15.02.2016

Asics kauft RunKeeper – Rabatte für besonders fitte Nutzer kommen

Der Laufschuh-Spezialist Asics könnte Runkeeper nutzen, um das eigene Geschäft anzukurbeln. Das Rezept dafür hat der App-Anbieter bereits selbst geliefert.
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Es scheint, als würde die Sportartikelbranche gerade Musterschüler-haft die Digitalisierung bewältigen und geschlossen Kurs auf de Zukunft nehmen. Nike spielt quasi schon seit Tag eins im Fitness-Tracker und -App-Geschäft mit und Under Armour ist kürzlich ebenfalls auf den Zug aufgesprungen. Fast ein Jahr nachdem Adidas das Linzer Fitness-Tracker-Startup Runtastic übernommen hat, greift jetzt auch Asics zu. Der japanische Sportartikelhersteller übernimmt das US-Startup Runkeeper vollständig von Gründer Jason Jacobs und drei VCs.

+++ Auch interessant: Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Exit? +++

Runkeeper hat 33 Mio. Nutzer

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Asics integriert FitnessKeeper, die Firma hinter der App, in ein neu geschaffenes Tochterunternehmen in den USA. Laut Gründer Jason Jacobs soll sich für RunKeeper-Nutzer bis auf weiteres nichts ändern. Runkeeper hat laut Übernahme-Prospekt derzeit rund 33 Mio. Nutzer weltweit. Asics hält die Beschreibung der Zusammenlegung in dem Übernahmeprospekt eher allgemein. Eine Ankündigung von Runkeeper vom Jahresbeginn könnte aber ein Hinweis auf die künftige Integration sein.

Rabatte für besonders fitte Nutzer

Im Jänner hat Jacobs angekündigt, dass der App-Anbieter eine eigene Modelinie herausbringen wird. Erreicht ein Nutzer in der App bestimmte Ziele, könne er Rabatte für Fitnessbekleidung freischalten. Dass dieses Modell für Asics mehr als interessant ist, liegt auf der Hand – insbesondere, sollte die Angabe Jacobs stimmen, dass das Gros der Runkeeper-Nutzer mit Asics-Schuhen läuft. Auch für Runkeeper kommt die Übernahme sehr gelegen. erst vergangenen Sommer musste der App-Anbieter 30 Prozent der Mitarbeiter entlassen, um den Fokus weg von einer Vergrößerung der Nutzerzahl, hin zu mehr Umsatz zu verlegen.

Zum Übernahme-Prospekt von Asics/Runkeeper (PDF)

Zur Ankündigung von Jason Jacobs

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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