Neues Millioneninvestment mit Speedinvest-Beteiligung
Speedinvest und 10x investieren gemeinsam einen siebenstelligen Betrag in das deutsche Startup aucobo, welches eine Software für die Optimierung von Abläufen in der Industrie entwickelt hat.
Das auf Industrie 4.0 spezialisierte Startup aucobo sammelt in einer Finanzierungsrunde ein siebenstelliges Investment von den Venture-Capital-Investoren Speedinvest und 10x ein. Das Startup mit Sitz in Walldorf, Deutschland, hat sich auf die Kommunikation und Zusammenarbeit von Mitarbeitern in der Produktion spezialisiert.
Dabei ermöglicht es die Software von aucobo, mit Wearables wie zum Beispiel Industrie-Smartwatches Abläufe in der Produktion zu optimieren. Dem Startup zufolge haben bereits zahlreiche Großkunden die Industry-Wearable-Plattform im Einsatz: Vom Maschinenbau über die kunststoffverarbeitende Industrie, der Automatisierungsindustrie, bis hin zu Global Playern aus der Automobilindustrie wie beispielsweise Continental nutzen Unternehmen verschiedener Branchen das System.
Kunden-Feedback als Grund für das Investment
Das positive Kundenfeedback war zugleich der wichtigste Punkt, der die Investoren überzeugt hat. “Wir haben ein unglaublich positives Feedback von den Kunden aus der Industrie erhalten und gesehen, dass aucobo mit den Herausforderungen der Kunden bestens vertraut ist und ein flexibles System entwickelt hat, das genau auf diese Probleme passt,” sagt Heinrich Gröller, Partner beim Leadinvestor Speedinvest.
Zugleich hat sich das Startup die Investoren bewusst ausgesucht, wie Co-Founder Michael Reutter betont: “Neben den finanziellen Mitteln, um unser Team insbesondere im Bereich Sales auszubauen, unterstützen uns Speedinvest und 10x vor allem auch operativ im Unternehmensaufbau, damit wir die Herausforderungen der nächsten Phase optimal meistern können.”
aucobo digitalisiert die Produktion
Industrieprozesse werden zunehemend digitalisiert, wie seitens aucobo in einer Presseaussendung betont wird: Immer mehr Produktionswerke werden weitflächig mit WLAN ausgestattet, die Auswahl an Industrie-Wearables erweitert sich stetig und MES- oder BDE-Systeme werden immer mehr zum Standard. All das beschleunigt die Nutzung und die Vielfalt der Wearable-Plattform.
Flexibilität und Offenheit ist den Gründern von aucobo dabei wichtig: Bei der Entwicklung des Systems wurde zum Beispiel besonders darauf geachtet, dass die Software device-agnostisch funktioniert, damit für jede Rolle auf dem Shopfloor das richtige Endgerät ausgewählt werden kann. Zudem wurde darauf geachtet, dass das System rasch und simpel in unterschiedliche Enterprise-Architekturen integriert werden kann.
“Das Spannende ist, dass das System direkt von den Mitarbeitern in der Produktion an individuelle Bedürfnisse und Gegebenheiten des Unternehmens angepasst werden kann. Anstatt alleine arbeiten die Mitarbeiter durch ein flexibles Organisationskonzept im Team um ihren Bereich gemeinsam effektiver zu machen”, sagt Benjamin Schaich, Co-Founder von aucobo.
Innovations-Debatte: “Erfolg ist, wenn es dich zweimal ‘hinprackt’ und du dreimal wieder aufstehst”
Am 14. Jänner, dem "Innovationsauftakt 2025", traf sich die Innovationsszene Österreichs am Flughafen Wien bereits zum vierten Mal zum Jahresanfang im Vienna Airport Conference & Innovation Center. Vor über 500 Leuten diskutierte eine hochkarätige Besetzung über Innovation, Forschung und Kapital. Etwa US Open-Sieger und Gründer von Thiem Energy Dominic Thiem, der Einblick in sein Mindset gab und von den dreckigen Hotelzimmern seiner Karriere erzählte. Durch die Veranstaltung führten der Gastgeber und Host Christoph Schmidt, Geschäftsführer des Vienna Airport Conference & Innovation Center und brutkasten-Co-Founder Dejan Jovicevic.
