Die Geschichte der Zeitmessung ist geprägt von Erfindergeist und Pioniertaten: Sie zu vermitteln ist das Ziel eines neuartigen Escape-Spiels von ArchäoNow, bei dem Augmented Reality und Elemente aus dem “echten Leben” kombiniert werden. Der Arbeitstitel dafür: “Fluch der Präzision”, wie Gründerin Miriam Weberstorfer erklärt. Das Problem dabei ist, dass Uhren ticken, sich bewegen und sich drehen – historische Objekte jedoch im Uhrenmuseum im Normalfall stumm bleiben.
Dank Digitalisierung und dem neuen Projekt des Edutainment-Startups aus Wien lässt sich dies nun lösen.
“Wir wollen Objekte vermitteln und die Geschichte der Zeitmessung sichtbar machen”, erklärt Weberstorfer. “Es gibt verschiedene Uhren und Mechanismen, mit und ohne Elektrizität. Ein wahrer Fundus zum Rätsel lösen.”
ArchäoNow ist ein Startup, das Rätsel-Touren mit historischem Kontext in Wien anbietet und dabei auf Gamification-Ansätze setzt, um Wissen zu vermitteln. So auch hier. Als Partner des Wien Museums und gemeinsam mit der AR-Entwicklungsfirma Vars sollen mechanische Vorgänge anschaulich vermittelt werden. Augmented Reality erweckt dabei die “Zeitzeugen” zu neuem Leben, so die Idee.
Neue Zielgruppen gewinnen
“Wir wollen schlicht dieses ‘nerdige’ Uhrenmuseum erweitern und für neue Zielgruppen öffnen”, sagt Weberstorfer. “Für diejenigen, die digital Neues ausprobieren wollen.”
Für dieses Vorhaben gab es nun eine Förderung in Höhe von 100.000 Euro, die man beim Ideenwettbewerb der Wirtschaftsagentur Wien, einstreichen konnte.
ArchäoNow mit Gaming-Aspekt
“Es gibt ja bereits Programme und Projekte, um mittels VR und AR Objekte als 3D-Modell zugänglich zu machen”, erklärt Weberstorfer. “Aber uns ist ein spielerischer Aspekt wichtig. So wie auch die inhaltliche Vermittlung, ‘game-based-learning’ und allgemein das ‘explorative Lernen’.
Die Fertigstellung dieses “Joint Venture” mit dem Wien Museum ist für den Herbst 2024 angedacht. Ebenfalls für das kommende Jahr ist ein Projekt mit dem “Bundesforschungszentrum für Wald” (BWF) in Planung, das Schüler:innen beim Entdecken der realen Welt, Ökosystem und Lebensraum Wald unterstützen soll.
“Das BFW setzt bei der Entwicklung der Augmented Reality-App auf die Expertise von ArchäoNow und Vars, da wir uns im Kulturbereich durch die Kombination von Rätselrallyes mit modernen Technologien schon einen Namen gemacht haben”, so die Projektbeschreibung des Zentrums. “Ziel ist es, durch die digitalen Bildungsprodukte rund um den Wald auch die analoge Auseinandersetzung vor Ort, im Wald, mit selbigem zu fördern und bestmöglich zu unterstützen. Digitale und analoge Wissensvermittlung gehen so Hand in Hand.”
Klaus Buchroithner trennt die unternehmerischen Fäden bei “Vresh” und “Das Merch”
Das Modelabel “Vresh” und die B2B-Schiene “Das Merch" werden künftig als eigenständige Unternehmen geführt. Gründer Klaus Buchroithner hat uns mehr zu den Hintergründen erzählt.
Klaus Buchroithner trennt die unternehmerischen Fäden bei “Vresh” und “Das Merch”
Das Modelabel “Vresh” und die B2B-Schiene “Das Merch" werden künftig als eigenständige Unternehmen geführt. Gründer Klaus Buchroithner hat uns mehr zu den Hintergründen erzählt.
