04.01.2023

Arbeitsmarkt: Fachkräftemangel bleibt, Lehrlingszahlen steigen

Während der Arbeits- und Fachkräftemangel auch im Jahr 2023 eine Herausforderung für die österreichische Wirtschaft darstellen wird, steigen die Lehrlingszahlen wieder auf das Vor-Corona-Niveau.
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Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der WKÖ und ChristophNeumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung. (c) WKÖ und IV. Montage: brutkasten

Die altbekannte Sorge der österreichischen Wirtschaft – der Fachkräftemangel – hat sich in den letzten Jahren zu einem Arbeitskräftemangel entwickelt. Auch im Jahr 2023 werde sich das “War for Talents” am Arbeitsmarkt nicht ändern, erklärt Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung anlässlich der vom AMS veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. “Um diesem Trend gegenwirken zu können, braucht es eine zukunftsorientierte Arbeitsmarktpolitik. Es gilt alle Potenziale am Arbeitsmarkt zu heben um Arbeit und nicht Arbeitslosigkeit zu fördern“, sagt Neumayer.

Rekordniveau an offenen Stellen

Man müsse alles daran setzen, um dem Arbeits- und Fachkräftemangel gegenzusteuern und somit die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Industrie- und Arbeitsstandortes Österreich zu sichern. Mit 110.000 offenen Stellenangeboten beim AMS verzeichnet die österreichische Wirtschaft ein Rekordniveau an unbesetzten Jobabgeboten, das einem Zuwachs von 7,4 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2021 entspricht. Auch die Zahl der arbeitssuchenden Menschen beim AMS sei um 6,8 Prozent gesunken.

Lehrlingszahlen steigen erstmals seit Pandemie-Beginn

Ergänzend verkündet die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in einer Aussendung, dass die Lehrlingszahlen in Österreich wieder steigen. Insbesondere nach dem Corona-Tief sei dieser Anstieg besonders erfreulich, da österreichische Betriebe im Vorjahr 2022 erstmals wieder mehr Lehrlinge ausgebildet haben als im Vor-Corona-Jahr 2019. „Die Lehre hat die Corona-Delle hinter sich gelassen und trotz Energie-Krise behaupten sich die Ausbildungszahlen. Das ist ein gutes Zeichen für den heimischen Fachkräftestandort. Unsere Ausbildungsbetriebe setzen damit die beste Zukunftsinvestition. Denn wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte in großer Zahl, um die Energie-, Mobilitäts- und Klimawende zu schaffen“, sagt Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der WKÖ.

75 Prozent der Schüler:innen an Umweltthemen interessiert

Ziel sei es, vor allem Ausbildungen mit “Green Skills” den Jugendlichen näher zu bringen, um die Klima- und Energiekrise zu bekämpfen. Bereits 75 Prozent der Schüler:innen seien an Jobs mit Umwelt-Fokus interessiert. “In vielen der mehr als 200 Lehrberufe können junge Menschen als praktische Umsetzer der Klimawende mit anpacken und das Thema Nachhaltigkeit selbst in die Hand nehmen“, sagt die stellvertretende WKÖ-Generalsekretärin.

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Silana, Textilundustrie, Fussl Modestraße,
(c) silana - (v.l.) Michael Hofmannrichter, Anton Wohlgemuth und Michael Mayr.

Das Wiener Startup silana hat den ersten Nähroboter weltweit entwickelt und möchte damit den prekären Arbeitsbedingungen zur Herstellung von Kleidung entgegenwirken. Dieser Mission schließen sich nun der DeepTech Investor SOSV, der Oberösterreichische HightechFonds und prominente Business Angels an, wie etwa eine US-Milliardärs-Familie, der Textilproduzent Tim Becht, die waterdrop-Gründer Martin und Henry Murray, Nachhaltigkeitsexpertin in der Textilindustrie Yoobin Jung und der Sequoia Scout und ex-CGO von N26, Alexander Weber. Insgesamt erhielt das Startup 1,5 Millionen Euro an Kapital.

Gegründet wurde das Unternehmen Mitte 2022 von Michael Hofmannrichter (CEO), Michael Mayr (COO) und Anton Peter Wohlgemuth (CTO). Die drei Founder wissen, dass aktuell 100 Prozent aller Kleidungsstücke per Hand produziert werden. Die damit verbundenen hohen Lohnkosten führten zur Abwanderung vieler Produzenten in den südost-asiatischen Raum – und das nicht ohne Folgen.

brutkasten-Talk: Michael Hofmannrichter über das silana-Investment

“An einem T-Shirt arbeiten oft zwölf bis fünfzehn Personen in sklavenartigen Arbeitsbedingungen meist zwölf Stunden am Stück” sagt Mayr, dessen Familie den größten österreichischen Modehändler Fussl Modestraße betreibt und dabei speziell auf eine verantwortungsvolle Supply-Chain achtet.