Innovations-Debatte: “Erfolg ist, wenn es dich zweimal ‘hinprackt’ und du dreimal wieder aufstehst”
Am 14. Jänner, dem "Innovationsauftakt 2025", traf sich die Innovationsszene Österreichs am Flughafen Wien bereits zum vierten Mal zum Jahresanfang im Vienna Airport Conference & Innovation Center. Vor über 500 Leuten diskutierte eine hochkarätige Besetzung über Innovation, Forschung und Kapital. Etwa US Open-Sieger und Gründer von Thiem Energy Dominic Thiem, der Einblick in sein Mindset gab und von den dreckigen Hotelzimmern seiner Karriere erzählte. Durch die Veranstaltung führten der Gastgeber und Host Christoph Schmidt, Geschäftsführer des Vienna Airport Conference & Innovation Center und brutkasten-Co-Founder Dejan Jovicevic.
Das Vorhaben ist am Papier wenig komplex, die Fragestellung eigentlich einfach: Was bedeuten Erfolg und Innovation und was ist nötig ist, um Österreich gemeinsam wieder wirtschaftlich an die Spitze zu bringen? Das sind die Schwerpunkte gewesen, die Rudolf Dömötör, Managing Director WU Gründungszentrum, Reinhold Baudisch, Founder von durchblicker.at, Dejan Stojanovic, Founder von The Failure Institute sowie Laura Raggl, CEO von ROI Ventures, im Rahmen des “Innovationsauftakt 2025“ im Vienna Airport Conference & Innovation Center beleuchtet haben. Zudem gab noch US Open-Sieger und Gründer von Thiem Energy, Dominic Thiem, Einblick in sein Mindset als Sportler und zeigte, dass es jenem von Unternehmer:innen nicht unähnlich ist.
Innovation ein Kind des Mutes
“Innovation schafft Wettbewerbsvorteile”, sagen die beiden Flughafen Wien-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner. “Innovation lebt vom Miteinander und vom richtigen Mindset”, betont Christoph Schmidt, Geschäftsführer Vienna Airport & Conference Center. Beides Aussagen, die stimmen und essentiell sind. Jedoch: Bevor Innovation Bahn bricht bzw. brechen kann, bedarf sie einen Rahmen. Das zumindest war die Quintessenz der Veranstaltung.
Die Republik befindet sich nicht nur gefühlt an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Innovationskraft entscheidet darüber, ob Österreich und im weiteren Feld Europa im globalen Wettbewerb mithalten können oder ins Hintertreffen geraten. Es geht schlicht um das Spannungsfeld zwischen Mindset, Forschung, Wirtschaft und Kapital.
Oder anders gesagt: Innovation verlangt Mut und eine gesunde Fehlerkultur; einer exzellenten Forschung muss Marktreife folgen und Entrepreneurship braucht Kapital.
Das Thiemsche Mindset
Einer, der als Profisportler und Sieger eines des größten Tennisturnieres der Welt äußerst erfolgreich war, ist Dominic Thiem. Er hatte als aktiver Profi-Sportler ein Mindset, das sich in vielen Gründer:innen widerspiegelt und von mehreren Faktoren geprägt ist.
“Drei Punkte sind wichtig”, sagt er. “Man braucht eine gewisse Begabung, harte Arbeit und, vielleicht sogar den wichtigsten Faktor, Resilienz.”
Thiem hat im jungen Alter von 15 Jahren alles auf eine Karte gesetzt und damit das genommen, dass in Österreich nicht oft gewagt wird: Risiko.
“Bei irgendwelchen kleinen Turnieren habe ich früh verloren und bin dann in kalten, unbeheizten, dreckigen Hotelzimmern gelegen und habe darüber nachgedacht, ob das wirklich mein Weg ist”, erinnert er sich.
Thiem hat sich durchgekämpft und Rückschläge verkraftet – eine Parallele zu Unternehmer:innen, die in ihrer Laufbahn hin und wieder zwei Schritte nach vorne setzen, um dann wieder einen rückwärts zu machen, bevor es wieder vorwärts geht.
Der US-Open-Sieger hat sich nach Erreichen seines Ziels etwas “leer” gefühlt und gemerkt, wie es ist, keine weiteren Ziele zu haben. So hat er sich dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet, sein sportliches Mindset mitgenommen und schlussendlich sein Unternehmen gegründet – eine Plattform für erneuerbare Energie. Er gilt als Beispiel des Typus, den es im Entrepreneurship baucht.
Mindset kollektiv aufbauen
Für Dejan Jovanovic ist dieses Mindset nicht etwas, das in jenen Personen entsteht, die sich trauen, etwas aufzubauen und zu verwirklichen, sondern ein Teil der Zivilgesellschaft. “Wir alle haben eine Verantwortung dieses Mindset aufzubauen”, sagt er. “Für mich zeigt sich aber, dass wir in Österreich definitiv eine schlechte Fehlerkultur haben.”
