28.04.2021

Austrian Startup Monitor: “63 Prozent der Startups sind Green Startups”

Der Austrian-Startup-Monitor widmet sich im aktuellen Report erstmalig in einem Sonderschwerpunkt dem Thema "Green Startups". "Brutkasten Earth" hat die wichtigsten Ergebnisse für euch zusammengefasst.
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Austrian Startup Monitor
Am Dienstagabend diskutierten unter anderem Theresa Imre von markta und Katharina Unger von Livin Farms über die Ergebnisse | (c) markta/ Livin Farms

Gestern war es wieder soweit: Bereits zum dritten Mal wurde der Austrian Startup Monitor (ASM) präsentiert. Im Vorfeld der Präsentation wurden in Zusammenarbeit mit Austrian Startups, dem WU Gründerzentrum und dem AIT hunderte Startups aus Österreich befragt. Im Zuge der Erhebung wurde erstmalig die Rolle von “Green Startups” in einem eigenen Sonderschwerpunkt erfasst.

Was sind “Green Startups”?

In Anbetracht der vielfältigen Begriffe für Startups, die sich mit dem Thema “Nachhaltigkeit” beschäftigen, empfiehlt sich zunächst ein Blick auf der Terminologie. Der Report unterscheidet hier zwischen “Green Startups” als Überbegriff und unterteilt diese wiederum in “Green Business Startups” und “Green Impact Startups“.

  • Green Startups werden im Rahmen dieses Reports als Unternehmen definiert, für die die Erreichung von ökologischen Zielen ein wichtiges oder sogar übergeordnetes Unternehmensziel darstellt. Insgesamt können damit 63 Prozent aller im ASM befragten Startups zur breit gefassten Gruppe der Green Startups gezählt werden.
  • Green Business Startups werden hingegen jene Startups bezeichnet, denen ökologische und häufig auch soziale Ziele sehr wichtig sind, denen aber keine übergeordnete Priorität beigemessen wird. Sie machen etwa 36 Prozent der Startups aus.
  • Green Impact Startups werden im ASM jene Startups bezeichnet, für die ökologische Ziele sogar ein übergeordnetes Ziel darstellen. 27 Prozent aller befragten Startups im ASM fallen in diese Gruppe. Ein besonderes Merkmal dieser Startups: Sie reinvestieren ihre Unternehmensüberschüsse zu einem großen Teil, um ihre Umweltziele zu erreichen.
  • Zudem wurde mit Social Startups eine vierte Gruppe erhoben. Dabei handelt es sich um Startups, die soziale Unternehmensziele setzen, dabei aber zugleich keine ökologischen Ambitionen verfolgen. Diese Gruppe macht rund acht Prozent der befragten Startups aus.

Die Branchen und grüne Themen

Im Report wurde zudem erhoben mit welchen Themen sich Green Startups in Österreich beschäftigen und in welchen Branchen sie aktiv sind. Ein Wert der besonders hervorsticht: Für Green Impact Startups ist die Branche der Konsumgüter, darunter fallen Bekleidung oder Nahrungsmittel, von besonderer Bedeutung. Laut ASM sind rund 56 Prozent der Green Impact Startups in diesem Bereich aktiv. Weiters stechen die Bereiche Energie & Mobilität sowie Tourismus hervor.

Im Rahmen des Reports wurden – angelehnt an die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen – neben den Branchen auch “grüne Themenbereiche” abgefragt. Hier zeigt sich, dass insbesondere die Themen “Nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion” und “Erneuerbare Energien und Klimaschutz” von besonderer Bedeutung sind.

(c) Austrian Startup Monitor

Der Einfluss von Geschlecht

Im Rahmen des ASM wurde zudem erstmalig erhoben, welchen Einfluss das Geschlecht der Gründerinnen und Gründer auf die Verfolgung von sozialen und ökologischen Zielen hat.

In diesem Zusammenhang liefert der ASM ein spannendes Ergebnis: Es zeigt sich, dass weibliche Gründerinnen häufiger ökologische oder soziale Ziele verfolgen, als ihre männlichen Kollegen. Zudem sind bei Green Impact Startups häufiger Frauen im Gründungsteam, bei Green Business Startup überwiegen hingegen die Männer.

Ein weiteres Details: Für 58 Prozent der Gründerinnen war es das Hauptmotiv bei der Gründung ihres Unternehmens, ein soziales oder ökologisches Problem zu lösen. Im Vergleich dazu beantworten nur 43 Prozent der männlichen Gründer diese Frage mit Ja.

(c) Austrian Startup Monitor 2020

Die Green Startups und Impact-Messung

Neben den Branchen und Geschlecht wurde zudem erhoben, wie Green Startups ihren Beitrag zur Erreichung der selbst definierten Umweltziele erreichen. Dabei zeigen sich laut ASM “bemerkenswerte Unterschiede” zwischen Green Impact Startups und Green Business Startups.

“Generell weisen Green Impact Startups über alle Formen der Umweltberichterstattung signifikant höhere Anteile auf”, so die Autoren. So erstellen dreimal so viele Green Impact Startups als Green Business Startups eine Ökobilanz.

Auch Nachhaltigkeitsberichte werden von Green Impact Startups mit 20 Prozent häufiger erstellt als von Green Business Startups (vier Prozent). Allerdings gibt es laut ASM auch bei den Green Impact Startups über 50 Prozent der Firmen, die gar kein “Umweltreporting” erstellen. Laut den Autoren ist dieser Wert überraschend hoch.

