27.02.2019

Austrian 3D-Printing Forum: Welche Potenziale hat der 3D-Druck für die Industrie?

Welche Potenziale stecken in der additiven Fertigung im industriellen Einsatz und welche neuen Geschäftsmodelle können sich dadurch entwickeln? Diese Fragen wird das Austrian 3D-Printing Forum behandeln, das zu einem der führenden Branchentreffen für additive Fertigung in Österreich zählt und am 7. Mai 2019 mittlerweile zum sechsten Mal in Wien stattfinden wird.
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Austrian 3D-Printing Forum
(c) Daniel Willinger
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Die additive Fertigung ist in den letzten Jahren zu einem essentiellen Bestandteil zahlreicher industrieller Produktionsketten geworden – sei es beispielsweise im Bereich der Automobilindustrie oder in der Medizintechnik.

Auch die heimische Wirtschaft und insbesondere die Industrie machen sich die Technologie immer mehr zu Nutzen. Eine Erhebung der Statistik Austria, die letztes Jahr im Herbst veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass in Österreich bereits 17 Prozent der “großen Unternehmen” auf 3D-Druck setzen. Zu großen Betrieben zählen Unternehmen, die mehr als 250 Beschäftigte haben.

Bei KMU liegt der Wert hingegen erst zwischen drei und neun Prozent.  Je nach Branche schwanken diese Werte natürlich –  wobei zu den Haupttreibern das produzierende Gewerbe zählt.

Austrian 3D-Printing Forum

Neben einer Zunahme an Anwendungsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren international auch zahlreiche Branchentreffen etabliert, auf denen sich Anwender, Wissenschaftler und Experten über aktuelle Entwicklungen am Markt austauschen.

+++ 3D-Druck: Die neue Zukunft der lokalen Produktion +++ 

In Österreich zählt das Austrian 3D-Printing Forum zu den führenden Events in diesem Bereich. Das Forum wird heuer am 07. Mai 2019 mittlerweile zum sechsten Mal in Wien stattfinden. Laut den Veranstaltern sollen neben Wissenschaftlern und Experten rund 180 industrielle Anwender und Produktionsleiter aufeinandertreffen.

Programm aus Keynotes und Praxis-Vorträgen

Das eintägige Programm setzt sich einerseits aus Keynotes, andererseits aus 15 Praxis-Vorträgen zusammen. In diesen soll der Frage nachgegangen werden, welche Potenziale in der additiven Fertigung für die Industrie stecken. Das Forum wird zudem einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle in diesem Technologiebereich legen.

So wird beispielsweise Sonja Zahradník-Leonhartsberger (Projektleiterin für Innovation bei Wien Energie) in einem Praxis-Vortrag über die Chancen und Potentiale der additiven Fertigung im Energiesektor sprechen. Ein weiterer Vortrag von Robert Gmeiner (Co-Founder von Cubicure) und Steffen Hachtel  (Inhaber von F. & G. Hachtel) wird sich mit der Qualifizierung und Zertifizierung additiv gefertigter Kunststoffbauteile beschäftigen.

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3D-Printing Forum

(c) Daniel Willinger: Austrian 3D-Printing Forum 2018

Seminare

Neben dem Jahresforum werden darüber hinaus zwei Seminare zum Thema “3D-Druck in der industriellen Fertigung” angeboten. Diese finden einen Tag vor bzw. nach dem Forum statt. Die Seminare sollen laut den Veranstaltern den Teilnehmern kompakt an einem Tag alle wesentlichen Aspekte der additiven Fertigungstechnologien und die “generative Denkweise” näher bringen. Hiefür wird am 6. Mai ein Grundlagen-Seminar und am 8. Mai ein Spezialisierungs-Seminar angeboten.

3D-Printing Forum 2018
(c) Daniel Willinger: Austrian 3D-Printing Forum 2018

Die Seminarleitung obliegt Arko Steinwender von der TU Wien & Fraunhofer Austria research GmbH sowie Markus Schrittwieser von der 1zu1 Prototypen GmbH. Ziel ist es den Teilnehmern zu vermitteln, welche Potentiale die Technologie hinsichtlich der Rentabilität und Generierung von Kundenmehrwert hat. Zudem sollen die Teilnehmer anhand von Best-Practice-Beispielen lernen, welche neuen Geschäftsmodelle sich durch den Einsatz von generativen Verfahren eröffnen können.

Hard  Facts | Jahresforum

Wann: 07. Mai 2019

Wo: Novomatic Forum, Wien

Hard Facts | Seminare

Wann: Seminar Grundlagen 6. Mai 2019 | Spezialisierung 8. Mai 2019

Wo: Novomatic Forum Wien


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AI Landscape 2024, Wasner, Hochreiter
(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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