Klaus Buchroithner schlägt ein neues Kapitel in seiner Unternehmerkarriere auf. Künftig werden die zwei Geschäftsbereiche „Vresh“ und “Das Merch” als zwei unabhängige Unternehmen geführt, wie der oberösterreichische Gründer am Donnerstag gegenüber brutkasten bestätigt. Während „Vresh“ unter der Führung seiner Mitgründerin Michaela Geiseder und ihrem Ehemann Valentin weitergeführt wird, möchte sich Buchroithner künftig vollständig auf den Ausbau von “Das Merch” konzentrieren, das sich 2017 auf Merchandise spezialisiert hat und bislang unter der 2012 gegründeten Vresh GmbH agierte (brutkasten berichtete).
Der Weg zur Neuausrichtung
Um die neue Struktur zu ermöglichen, gründete Buchroithner für “Das Merch” eine neue FlexCo. Im neuen Unternehmen hält der Gründer künftig 66 Prozent der Anteile. Die restlichen Anteile in der FlexCo sind auf die bisherigen Investoren der Vresh GmbH aufgeteilt worden, um eine faire Beteiligung sicherzustellen. Zu diesen zählen unter anderem die Nösslböck Beteiligungs GmbH, das Unternehmen futureOne von Ali Mahlodji, Biogena-Gründer Albert Schmidbauer oder Niko Alm.
An der ursprünglichen “Vresh Gmbh” verkauft Buchroithner hingegen 40 Prozent seiner Anteile und wird dann noch 17 Prozent halten. “Michaela wird künftig als Geschäftsführerin ausreichend Anteile halten, damit es ihrer Verantwortung gerecht wird”, so der Gründer.
Eine vollständige Spaltung des Unternehmens wäre laut Buchroithner zu aufwändig gewesen, daher entschied man sich für eine Neugründung der FlexCo. “Bei einer Spaltung muss jede Buchungszeile zugewiesen werden, das war für uns einfach nicht machbar“, so Buchroithner. Und er merkt an: “Mit der Trennung ermöglichen wir es beiden Unternehmen, ihre Stärken unabhängig voneinander auszuspielen.” Während Buchroithner künftig bei “Das Merch” weitreichende Weichenstellung für das künftige Geschäft setzen möchte, soll bei Vresh der eingeschlagene Weg weiterverfolgt werden.
Verantwortung und Eigenständigkeit
Die Entscheidung zur Aufspaltung fiel vor allem auch im Hinblick auf die Verteilung von Verantwortung. Buchroithner wird sich künftig operativ bei Vresh nicht mehr einbringen. „Michaela hat bewiesen, dass sie das Geschäft nicht nur versteht, sondern auch erfolgreich weiterentwickeln kann. Es war an der Zeit, ihr die volle Verantwortung zu übergeben“, so Buchroithner. Dennoch möchte er beratend zur Seite stehen und auch beim Sourcing unterstützen. “Ich werde weiterhin als aktiver Advisor fungieren, aber die operative Leitung liegt vollständig bei Michi und Valentin”, so Buchroithner.
Die Trennung der beiden Geschäftsbereiche bringt auch interne Herausforderungen mit sich. Die Teams von „Vresh“ und “Das Merch“ arbeiten zwar weiterhin unter einem Dach, doch die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen ändern sich. „Wir möchten den Teamgedanken beibehalten, auch wenn wir jetzt zwei getrennte Unternehmen sind“, betont Buchroithner. Regelmäßige gemeinsame Mittagessen und eine klare Kommunikation sollen dabei helfen, den Zusammenhalt zu stärken.
“Es gibt natürlich auch Dinge zu klären, wie zum Beispiel, wer für welche Aufgaben zuständig ist“, erklärt er weiter. „Plötzlich muss man Dinge abrechnen, die vorher selbstverständlich waren. Es ist eine Umstellung für alle Beteiligten, aber es war der richtige Schritt.”
