07.04.2022

AustrianTech4Ukraine: Startup- und Tech-Szene startet Hilfs-Crowdfunding

Prominente Player der Startup-Szene in Österreich starten gemeinsam mit den Maltesern und Startups in der Ukraine eine umfangreiche Hilfsaktion.
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Ukraine, Kiev, Kiew, Krieg
© Unsplash
kooperation

Die Initiative AustrianTech4Ukraine sammelt mit geballter Kraft der Startup- und Tech-Szene aus Österreich Spenden für die Ukraine. Hinter der Aktion stehen prominente Player wie Austrian Startups, Female Founders, Wowflow, brutkasten, CONDA, 3VC, Gersta, Vivatis Group und Fox & Eagle. CONDA hat eine Crowdfunding-Kampagne aufgesetzt, über die Gelder für Hilfslieferungen gesammelt werden.

Ziel sind Lieferungen direkt in die Ukraine mit Lebensmitteln und anderen wichtigen Hilfsgütern, die vor Ort gebraucht werden. Dafür hat sich die Initiative starke Partner gesichert: Die Malteser in Österreich unterstützen die Spendenkampagne, Lowgin ist Logistikpartner für den Transport und vor Ort helfen ukrainische Startups, das Rote Kreuz in Kharkiv und die NGO Prodobro.

Founder sind Problemlöser

“Im vergangenen Monat, seit die russischen Streitkräfte die Ukraine angegriffen haben, haben wir als Vertreter des österreichischen Tech- und Startup-Ökosystems ständig darüber nachgedacht, was wir tun können, um zu helfen. Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich darauf konzentriert, etwas zu verändern und etwas gegen Ungerechtigkeiten und Probleme in der Welt zu unternehmen. Wir alle haben eine große Verantwortung empfunden, unsere Ressourcen und Netzwerke zu nutzen, um die verheerende Situation in der Ukraine auf jede erdenkliche Weise zu verbessern”, sagt AustrianStartups-Geschäftsführerin Hannah Wundsam.

Crowd-Spenden ab 20 Euro möglich

“Durch den Schulterschluss verschiedener Unternehmen aus der österreichischen Tech- und Startup-Community können wir innerhalb weniger Tage tonnenweise Lebensmittel und andere wichtige humanitäre Hilfe in die Ukraine liefern und sicherstellen, dass sie dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird. Außerdem machen wir das auf rein ehrenamtlicher Basis, was bedeutet, dass alle gesammelten Beträge direkt in den Ankauf wichtiger Güter fließen”, sagt Conda-Gründer Daniel Horak. Spenden sind ab 20 Euro möglich. Ist ein Betrag von 25.000 Euro erreicht, kann ein neuer LKW mit Hilfsgütern gefüllt und losgeschickt werden.

“Dank solcher Initiativen wie jener von AustrianTech4Ukraine ist es uns möglich viele Menschen anzusprechen, über die Nöte der Menschen in der Ukraine zu informieren und aktiv um Hilfe zu bitten,“ sagt Niklas Salm-Reifferscheidt, Kommandant der MALTESER. „Durch die zahlreichen Spenden und des Supports der Beteiligten wie auch unserer Partner direkt vor Ort können wir noch mehr und zielgerichtete Hilfslieferungen auf die Beine stellen. Dafür gilt allen Beteiligten unser ganz herzlicher Dank!“

“Lasst uns der Ukraine wirklich helfen”

Die Startup- und Tech-Szene in Österreich ist zutiefst betroffen von der humanitären Katastrophe, die der Krieg in der Ukraine darstellt. Viele innovative Jungunternehmen sind auch direkt betroffen. “Wir hören von vielen Startups aus unserer Community, die Mitarbeiter:innen aus der Ukraine oder Teams in der Ukraine haben”, sagt Dejan Jovicevic, Co-Founder und CEO des Startup- und Innovations-Mediums brutkasten. Die Unternehmen helfen Mitarbeiter:innen und deren Familien dabei, das Land zu verlassen und in Österreich versorgt zu sein und organisieren seit dem ersten Tag unterschiedliche Sammelaktionen. “Jetzt bitten wir, die Vertreter der österreichischen Startup und Tech-Community, persönlich um eure Spenden! Lasst uns der Ukraine wirklich helfen. Jetzt. Gemeinsam. Als Entrepreneure und als Teil dieser Community”, sagt Lisa-Marie Fassl, Co-Founder und CEO von Female Founders.

Kooperation mit ukrainischer Startup-Szene

Für die Hilfe vor Ort hat sich die Initiative mit der ukrainischen Startup-Szene zusammengeschlossen. “Als Inna Ushekova von Scalarr.io, eine Gründerin in der Ukraine, das 3VC-Team um Unterstützung bat und erklärte, dass ihnen die Lebensmittel ausgehen und sie sofortige Hilfe benötigen, schlossen wir uns zusammen und begannen, die AustrianTech4Ukraine-Kampagne zu organisieren”, erzählt Eva Arh von 3VC. Scalarr.io hat gemeinsam mit den ukrainischen Startups Mastermind.ai, Ideasoft.io und Sigma.Software das humanitäre Hilfszentrum helpkharkiv gegründet. “Ihre Arbeit war so effektiv, dass sie gebeten wurden, das Rote Kreuz in Charkiw und den benachbarten Regionen zu leiten, und sie werden die Spenden erhalten, die wir mit AustrianTech4Ukraine senden können”, sagt Arh abschließend.

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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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