(c) Austrian Startup Monitor 2020

Panel-Diskussion zu aktuellen Herausforderungen

Am Dienstagabend fand im Zuge der Präsentation des ASM eine Panel-Diskussion statt. Unter anderem diskutierten Katharina Unger vom Wiener Startup Livin Farms, das sich auf die Produktion von Insekten als zusätzliche Proteinquelle spezialisiert hat, und Theresa Imre vom digitalen Bauernmarkt markta über die Ergebnisse des ASM und gaben zudem einen Einblick in ihren eigenen Geschäftsbereich und aktuelle Herausforderungen für “Green Startups”. Beide Startups beschäftigten sich auf unterschiedliche Art und Weise intensiv mit dem Thema “Nachhaltigkeit”.

Livin Farms hat 2020 ein Millionenförderung bekommen und für die weitere Skalierung im 11. Bezirk in Wien auf 1300m² einen neuen Produktionsstandort errichtet. Zur Aufzucht der Insekten kommen organische Reststoffe wie Altbrot als Futter zum Einsatz. Das Startup arbeitet hierfür im B2B-Bereich mit anderen Unternehmen zusammen. “Generell nehme ich sehr viel Interesse im Bereich von Green Startups wahr, allerdings könnte die Risikobereitschaft von Firmen in der Zusammenarbeit oftmals höher sein”, so Unger.

Das Thema Kooperation wurde auch von Theresa Imre thematisiert. Sie betonte, dass Kooperationen nicht nur mit Corporates möglich sind, sondern auch mit dem Mittelstand weiter forciert werden müssten. Weiters führte sie die ökologische Ausrichtung der Investitionsprämie als wichtigen Hebel für die “GreenTech-Landschaft” in Österreich an.

Mit am Panel war unter anderem auch Kambis Kohansal Vajargah, Head of Startup Services der WKÖ. Für ihn ergeben sich durch unlängst gelaunchte Programme wie Green Seedfinancing & Green IP der Austria Wirtschafsservice neue Möglichkeiten für frühphasige Startups. Aufholbedarf gebe es allerdings noch im Bereich der Risikokapital-Finanzierung, dem Lisa-Marie Fassl zustimmte. Neben dem Thema “Green Startups” wurde im Rahmen des Panels unter anderem auch über die Mitarbeiterbeteiligung und den Covid-Startup-Hilfsfonds diskutiert. Das gesamte Panel könnt ihr hier nachschauen.


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Seitens der Politik gab es bereits die Zusage für rasche finanzielle Hilfe für die Opfer der Hochwasserkatastrophe der vergangenen Tage, unter anderem über die Aufstockung des Katastrophenfonds auf eine Milliarde Euro. Auch Wirtschaftskammer und SVS haben sofort eine Hilfsaktion für betroffene Betriebe gestartet, im Rahmen derer zehn Prozent des entstandenen Schadens (gedeckelt mit 200.000 Euro) übernommen werden.

Auch die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) ergreift Hilfsmaßnahmen: Konkret beteiligt sich der ERP-Fonds am Sonderprogramm Betriebliche Hochwasserhilfe mit einem Kreditvolumen von bis zu 100 Millionen Euro für Investitionen und Aufwendungen zur Wiederherstellung der betrieblichen Produktionsbedingungen.

Storebox bietet Gratis-Lagerplatz für Betroffene

Doch auch heimische Startups und Scaleups tun, was im Rahmen ihrer Möglichkeiten geht, um Hochwasseropfern und Einsatzkräften zu helfen – so etwa das Lagerplatz- und Logistik-Scaleup Storebox und das Süßigkeiten-Scaleup Neoh aus Wien. So bietet Storebox Gratis-Lagerplatz für vom Hochwasser betroffene in Niederösterreich und Wien an. “Solltet ihr oder jemand aus eurem Umfeld vorübergehend einen trockenen Platz für eure Sachen benötigen, meldet euch direkt bei [email protected]“, schreibt Co-Founder und CEO Johannes Braith auf LinkedIn.

“Dort helfen, wo es uns möglich ist”

Gegenüber brutkasten ergänzt Braith: “In herausfordernden Zeiten für unsere Gesellschaft ist es wichtig, dass wir als Unternehmen Verantwortung übernehmen und dort helfen, wo es uns möglich ist. Und wir mit Storebox können als Experten im Storage-Bereich den Menschen natürlich dabei helfen, ihre Sachen unterzustellen, während sie ihre Häuser und Wohnungen sanieren müssen.” Er würde sich wünschen, dass viele andere Unternehmen dem Beispiel folgen, meint der Gründer.

Neoh schickt “Versorgungspakete” an Einsatzkräfte

Beim Zuckerfreie-Süßigkeiten-Scaleup Neoh richtet man sich an die Einsatzkräfte. Co-Founder und CEO Manuel Zeller verweist auf seine eigenen Erfahrungen: “Ich selbst war mit dem Bundesheer im Assistenzeinsatz 2002, die Bilder und die Anstrengungen werde ich nie vergessen. Damals haben uns die lokalen Wirtshäuser, die Leute vor Ort immer wieder toll versorgt, und uns mit ihrer Dankbarkeit durch diese Wochen getragen”, schreibt er auf LinkedIn. “Falls wer selbst im Einsatz ist, und seine Truppe mit NEOH versorgen will, bitte kurzes mail an [email protected]. Wir kümmern uns um ein kleines Versorgungspaket der Dankbarkeit”, so Zeller.

CEO Zeller: “Ich hab das 2002 selbst erlebt”

“Ich hab das 2002 selbst erlebt, und wir waren damals zum einen froh, weil wir vor Ort immer gut verköstigt wurden. Aber noch viel wichtiger war, die Wertschätzung der Menschen zu spüren”, ergänzt der Gründer gegenüber brutkasten. “Natürlich macht ein Schokoriegel selbst auch große Freude, aber es ist noch wichtiger zu spüren, wie dankbar die Menschen/Unternehmen sind, dass die Einsatzkräfte hier alles geben um diese Katastrophe so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen”, so Zeller.

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