Die nächsten Schritte von “Das Merch”
Für “Das Merch” hat Klaus Buchroithner große Pläne. Der B2B-Bereich, der sich auf die Produktion von individuell gestalteten Merchandise-Artikeln spezialisiert hat, soll zukünftig noch stärker wachsen. „Ich sehe im Merch-Geschäft einfach mehr Entwicklungspotenzial“, so Buchroithner. “Es gibt so viele Möglichkeiten, den Markt zu erweitern und unsere Kunden noch besser zu bedienen.“
Eines der zentralen Ziele ist die Skalierung des Geschäftsmodells durch die verstärkte Nutzung von KI-Tools. “Unser Beratungsprozess ist sehr intensiv und wir sehen hier großes Potenzial, diesen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu skalieren“, erklärt er. „Wir wollen unseren Kunden die bestmögliche Experience bieten – von der ersten Anfrage bis zur finalen Lieferung.“ Geplant sind automatisierte Prozesse, die es den Kunden ermöglichen sollen, ihre Merchandise-Artikel noch einfacher und schneller zu bestellen. “Wir wollen die Beratung, die heute noch viel manuell läuft, durch intelligente Systeme unterstützen und so den Prozess für unsere Kunden effizienter gestalten”, beschreibt Buchroithner seine Vision.
Ein Markt mit Herausforderungen
Die Nachfrage nach individuell gestalteten Merchandise-Produkten ist stark von der wirtschaftlichen Situation der Unternehmen abhängig. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen Budgetkürzungen an der Tagesordnung stehen, ist das Geschäft eine Herausforderung. “Wir haben in den letzten Monaten gemerkt, dass viele Unternehmen ihre Ausgaben zurückfahren. Besonders im Bereich Employer Branding und Mitarbeiter-Benefits wird gespart“, berichtet Buchroithner.
Doch er sieht auch Chancen: “Wir wollen uns breiter aufstellen und unser Sortiment um neue Produkte erweitern.“ So plant das Unternehmen beispielsweise den Launch einer neuen Sneaker-Linie, die das bestehende Angebot ergänzen soll. “Unsere Kunden sollen bei uns alles finden, was sie für ihr Branding und ihre Mitarbeiter benötigen“, erklärt er. Zudem denkt Buchroithner darüber nach, den Geschäftsbereich um Logistik-Services zu erweitern. „Wir testen seit einiger Zeit, ob wir unseren Kunden nicht auch die Möglichkeit bieten können, ihre Bestellungen bei uns zu lagern und flexibel abzurufen. So könnten wir noch schneller auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren.“
Zukunftsvisionen und Expansion
Die Zukunft von “Das Merch” sieht Buchroithner vor allem im deutschen Markt. „Dort gibt es viele große Unternehmen, bei denen wir großes Potenzial sehen“, sagt er. Auch die Produktpalette soll erweitert werden. “Wir wollen unser Angebot ausbauen und uns breiter aufstellen. Unser Ziel ist es, ein umfassendes Portfolio an Merchandise-Produkten anzubieten, das keine Wünsche offenlässt.” Ein Bauchladen, wie es in der Branche üblich ist, soll es jedoch nicht werden. “Wir kämpfen gegen die Wegwerfartikel, die die Konkurrenz anbietet. Wir wollen einen Service schaffen bei dem man für sein ganzes Team hochwertige und nachhaltige Produkte aus der EU findet”, so der Gründer.
Auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz soll eine zentrale Rolle spielen. “Wir arbeiten bereits an Konzepten, wie wir den Bestellprozess für unsere Kunden noch einfacher gestalten können”, erklärt er. “Unsere Vision ist es, dass unsere Kunden über eine Chat-Funktion mit uns kommunizieren und in wenigen Minuten ihr individuelles Merchandise zusammenstellen können.”
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