10.03.2017

Artemis: Artificial Intelligence als persönlicher Kunst-Experte

Kunst wird oft ein "revolutionäres und innovatives Image" zugeschrieben. Lediglich von der voranschreitenden Digitalisierung merkt man in gerade in Museen und Ausstellungen recht wenig. Ein Messenger-Bot namens Artemis, hinter dem eine künstliche Intelligenz steht, will einen Museumsbesuch zu einem neuen Erlebnis machen.
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(c) Karin Lachmann

Das Prinzip ist schnell erklärt: Man schießt ein Foto von einem Kunstwerk und schickt dieses per Facebook-Nachricht an Artemis. Die künstliche Intelligenz, der eine komplexe, selbstlernende Bilderkennungssoftware zu Grunde liegt, schickt dann innerhalb von Sekundenbruchteilen Infos zum Kunstwerk zurück.

“Artemis soll eine win-win-Situation für Kunstinstitution und Besucher sein.”

Keine App, sondern ein Bot

Ziel von Artemis ist es, Kunst für jedermann zugänglich zu machen. Daher ist Artemis auch keine App, die man extra herunterladen muss, sondern funktioniert direkt im Facebook-Messenger. So kann jeder, der möchte, mit Artemis kommunizieren und sich Informationen zu Kunstwerken auf spielerische Weise holen. Der Bot wird in Museen, bzw. bei Ausstellungen zum Einsatz kommen und soll dort die meist lästigen Audio-Guides ersetzen.

+++Elevate: Erster Chatbot-Accelerator Europas in Wien+++

Kunstwerke als Erinnerungen speichern

Pamina Georgiou (c) Karin Lachmann

Während eines Museumsbesuchs kam Software- Entwicklerin Pamina Georgiou daher die Idee zu “Artemis”. Ein Messenger-Bot, hinter dem eine künstliche Intelligenz steht und der die Kunstwelt aufwirbeln soll. Artemis ermöglicht es dem User außerdem, Kunstwerke als Erinnerungen abzuspeichern. Ein Fotoalbum mit Kunst-Erlebnissen soll entstehen, das noch Wochen nach dem Museumsbesuch daran erinnern soll. “Der Besucher nimmt seine Lieblingsstücke quasi nach Hause mit und bleibt auch nach seinem Besuch mit dem Museum in Kontakt, eine win-win-Situation für Kunstinstitution und Besucher”, sagt die Artemis Gründerin Georgiou.

Der weibliche Robin Hood

User, die den Chatbot ausprobieren, merken schnell, dass man mit diesem wie mit einem Menschen kommunizieren kann. Artemis, in der griechischen Mythologie die Göttin der Jagd, ist ein weiblicher Charakter: “Artemis ist eine freche, verspielte, junge Frau, die Kunstgeschichte bei Tag studiert und in der Nacht auf die Jagd nach Kunstwerken geht. Sie soll der Robin Hood der Kunstszene sein”, erklärt die Entwicklerin, die sich ganz bewusst für eine weibliche Figur entschieden hat weiters.

Redaktionstipps

“Frauen müssen sich mehr zutrauen”

“Ich habe Glück, dass ich in einem Umfeld bin, wo ich viel Unterstützung erfahren habe und immer noch erfahre. Diese möchte ich gerne weiter geben, da ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist. Vor allem in einem männerdominierten Bereich wie dem Software-Development, wo es sowieso schon wenige Frauen gibt und leider viel zu viele, die sich zu wenig zutrauen”, so Georgiou. Daher sollen bei Artemis auch vor allem Frauen eingestellt werden.

“Der Besucher nimmt seine Lieblingsstücke quasi nach Hause mit und bleibt auch nach seinem Besuch mit dem Museum in Kontakt.”

B2b-Plattform in Entwicklung

Seit September arbeitet Pamina Georgiou an Artemis. Damals noch als Teil von Lemmings.io. Der Wiener Inkubator hat einen Artificial Intelligence und Chatbots-Schwerpunkt. Heute ist sie dort als Mentorin aktiv. Seit dem offiziellen Launch auf Product Hunt verzeichnet Artemis einen User-Growth von über 200 Prozent. Die Vision ist es, die Art und Weise, wie Menschen mit Kunst interagieren, zu verändern. Georgiou arbeitet auch an einer b2b-Plattform, die es Museen und Kunstinstitutionen ermöglichen soll, Messaging-Bots per Baukasten-System zu erstellen. Der Besucher soll sich auch nach dem Kunst-Besuch abgeholt fühlen und das Museum hat die
Möglichkeit eine Beziehung mit diesem aufzubauen.

Über Artemis, Artnapper

Artemis ist ein Messenger-Bot, dem User ohne eine App herunterladen zu müssen, Fotos von Kunstwerken schicken können. Die künstliche Intelligenz, die auf eine selbstlernende Bilderkennungssoftware zurückgreift, schickt innerhalb von Sekundenbruchteilen Informationen zum Werk zurück. Das Bild wird als Erinnerung gespeichert und der User kann immer wieder seine Kunst-Erfahrungen aufrufen. Der Bot wird in Museen eingesetzt und hilft dabei, mit dem Besucher auch nach dem Besuch der Ausstellung in Kontakt zu bleiben. Artemis ist das erste Produkt, das aus der Platform namens Artnapper hervorgeht, an der die Entwicklern Pamina Georgiou derzeit arbeitet. Ziel ist es, dass Museen und Kunstinstitutionen künftig per Plug-and-Play-System eigene Artemis-Bots erstellen können.

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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