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Die Koalitionsverhandlungen – nach derzeitigem Stand zwischen ÖVP und SPÖ und eventuell den NEOS – könnten bald beginnen. Für einige startuppolitische Maßnahmen könnte es in der Kombination durchaus schwierig werden, wie kürzlich hier dargelegt. Vielleicht hilft aber die in der Tech-Szene beliebte Zahl 42 – laut “Per Anhalter durch die Galaxis” von Douglas Adams schließlich “die Antwort auf die endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest”.
Raunig: “Werden uns als Volkswirtschaft neu erfinden und unsere klügsten Köpfe unternehmerisch aktivieren müssen”
Genau 42 Empfehlungen enthält (wohl nicht ganz zufällig) nämlich die “Austrian Startup Agenda 2024”, die nun von AustrianStartups rechtzeitig vor den Koalitionsverhandlungen lanciert wurde. Der gemeinnützige Verein will damit “konkrete, umsetzbare Handlungsempfehlungen, um Österreich fit für die Zukunft zu machen” bieten – “als Land der klugen Köpfe, mutigen Investitionen und modernen Strukturen”. Denn: “Wenn wir auch in Zukunft unseren Wohlstand erhalten oder ausbauen wollen, werden wir uns als Volkswirtschaft neu erfinden und unsere klügsten Köpfe unternehmerisch aktivieren müssen”, kommentiert AustrianStartup-Vorstand Markus Raunig.
“Austrian Startup Agenda 2024” mit einigen bekannten Forderungen
Viele der Empfehlungen sind schon aus der Ende Juni von invest.austria, AustrianStartups, Junge Wirtschaft und StartupNOW veröffentlichten “Vision 2030” bekannt. So fehlen natürlich auch die am vehementesten gestellten Forderungen, Beteiligungsfreibetrag und Dachfonds in der “Austrian Startup Agenda 2024” nicht. Aufgeteilt in die drei Großbereiche “Land der klugen Köpfe”, “Land der mutigen Investments” und “Land der modernen Strukturen” werden im Paper mögliche Maßnahmen in Bereichen wie Bildung, Fachkräfte, Steuererleichterungen und Bürokratieabbau dargelegt.
Beispiele aus anderen europäischen Ländern
Dabei zieht AustrianStartups für die “Austrian Startup Agenda 2024” auch Beispiele aus mehreren europäischen Ländern, etwa Frankreich, Deutschland und Großbritannien heran. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen betreffen auch die Europapolitik. Andere würden bei weitem nicht nur die Startup-Szene betreffen, sondern hätten Auswirkungen auf größere Teile der Unternehmen bzw. der Bevölkerung. Sämtliche Maßnehmen werden im Paper konkret erläutert. Hier ein Überblick:
Alle 42 Empfehlungen der “Austrian Startup Agenda 2024”
“Land der klugen Köpfe”
- Entrepreneurship Wochen in jeder Schule
- Unternehmerische Projekte als abschließende Matura-Arbeit
- Modernisierung der Lehrpläne aller Bildungsstufen
- Rat für zukunftsfitte Bildung
- Verdreifachung der akademischen Ausgründungen
- Ausgründungsrahmen für alle österreichischen Hochschulen
- Förderung von universitätsübergreifenden Beteiligungsvehikeln
- Verdreifachung des Spinoff-Fellowship Budgets
- Bundesweites Gründungsstipendium
- Soziale Gleichstellung von Selbstständigen und Angestellten
- Grundlegende steuerliche Entlastung des Faktors Arbeit
- Abschaffung der Lohnnebenkosten für Startups in den ersten 3 Jahren
- Ausweitung der Absetzbarkeit von freiwilligen Sozialleistungen
- Öffnung der neuen Mitarbeiterbeteiligung für Scaleups
- Mitarbeiterbeteiligung ohne Mindestbeschäftigungsdauer & Mindesthaltefrist
- Steuerbegünstigung für Phantom-Share Programme
- RWR-Karte mit zentraler Anlaufstelle & garantierter Service-Level-Reaktionszeit
- Welcome Package mit Steuervorteilen für internationale Gründer:innen
“Land der mutigen Investments”
- Beteiligungsfreibetrag für Startup- Investments
- Steuerliche Begünstigung für Startup- & VC-Investments von Stiftungen
- Periodenübergreifender Verlustausgleich
- Dachfonds für institutionelles Kapital
- Erleichterung der Eigenkapitalvorschriften für Banken & Versicherungen
- Attraktivierung des Wagniskapitalfondsgesetz
- Flexibilisierung und Entbürokratisierung des Fördersystems
- Ausbau von staatlichen Verdopplungsmodellen
- Einrichtung eines nationalen Fonds für gesellschaftliche Innovation
- Mehr Anreize für kapitalgedeckte Pensionsvorsorge
- KESt-Befreiung für Wertpapier Investments ab einer gewissen Behaltefrist
- Einheitliche und attraktive Regulierung aller europäischen Börsenplätze
“Land der modernen Strukturen”
- Europäische Rechtsform für innovative Wachstumsunternehmen
- Englisch als zweite Amtssprache
- Regulierungsbremse für junge Unternehmen
- Modernisierung der Gewerbeordnung
- Abschaffung der Mindest-Körperschaftsteuer in den ersten 5 Jahren
- Digitaler One-Stop-Shop mit garantierten Service-Level-Reaktionszeiten
- Abschaffung von Formvorschriften & Mindestkapital bei der Flexco
- Standardisiertes europäisches Arbeitsrecht
- Abschaffung der Doppelversicherungspflicht
- Entwicklung einer nationalen Startup-Strategie im Bundeskanzleramt
- Transformations-Beauftragte in allen Ministerien
- Verpflichtender Innovationscheck für neue Gesetze