungen für spezifische industrielle Herausforderungen zu entwickeln. „Wir haben gelernt, dass Erfolg nur dann möglich ist, wenn wir Sensorprodukte entwickeln, die genau auf ein Problem zugeschnitten und kostenoptimiert sind“, so der Co-Founder und CEO.

Geschäftsmodell und Wachstum

Moldsonics verfolgt ein hybrides Geschäftsmodell. Einerseits bietet das Unternehmen Hardwareprodukte zum Direktverkauf an. Andererseits spielt auch die Dienstleistungsebene eine wesentliche Rolle, besonders bei der Einführung neuer Produkte. Ein drittes Standbein ist ein Pay Per-Use-Modell, das gerade für Anwendungen wie die Verschleißmessung entwickelt wurde.

“Wir haben die Entwicklung unseres Unternehmens durch Dienstleistungen finanziert, parallel dazu aber skalierbare Standardprodukte entwickelt”, erläutert Mitterlehner.

Das Unternehmen agiert vor allem in den deutschsprachigen Märkten, wo die Kunststoffverarbeitung eine starke Industrie darstellt. Rund 40 Prozent des Umsatzes werden durch Exporte generiert, mit Deutschland als wichtigstem Markt.

Herausforderungen und Finanzierung

Wie viele Hardware-Startups sieht sich auch Moldsonics mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Die Entwicklung und Vermarktung von Hardwarelösungen ist kapitalintensiv, weshalb das Unternehmen einen Teil seines Wachstums durch Förderungen finanzieren konnte. Zentral dabei war das Programm aws Seedfinancing – Deeptech der Austria Wirtschaftsserice (aws).

Im Modul Seedfinancing – Deep Tech werden Gründungen und Scaleups gefördert, die auf angewandter Forschung und Entwicklung basieren. Ziel ist es, Vorserien-Produkte, Produkte und Dienstleistungen so weiterzuentwickeln, dass sie wirtschaftlich genutzt werden können.

“Mit der Förderung der aws konnten wir gezielt ein Produkt entwickeln, das perfekt auf die Anforderungen eines spezifischen Anwendungsbereichs zugeschnitten ist. Dies war ein wesentlicher Schritt, um unser Angebot zu skalieren und marktfähig zu machen”, so Mitterlehner.

Blick in die Zukunft

Moldsonics verfolgt eine klare Wachstumsstrategie. Für die kommenden Jahre plant das Unternehmen, seine Produkte weiter zu skalieren und in neue Märkte vorzudringen. Aktuell liegt der Fokus darauf, langfristige Abnahmeverträge mit Industriekunden zu sichern. Die Nachfrage ist vorhanden, und die Skalierungskurve zeigt deutlich nach oben.

“Unsere Vision ist es, ein führender Anbieter für nachhaltige Sensorlösungen in der Kunststoffindustrie zu werden”, so Mitterlehner abschließend. Eine Finanzierungsrunde für die weitere Skalierung des Geschäftsmodells ist übrigens für 2025 geplant.


Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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