Man brauche Personen, die an einen glauben, einen “pushen” und bei Failure einfach sagen, “dann beim nächsten Mal”. Und “gespannt” sind auf das, was Unternehmer:innen gründen.
“Das Scheitern ist die Mutter der Innovation”, sagt Jovanovic weiter und appelliert nicht nur daran, Mut zu haben, sondern auch diese Kühnheit (vonseiten der Zivilgesellschaft) an jene heranzutragen, die Ideen und Visionen haben. Im Sinne von: “Du gründest etwas? Das ist toll, da bin ich gespannt.”
Passend dazu berichtet durchblicker.at-Gründer Reinhold Baudisch, dass er zwei Personen an seiner Seite hatte, die immer an ihn geglaubt haben. “Ich bewundere jeden, der es alleine schafft”, sagt er. “Das ist für mich unvorstellbar.”
Er selbst gilt als Beispiel jenen Mutes, den es im Entrepreneurship braucht, um erfolgreich zu sein. Unterstützung erhielt er damals u.a. von seiner Frau, die mit dem zweiten Kind schwanger war und Baudisch selbst einen gutdotierten Job bei McKinsey an den Nagel gehängt hat.
“Sumpf der Depression”
“Das ist nicht unbedingt der Moment, an den man so etwas gerne bespricht und erklärt, man wird ein bis zwei Jahre nichts verdienen”, sagt er. “Aber ich hatte das Glück einen genialen Co-Founder (Michael Doberer) zu haben, was wiederum das Thema ‘Resilienz’ aufwirft. Wenn du zu zweit bist, hast du jemanden, mit dem dich ein starkes Wertefundament verbindet und du ziehst dich immer gegenseitig aus dem Sumpf der Depression, wenn es mal schlecht läuft.”
Baudisch vergleicht das mit dem Sport, wo man nach Rückschlägen stärker zurückkommt und berichtet von einem Leitfaden, den er selbst geprägt hat: “Erfolg ist, wenn es dich zweimal ‘hinprackt’ und du dreimal wieder aufstehst.”
Für ihn sind Mindset und Risiko vor allem für die jüngere Generation von Bedeutung und er appelliert daran, etwas zu wagen, solange man jung und gesund sei. “Ich kenne viele Menschen, die älter sind und sich ärgern, nicht mehr Risiko genommen zu haben. Wenige aber, die sich grämen, früher zu viel riskiert zu haben”, sagt er.
Innovation braucht Kapital
Für Laura Raggl ergibt dieser Aspekt von Kapitalgeberseite ein anderes Bild. Sie und ihr Unternehmen investieren in frühphasige Startups und folgen einer einfachen mathematischen Formel: Von zehn Investments in Startups scheitern drei bis vier, nochmal soviel laufen mittelmäßig und ein bis zwei Firmen werden richtig groß.
“Das Mindset als Investor, ist schon mal etwas ganz anderes”, sagt sie. “Ich glaube, dass viele in der Gesellschaft vergessen, dass man ein Risiko eingehen muss, um gut zu performen und überdurchschnittlich gut auszusteigen. Und es braucht ‘Macher’, die sagen, es ist ihnen egal, wenn zehn Leute sagen, man wird scheitern.”
An dieser Stelle betont Baudisch jedoch, dass Feedback essentiell sei, jedoch idealerweise auch von Personen, die man nicht kennt, die aber erfolgreich sind. “Wenn man auf nette Art und Weise fragt, ist es unglaublich, wie viele Menschen kostenlos gerne helfen. Die Kunst ist es, diese Leute zu finden.” Und Jovanovic betont hierzu, dass es den Typus Mensch gibt, der öffentlich untermauert, dass sein oder ihr Scheitern nur ein Teil einer größeren Geschichte war.
Spin-offs als Förderer von Innovation
Ein anderer Zugang um Innovation zu fördern, findet sich in Spin-offs. Rudolf Dömötör weiß, dass Österreich in Sachen Forschungsquote nicht schlecht da stehe, aber “es uns schwerfalle, die Forschungsergebnisse in weiterer Folge zu kommerzialisieren”. Er und verschiedene Initiativen (aws etwa) versuchen, stärkere Anreize zu schaffen und Ausgründungen aus den Universitäten heraus noch stärker zu unterstützen.
