✨ AI Kontextualisierung
Man kennt es aus dem Kino oder von gut ausgestatteten Heimkinos oder Gaming-Plätzen. Surround-Sound braucht für gewöhnlich mehrere, richtig platzierte Boxen oder spezielle Kopfhörer. Doch all diese Hardware ist gar nicht nötig, wenn man die richtige Software hat. Eine solche hat das vierköpfige Gründerteam des Grazer Startup atmoky mehrere Jahre lang an der TU Graz und der Kunstuni Graz entwickelt.
“Audio ist im digitalen Raum generell unterrepräsentiert”
2020 starteten Markus Zaunschirm (CEO), Daniel Rudrich (CTO), Clemens Amon (Head of Growth) und Christian Schörkhuber (Head of Product) dann ihr Unternehmen. “Wir wussten damals, wir müssen mit dem, was wir entwickelt haben raus”, erzählt Clemens Amon im Gespräch mit dem brutkasten. “Audio ist im digitalen Raum generell unterrepräsentiert. Da ist viel Platz. Es gibt grafisch fantastische Welten mit Mono-Sound”.
“Spatial Audio” am 08/15-Stereo-Kophörer
Atmoky bringt “Spatial Audio” auf jeden 08/15-Stereo-Kophörer – mit Spezial-Kopfhörern von Apple, Samsung, Bose und Co, die die Rotation des Kopfes erkennen, ist noch mehr möglich. Klänge kommen mit dem System des Startups nicht mehr nur von links oder rechts, sondern aus jeder beliebigen Richtung – auch oben, unten und hinten – und aus jeder beliebigen Distanz. Und sie hören sich dabei so an, wie sie im jeweiligen (simulierten) Raum klingen sollten. “Das menschliche Gehör kann nach vorne die Position einer Schallquelle auf einen Grad genau erkennen. Deshalb fühlt sich der Sound, den man im virtuellen Raum heute im Normalfall bekommt, völlig unnatürlich an”, sagt Amon.
Promotion-Video von atmoky mit Sound-Probe (Kopfhörer aufsetzen)
Atmoky lieferte Sound-Technologie für Shooter-Spiel “Breachers”
Den Start machte das Startup mit seinem Produkt unter anderem im Gaming-Bereich. Besonders stolz ist das Team auf den Einsatz seiner Software beim VR-Shooter-Spiel “Breachers”. Dabei begibt sich das, inklusive Gründer, je nach Besetzung, sechs- bis achtköpfige Team in einen Markt mit mächtiger Konkurrenz.
Google, THX und Oculus als Konkurrenz
“Es gibt Spatial Audio-Systeme von Unternehmen wie Google, THX und Oculus. Aber das sind alles Standard-Lösungen. Wir positionieren uns mit unseren zehn Jahren Forschung im Hintergrund im hochqualitativen Segment”, sagt Amon. “Und wir bekommen die Rückmeldung, dass unser System am besten externalisiert, also das Gefühl vermittelt, dass die Geräusche von außerhalb des Kopfes kommen”. Gerade größere Game-Studios, die Sound-Design-Agenturen beauftragen oder eigene Abteilung dafür haben, würden sich daher für atmoky entscheiden.
Atmoky strebt Richtung Zoom und Co
Und es soll auch nicht beim Gaming-Bereich oder Wellbeing-Anwendungen wie “portal.app“, wo man ebenfalls auf das System setzt, bleiben. “Wir haben Anfang des Jahres erkannt: Am meisten Aufholbedarf gibt es in der Sprachkommunikation, das heißt etwa bei Online-Meetings oder bei virtuellen Messen. Der Status quo fühlt sich extrem unnatürlich an. In einem Zoom-Meeting hört man alle Leute aus der gleichen Richtung. Wenn sie gleichzeitig sprechen, wird es schwer”, sagt Amon. Spatial Audio soll hier etwa der “Zoom-Fatigue” entgegenwirken.
“communication platform as a Service”
Im neuen Anwendungsfeld will atmoky auch neben dem bislang genutzten Lizenz-Modell ein weiteres Geschäftsmodell etablieren, das noch stärker skalierbar sein soll. Beim “communication platform as a Service”-Modell wird nach genutzten Minuten abgerechnet. Neben der Online-Kommunikation will das Startup damit auch in anderen Bereichen, etwa bei Metaverse-Anwendungen oder Webgames Fuß fassen. In einer virtuellen Welt, die bald gelauncht werden soll, wurde das System bereits integriert – in jener des ebenfalls in Graz ansässigen Startups arrival.space.
Hohe sechsstellige aws-Finanzierung für atmoky – Kapitalrunde geplant
Zur Finanzierung der nächsten Schritte, in Rahmen derer auch das Team ausgebaut werden soll, holte atmoky sich kürzlich eine hohe sechsstellige aws-Förderung. “Und wir peilen für kommendes Jahr eine Finanzierungsrunde an”, verrät Amon. Er sieht sein Unternehmen gut gerüstet für einen “extrem schnell wachsenden Markt”.