06.07.2020

austriabooking.at: Eine Austro-Travel-Website mit großen Plänen

Auf den ersten Blick ist austriabooking.at eine Booking-Website wie viele andere. Doch Ulli Beckmann und Michael Windhaber haben noch viel vor: Unter anderem haben sie sich die Nutzungsrechte für austria.at gesichert.
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Urlaub in Österreich: Hallstatt ist immer eine Reise wert. (c) Adobe Stock / Patryk Kosmider

Wohl kaum eine andere Branche in Österreich wurde durch Corona so stark in Mitleidenschaft gezogen wie der Tourismus. Im Sommer 2020 dürfen die Hotels zwar wieder aufsperren, doch die fehlenden Gäste aus dem Ausland werden ein entsprechendes Loch bei den Nächtigungen und somit beim Umsatz hinterlassen. Für Gäste es aus Österreich ist es somit ratsam, ihren Urlaub im Inland zu verbringen: Erstens aus Solidarität, zweitens weil ein Urlaub im Ausland 2020 gewisse Mühseligkeiten und Risiken mit sich bringt. Wer dabei nicht wie üblich auf internationale Plattformen wie Booking oder Expedia zurückgreifen möchte, für den wurde mit austriabooking.at eine Alternative geschaffen.

+++Hannes Androsch: „Wir sind ein digitales Entwicklungsland.“+++

Die Initiatoren der Website bringen rund 30 Jahre Erfahrung in der Softwarebranche mit, seit 20 Jahren haben sie ein gemeinsames Softwareunternehmen. Mit austriabooking.at wollen sie nun die Marktdominanz der großen Player brechen und Wertschöpfung im Inland schaffen. Derzeit wirkt die Plattform per se noch wie eine herkömmliche Buchungs-Website – doch im Q&A verrät CEO Ulli Beckmann, dass ihre Pläne viel weiter gehen: Schon jetzt wurden große Partnerschaften geschlossen. Mit austria.at haben sich die Gründer die Nutzungsrechte einer Domain gesichert, auf der künftig weitere österreichische Angebote gebildet werden. Und auch die Vorbereitungen für die Expansion in den gesamten DACH-Raum laufen.

Wann wurde austriabooking.at gegründet und was war die ursprüngliche Intention dahinter?

Der CTO Michael Windhaber und ich, wir beschäftigen uns seit ca. drei Jahren mit dem Thema Online-Buchungen in der Hotellerie. Dort gibt es eine dominante Online Travel Agency (OTA), booking.com, der inzwischen überall scharf kritisiert wird, weil er fast ein Monopol entwickelt hat. Er gilt als restriktiv, zu unflexibel, zu teuer etc. Hotels fordern mehr Unabhängigkeit und äußern das auch in Richtung Regierung in fast allen Ländern in Europa. In Frankreich startet die Regierung den ersten Versuch, einen eigenen Buchungskanal zu entwickeln.

Neben booking.com gibt es noch andere Provider. Insgesamt holen diese aus Österreich pro Jahr ca. 300 Millionen Euro als Buchungsprovisionen heraus und versteuern diese Einnahmen nicht hier. Unser erstes Ziel ist es, von diesen 300 Mio. Euro einen Großteil in den nächsten Jahren zurück nach Österreich zu holen, also die Wertschöpfung hier zu erbringen und auch hier zu versteuern. Auch die Daten landen bei booking.com irgendwo in USA, die wollen wir auch zurück nach Österreich holen und den Ländern beziehungsweise Behörden zur Verfügung stellen (anonymisiert natürlich, um dann die entsprechenden Prognosen hier stellen zu können).

Zusätzlich kann man bei uns kein Ranking kaufen, bei uns wird jede Unterkunft gleich behandelt, wir nennen das „Demokratisierung der Unterkünfte“.

Wer sind Eure Partner und was plant Ihr mit ihnen?