Für Raggl sind Spin-offs mitunter die spannendste Form zu investieren, weil hier “wirkliche Innovation” geschehe. Allerdings betont sie, dass wenn die Bildungseinrichtung etwa zehn Prozent vom Startup halte, ein beteiligter Professor vielleicht nochmal 20 Prozent Anteile besitze, es schon beinahe unmöglich sei von der privaten Kapitalseite zu investieren. “Hier braucht es einen gewissen Rahmen”, sagt sie. “Und Forscher bzw Gründer, die diesen Weg gehen wollen.”
Gesellschaft einbinden
Während Dömötör meint, dass eine der größten Herausforderungen bei der Spin-off-Thematik das Co-Founder-Matching sei – konkreter, das Zusammenführen unterschiedlicher Expertisen – betont Raggl, das in Österreich genug Kapital zwar da, aber der Anteil, der in Unternehmen fließe, noch immer zu niedrig sei. “Da wollen wir ansetzen”, erklärt sie. “Einer der größten Vorschläge wäre es, steuerliche Erleichterungen (Anm.: für Investitionen) zu bieten und es generell in der Gesellschaft breiter bekannt zu machen. Und zu verhindern, dass die ganze Wertschöpfung ins Ausland abfließt, wie es öfter der Fall ist, da sich Gründer:innen oftmals ausländisches Kapital besorgen.
Dömötör dagegen bringt abschließend eine breitere Ebene ins Spiel, um Innovation voranzutreiben. Er sagt: “Wir sollten mitdenken, auf europäischer Ebene ‘Kollaboration und Austausch’ voranzubringen. Um das Innovationsökosystem in ganz Europa wieder wettbewerbsfähiger zu machen.”
Innovations-Debatte: “Erfolg ist, wenn es dich zweimal ‘hinprackt’ und du dreimal wieder aufstehst”
Am 14. Jänner, dem "Innovationsauftakt 2025", traf sich die Innovationsszene Österreichs am Flughafen Wien bereits zum vierten Mal zum Jahresanfang im Vienna Airport Conference & Innovation Center. Vor über 500 Leuten diskutierte eine hochkarätige Besetzung über Innovation, Forschung und Kapital. Etwa US Open-Sieger und Gründer von Thiem Energy Dominic Thiem, der Einblick in sein Mindset gab und von den dreckigen Hotelzimmern seiner Karriere erzählte. Durch die Veranstaltung führten der Gastgeber und Host Christoph Schmidt, Geschäftsführer des Vienna Airport Conference & Innovation Center und brutkasten-Co-Founder Dejan Jovicevic.
Innovations-Debatte: “Erfolg ist, wenn es dich zweimal ‘hinprackt’ und du dreimal wieder aufstehst”
Am 14. Jänner, dem "Innovationsauftakt 2025", traf sich die Innovationsszene Österreichs am Flughafen Wien bereits zum vierten Mal zum Jahresanfang im Vienna Airport Conference & Innovation Center. Vor über 500 Leuten diskutierte eine hochkarätige Besetzung über Innovation, Forschung und Kapital. Etwa US Open-Sieger und Gründer von Thiem Energy Dominic Thiem, der Einblick in sein Mindset gab und von den dreckigen Hotelzimmern seiner Karriere erzählte. Durch die Veranstaltung führten der Gastgeber und Host Christoph Schmidt, Geschäftsführer des Vienna Airport Conference & Innovation Center und brutkasten-Co-Founder Dejan Jovicevic.
Das Vorhaben ist am Papier wenig komplex, die Fragestellung eigentlich einfach: Was bedeuten Erfolg und Innovation und was ist nötig ist, um Österreich gemeinsam wieder wirtschaftlich an die Spitze zu bringen? Das sind die Schwerpunkte gewesen, die Rudolf Dömötör, Managing Director WU Gründungszentrum, Reinhold Baudisch, Founder von durchblicker.at, Dejan Stojanovic, Founder von The Failure Institute sowie Laura Raggl, CEO von ROI Ventures, im Rahmen des “Innovationsauftakt 2025“ im Vienna Airport Conference & Innovation Center beleuchtet haben. Zudem gab noch US Open-Sieger und Gründer von Thiem Energy, Dominic Thiem, Einblick in sein Mindset als Sportler und zeigte, dass es jenem von Unternehmer:innen nicht unähnlich ist.
