23.09.2022

Auf der Flucht oder nicht? Terra-Gründer meldet sich auf Twitter

Spätestens durch den Terra Luna Crash im Mai dieses Jahres ist Gründer Do Kwon international bekannt. Er wird per Haftbefehl gesucht und meldete sich nun öffentlich zu Wort.
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Der Terra-Gründer meldet sich auf Twitter zu Wort © Foto: Andreas Prott - stock.adobe.com
Der Terra-Gründer meldet sich auf Twitter zu Wort © Foto: Andreas Prott - stock.adobe.com

Nachdem vergangene Woche ein Haftbefehl in Südkorea gegen den Terra-Gründer Do Kwon erlassen wurde, ist dieser nun erneut mit seiner Social Media-Präsenz aufgefallen. “Ich bin nicht auf der Flucht oder irgendetwas in der Art – wir sind gegenüber jeder Regierungsbehörde, die Interesse an einer Kommunikation zeigt offen zur Kooperation und haben nichts zu verbergen”, meint er am Sonntag auf seinem Twitter-Account. Wo er sich aktuell aufhält, scheint aber nicht nur für die Twitter-Community, sondern auch für die Behörden ungeklärt zu bleiben.

Vorwürfe durch den Luna-Crash

Do Kwon ist Founder der Krypto-Projekts Terra (LUNA), das im Frühjahr 2022 crashte – der brutkasten berichtete. Terraform-Labs war für den algorithmischen Stablecoin TerraUSD verantwortlich, der im Zuge des Crashs innerhalb kürzester Zeit von 0,99 US-Dollar auf einen Wert von 0,01 US-Dollar abstürzte. Do Kwon wird seither von mehreren Investoren Betrug vorgeworfen. Wo dieser sich aktuell aufhält, sei laut Behörden unklar. Zwischenzeitlich kamen Gerüchte auf, ob er sich in Singapur aufhalte, wo er bis zuletzt lebte – inzwischen wurde diese Vermutung wieder dementiert.

Auch wenn der Founder seinen genauen Aufenthaltsort nicht öffentlich macht, betont er: “Wir haben uns selbst ein hohes Maß an Integrität auferlegt und freuen uns, die Wahrheit in den nächsten Monaten zu klären.” Nicht zuletzt hatte Do Kwon nach dem Luna-Kollaps unter anderem Morddrohungen erhalten. Eine Auskunft über seinen Standort via Social Media ist nicht zu erwarten. Medienberichten zufolge habe die südkoreanische Staatsanwaltschaft allerdings das Außenministerium dazu angehalten, den Pass des Gründers für ungültig zu erklären. In diesem Fall hätte er ein Zeitfenster von 14 Tagen, um in sein Heimatland zurückzukehren.

Mit einem letzten Statement unterstreicht Do Kwon allerdings, dass er sich nicht auf der Flucht befinden bzw. vor niemandem wegrennen würde. “In fact I haven’t gone running in a while, need to cut some calories”, so der Krypto-Founder.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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