Wir haben mit allen Tourismusverbänden gesprochen und mit vielen Hotels (für die ist unser Service kostenlos), alle sind begeistert. Mit der Österreich Werbung haben wir einen Vertrag über die Belieferung unseres Portals mit Marketing Content. Checkyeti und Regiondo werden uns mit Touren und Aktivitäten beliefern und auch einen Webshop werden wir einbauen, dort werden wir ca. 50 typisch österreichische Produkte haben (wie z.B. gmundner.at).

Da ein B2C-Portal normalerweise viel Geld kostet, installieren wir auf großen Marketing- und Consumer Portalen unser Buchungswidget, z.B. bei OE24.at unter Reisen. Von dort aus kommt man direkt auf unsere Buchungsstrecke, weitere Portale werden folgen.

Wenn diese Teilpläne umgesetzt sind (Plan Anfang August), wird alles unter der Domain www.austria.at laufen. Für diese Domain haben wir die Nutzungsrechte. Die weitere Expansion wird uns nach Deutschland und der Schweiz führen, dort werden wir das gleiche unter www.germanybooking.de (ca. 190000 Hotels) und www.switzerlandbooking.ch (ca. 23000 Hotels) machen.

Ihr habt bereits seit 20 Jahren eine gemeinsame Softwarefirma. Welche Projekte habt Ihr sonst noch umgesetzt, und was sind Eure Learnings daraus?

Wir beide kommen aus der Hotellerie und arbeiten seit ca. 30 Jahren zusammen. Wir waren unter den ersten Mitarbeitern der Fidelio Software 1990 in München und haben seit 20 Jahren eine gemeinsame Entwicklungs- und Vertriebsfirma. Wir haben gemeinsam ca. 10 Projekte entwickelt. Die folgenden laufen noch.

www.bed-nb.com ist eine Plattform für kleinere Unterkünfte in Deutschland, bei denen wir das PMS (Verwaltungssystem des Hotels) und die Vertriebsplattform „verheiratet“ haben. Das heißt, Beides läuft in einer Datenbank ohne Channel Manager und OTA. Das Hotel bekommt das PMS kostenlos und nutzt dafür unseren Channel.

Auf www.wifimediannetwork.com konsolidieren wir „free wifi hotspots“ in Deutschland auf unserem Ad-Server ( ca. 3000 mit ca. 1Mio. views pro Monat) und beliefern die mit Content. Auf www.liv-init.com haben wir ein Projekt für einen Schweizer Bauunternehmer entwickelt, mit dem wir zusammen ein „Serviced Apartment“ Konzept für Mitarbeiter aus Hotellerie/Gastronomie anbieten.

Die Learnings daraus sind Vielfältig, dazu könnte ich ein kleines Buch schreiben.

Sprechen wir über das C-Wort: Wie wirkt sich die Coronakrise laut Eurer Wahrnehmung auf die aktuelle Buchungslage aus?

Durch den Lockdown war die Buchungslage bis Mitte Mai sehr schlecht: Die großen OTAs hatten Umsatzrückgänge von 99 Prpzent, booking.com hat in Holland Staatshilfe beantragt. Inzwischen sieht es in Österreich besser aus, aber durch die Öffnung der Grenzen machen jetzt doch weniger Menschen in Österreich Urlaub und fahren mit dem KFZ an die Adria oder nach Kroatien. Viele Hotels öffnen erst gar nicht, weil sie eine Mindestauslastung bräuchten. Die Sommersaison ist im Eimer, das ist Fakt. Mal sehen, was der Winter macht.

Welche Bundesländer und Unterkunftsarten verzeichnen derzeit einen starken Zustrom, welche sind eher schlecht gebucht?

Die meistgebuchten Bundesländer der letzten Jahre sind auch jetzt die mit den besten Belegungen: Tirol, Kärnten, Vorarlberg. Schlechter Niederösterreich und Burgenland, die haben viel lokalen Traffic.

Abschließend: Wie wird sich Euer eigenes Business voraussichtlich in den kommenden Monaten entwickeln?