Innovation ein Kind des Mutes
“Innovation schafft Wettbewerbsvorteile”, sagen die beiden Flughafen Wien-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner. “Innovation lebt vom Miteinander und vom richtigen Mindset”, betont Christoph Schmidt, Geschäftsführer Vienna Airport & Conference Center. Beides Aussagen, die stimmen und essentiell sind. Jedoch: Bevor Innovation Bahn bricht bzw. brechen kann, bedarf sie einen Rahmen. Das zumindest war die Quintessenz der Veranstaltung.
Die Republik befindet sich nicht nur gefühlt an einem entscheidenden Wendepunkt. Die Innovationskraft entscheidet darüber, ob Österreich und im weiteren Feld Europa im globalen Wettbewerb mithalten können oder ins Hintertreffen geraten. Es geht schlicht um das Spannungsfeld zwischen Mindset, Forschung, Wirtschaft und Kapital.
Oder anders gesagt: Innovation verlangt Mut und eine gesunde Fehlerkultur; einer exzellenten Forschung muss Marktreife folgen und Entrepreneurship braucht Kapital.
Das Thiemsche Mindset
Einer, der als Profisportler und Sieger eines des größten Tennisturnieres der Welt äußerst erfolgreich war, ist Dominic Thiem. Er hatte als aktiver Profi-Sportler ein Mindset, das sich in vielen Gründer:innen widerspiegelt und von mehreren Faktoren geprägt ist.
“Drei Punkte sind wichtig”, sagt er. “Man braucht eine gewisse Begabung, harte Arbeit und, vielleicht sogar den wichtigsten Faktor, Resilienz.”
Thiem hat im jungen Alter von 15 Jahren alles auf eine Karte gesetzt und damit das genommen, dass in Österreich nicht oft gewagt wird: Risiko.
“Bei irgendwelchen kleinen Turnieren habe ich früh verloren und bin dann in kalten, unbeheizten, dreckigen Hotelzimmern gelegen und habe darüber nachgedacht, ob das wirklich mein Weg ist”, erinnert er sich.
Thiem hat sich durchgekämpft und Rückschläge verkraftet – eine Parallele zu Unternehmer:innen, die in ihrer Laufbahn hin und wieder zwei Schritte nach vorne setzen, um dann wieder einen rückwärts zu machen, bevor es wieder vorwärts geht.
Der US-Open-Sieger hat sich nach Erreichen seines Ziels etwas “leer” gefühlt und gemerkt, wie es ist, keine weiteren Ziele zu haben. So hat er sich dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet, sein sportliches Mindset mitgenommen und schlussendlich sein Unternehmen gegründet – eine Plattform für erneuerbare Energie. Er gilt als Beispiel des Typus, den es im Entrepreneurship baucht.
Mindset kollektiv aufbauen
Für Dejan Jovanovic ist dieses Mindset nicht etwas, das in jenen Personen entsteht, die sich trauen, etwas aufzubauen und zu verwirklichen, sondern ein Teil der Zivilgesellschaft. “Wir alle haben eine Verantwortung dieses Mindset aufzubauen”, sagt er. “Für mich zeigt sich aber, dass wir in Österreich definitiv eine schlechte Fehlerkultur haben.”
Man brauche Personen, die an einen glauben, einen “pushen” und bei Failure einfach sagen, “dann beim nächsten Mal”. Und “gespannt” sind auf das, was Unternehmer:innen gründen.
“Das Scheitern ist die Mutter der Innovation”, sagt Jovanovic weiter und appelliert nicht nur daran, Mut zu haben, sondern auch diese Kühnheit (vonseiten der Zivilgesellschaft) an jene heranzutragen, die Ideen und Visionen haben. Im Sinne von: “Du gründest etwas? Das ist toll, da bin ich gespannt.”
Passend dazu berichtet durchblicker.at-Gründer Reinhold Baudisch, dass er zwei Personen an seiner Seite hatte, die immer an ihn geglaubt haben. “Ich bewundere jeden, der es alleine schafft”, sagt er. “Das ist für mich unvorstellbar.”
Er selbst gilt als Beispiel jenen Mutes, den es im Entrepreneurship braucht, um erfolgreich zu sein. Unterstützung erhielt er damals u.a. von seiner Frau, die mit dem zweiten Kind schwanger war und Baudisch selbst einen gutdotierten Job bei McKinsey an den Nagel gehängt hat.