Das hängt davon ab, wie sich die Gefahrenlage entwickelt und ob es nicht zu viele Insolvenzen geben wird, aber grundsätzlich ist Österreich eine Tourismus-Destination und das wird auch so bleiben. Also, wir sind optimistisch.

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Das Managementteam von SignPath.
SignPath Management Team, Paul Savoie CPO, Stefan Wenig CEO & Stephan Brack CSO (c) SignPath

Das Wiener Cyber-Security-Startup SignPath gab ein Investment über fünf Millionen Euro bekannt. Investor ist das niederländische TIN Capital, welches mit seinem “European Cyber Tech Fund” als führender Investor der Cybersecurity-Branche gilt.

SignPath hat sich auf automatisierte Code-Signierungslösungen bei Lieferketten spezialisiert und ging 2023 als Teil von Rubicon IT hervor – auf dessen Sicherheits-Software setzte bereits das österreichische Parlament (brutkasten berichtete).

SignPath: Code Signing aus Wien

Das System von SignPath bietet eine etablierte Lösung zum Schutz von Software-Lieferketten, welches gleichzeitig Compliance gewährleistet. Die Plattform von SignPath lässt sich in CI/CD-Pipelines integrieren und sichert die Integrität des Codes von der Entwicklung bis zur Verteilung, sowie den Schutz vor Manipulationen. Nach eigener Angabe wird die siebenstellige Investition für die Expansion in Europa und den USA verwendet.

„Diese Investition ist ein wichtiger Meilenstein für SignPath“, sagt Stefan Wenig, CEO und CTO des Startups. „Angesichts der zunehmenden regulatorischen Anforderungen wie der Executive Order 14028 in den USA, dem Cyber Resilience Act in der EU und branchenspezifischen Standards verlassen sich unsere Kunden zunehmend darauf, dass wir die Integrität und Qualität ihrer Softwareentwicklungs- und Sicherheitsprozesse gewährleisten. Mit der Unterstützung von TIN Capital sind wir in der Lage, unser Team zu vergrößern und den Betrieb zu skalieren, um mit der Nachfrage Schritt zu halten.“

Über TIN CAPITAL

TIN Capital wurde 1998 gegründet und hat Ende 2023 den “European Cyber ​​Tech Fund V” aufgelegt, der im April 2025 geschlossen wird. SignPath zählt als die zweite Investition aus dem Fonds.

Reinout vander Meûlen, Partner bei TIN Capital, sagt dazu: “Wir glauben fest an die Notwendigkeit robuster Cybersicherheitslösungen und an den Wert europäischer Pioniere wie SignPath. Sowohl Regierungen als auch Unternehmen sind sich bewusst, dass Softwareverletzungen sehr unangenehme, weitreichende Konsequenzen für Nutzer und Anbieter gleichermaßen haben. Wir sehen SignPaths Lösungen für Code Signing und Pipeline-Integrität als ein wesentliches Puzzlestück, um sichere und widerstandsfähige Software-Lieferketten zu gewährleisten.”

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austriabooking.at: Eine Austro-Travel-Website mit großen Plänen

  • Die Initiatoren der Website bringen rund 30 Jahre Erfahrung in der Softwarebranche mit, seit 20 Jahren haben sie ein gemeinsames Softwareunternehmen.
  • Mit austriabooking.at wollen sie nun die Marktdominanz der großen Player brechen und Wertschöpfung im Inland schaffen.
  • Derzeit wirkt die Plattform per se noch wie eine herkömmliche Buchungs-Website – doch im Q&A verrät CEO Ulli Beckmann, dass ihre Pläne viel weiter gehen.
  • Schon jetzt wurden große Partnerschaften geschlossen.
  • Mit austria.at haben sich die Gründer die Nutzungsrechte einer Domain gesichert, auf der künftig weitere österreichische Angebote gebildet werden.
  • Und auch die Vorbereitungen für die Expansion in den gesamten DACH-Raum laufen.

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