“Sumpf der Depression”
“Das ist nicht unbedingt der Moment, an den man so etwas gerne bespricht und erklärt, man wird ein bis zwei Jahre nichts verdienen”, sagt er. “Aber ich hatte das Glück einen genialen Co-Founder (Michael Doberer) zu haben, was wiederum das Thema ‘Resilienz’ aufwirft. Wenn du zu zweit bist, hast du jemanden, mit dem dich ein starkes Wertefundament verbindet und du ziehst dich immer gegenseitig aus dem Sumpf der Depression, wenn es mal schlecht läuft.”
Baudisch vergleicht das mit dem Sport, wo man nach Rückschlägen stärker zurückkommt und berichtet von einem Leitfaden, den er selbst geprägt hat: “Erfolg ist, wenn es dich zweimal ‘hinprackt’ und du dreimal wieder aufstehst.”
Für ihn sind Mindset und Risiko vor allem für die jüngere Generation von Bedeutung und er appelliert daran, etwas zu wagen, solange man jung und gesund sei. “Ich kenne viele Menschen, die älter sind und sich ärgern, nicht mehr Risiko genommen zu haben. Wenige aber, die sich grämen, früher zu viel riskiert zu haben”, sagt er.
Innovation braucht Kapital
Für Laura Raggl ergibt dieser Aspekt von Kapitalgeberseite ein anderes Bild. Sie und ihr Unternehmen investieren in frühphasige Startups und folgen einer einfachen mathematischen Formel: Von zehn Investments in Startups scheitern drei bis vier, nochmal soviel laufen mittelmäßig und ein bis zwei Firmen werden richtig groß.
“Das Mindset als Investor, ist schon mal etwas ganz anderes”, sagt sie. “Ich glaube, dass viele in der Gesellschaft vergessen, dass man ein Risiko eingehen muss, um gut zu performen und überdurchschnittlich gut auszusteigen. Und es braucht ‘Macher’, die sagen, es ist ihnen egal, wenn zehn Leute sagen, man wird scheitern.”
An dieser Stelle betont Baudisch jedoch, dass Feedback essentiell sei, jedoch idealerweise auch von Personen, die man nicht kennt, die aber erfolgreich sind. “Wenn man auf nette Art und Weise fragt, ist es unglaublich, wie viele Menschen kostenlos gerne helfen. Die Kunst ist es, diese Leute zu finden.” Und Jovanovic betont hierzu, dass es den Typus Mensch gibt, der öffentlich untermauert, dass sein oder ihr Scheitern nur ein Teil einer größeren Geschichte war.
Spin-offs als Förderer von Innovation
Ein anderer Zugang um Innovation zu fördern, findet sich in Spin-offs. Rudolf Dömötör weiß, dass Österreich in Sachen Forschungsquote nicht schlecht da stehe, aber “es uns schwerfalle, die Forschungsergebnisse in weiterer Folge zu kommerzialisieren”. Er und verschiedene Initiativen (aws etwa) versuchen, stärkere Anreize zu schaffen und Ausgründungen aus den Universitäten heraus noch stärker zu unterstützen.
Für Raggl sind Spin-offs mitunter die spannendste Form zu investieren, weil hier “wirkliche Innovation” geschehe. Allerdings betont sie, dass wenn die Bildungseinrichtung etwa zehn Prozent vom Startup halte, ein beteiligter Professor vielleicht nochmal 20 Prozent Anteile besitze, es schon beinahe unmöglich sei von der privaten Kapitalseite zu investieren. “Hier braucht es einen gewissen Rahmen”, sagt sie. “Und Forscher bzw Gründer, die diesen Weg gehen wollen.”
Gesellschaft einbinden
Während Dömötör meint, dass eine der größten Herausforderungen bei der Spin-off-Thematik das Co-Founder-Matching sei – konkreter, das Zusammenführen unterschiedlicher Expertisen – betont Raggl, das in Österreich genug Kapital zwar da, aber der Anteil, der in Unternehmen fließe, noch immer zu niedrig sei. “Da wollen wir ansetzen”, erklärt sie. “Einer der größten Vorschläge wäre es, steuerliche Erleichterungen (Anm.: für Investitionen) zu bieten und es generell in der Gesellschaft breiter bekannt zu machen. Und zu verhindern, dass die ganze Wertschöpfung ins Ausland abfließt, wie es öfter der Fall ist, da sich Gründer:innen oftmals ausländisches Kapital besorgen.
Dömötör dagegen bringt abschließend eine breitere Ebene ins Spiel, um Innovation voranzutreiben. Er sagt: “Wir sollten mitdenken, auf europäischer Ebene ‘Kollaboration und Austausch’ voranzubringen. Um das Innovationsökosystem in ganz Europa wieder wettbewerbsfähiger zu machen.”
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