“Die Bekleidungsindustrie ist für zehn Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig bekommen mehr als 90 Prozent der Beschäftigten in den herstellenden Fabriken zu wenig Lohn, um für ihr Überleben zu sorgen. Knapp ein Drittel der hergestellten Kleidungsstücke können gar nicht erst verkauft werden und werden stattdessen zu bereits überfüllten Mülldeponien in Afrika verschickt”, führt Hofmannrichter zu den prekären Umständen in der Modeindustrie weiter aus.

CO2-Emissionen um mehr als ein Drittel reduzieren

Genau diesem Missstand möchte silana entgegenwirken. Das Wiener Startup kann, eigenen Angaben nach, CO2-Emissionen von Mode um mehr als ein Drittel reduzieren. Mithilfe ihrer Nähroboter sollen heimische Produzenten ihre Produktion wieder zurück nach Europa verlagern können. Eine Verlagerung der Produktion zum Point-of-Sale würde nicht nur Ewigtransportwege per Schiff oder Flugzeug minimieren, sondern vor allem auch den Ressourcenverbrauch in der Produktion verringern.

“Die Überproduktion kann damit faktisch auf null reduziert werden”, erklärt Mayr und Automatisierungsingenieur Wohlgemuth betont, dass “ein hoher Automatisierungsgrad das Nearshoring der Bekleidungsproduktion wieder ermöglichen wird”. Dabei verweist letzterer auf gleichbleibende und planbare Produktionskosten auf asiatischem Niveau. Denn zu hohe Produktionskosten und ein enormer Fachkräftemangel waren die Probleme, die dies bislang verhindert hätten.

Silana-Roboter als letzter Puzzle-Stein für Umschwung

Der Roboter von silana agiert hierbei als letzter Puzzle-Stein in einer optimierten Produktion, um jeden Produktionsschritt von der Stoffrolle bis zum bedruckten T-Shirt vollautomatisiert, auch in Österreich, vornehmen zu können. Jeder Manufakturschritt werde durch eigene Subsysteme in einer eigenen Roboterzelle innerhalb weniger Minuten durchgeführt.

“Wir arbeiten dabei mit den gängigsten Stoffen, und können natürlich auch Stoffe aus nachhaltiger Viskose der Lenzing AG verarbeiten”, erzählt Hofmannrichter. In den vergangenen drei Jahren konnte das Gründerteam den ersten funktionierenden Prototypen entwickeln und damit bereits mehrere renommierte Bekleidungsproduzenten zu Anzahlungen überzeugen. In Österreich wurde hier zum Beispiel der Sportbekleidungshersteller Löffler als Kunde gewonnen.

Silana möchte allgemein für einen radikalen Umschwung in der Textilindustrie sorgen. Eine Miliarde Kleidungsstücke sollen jährlich regional gefertigt werden. Knapp 200 Maschinen wurden hierbei von renommierten Produzenten weltweit bereits vorgemerkt, heißt es. Damit könnten bereits 30 Millionen T-Shirts pro Jahr durch den eigenen SiBot produziert werden. Eine Ausweitung der Produktlinien – unter anderem auf Poloshirts – soll dabei in den nächsten Jahren erfolgen.

Wie aws, die Wirtschaftsagentur und ffg silana beim ersten Funding halfen

Bislang wurde das silana-Team auf sieben Personen aufgestockt. Aktuell ist man auf der Suche nach ambitionierten Hardware- & Software Engineers, die sich der Aufgabe stellen möchten, “flexible Materialien automatisiert verarbeiten zu können, eine Herausforderung die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern wird”, wie Wohlgemuth bekräftigt.

Das neue Kapital der Investoren, war nicht die erste finanzielle Förderung, die silana erhalten hat: “Ich muss ein großes Lob an die österreichische Förderkultur aussprechen. Aws, die Wirtschaftsagentur Wien und FFG haben uns davor bereits mit rund 700.000 Euro unterstützt”, erklärt Hofmannrichter im brutkasten-Talk. “Damit konnten wir unseren Prototyp bauen und waren damit als Deep-Tech-Startup in einer genialen Lage, um die erste Runde aufstellen zu können.”

Das frische Kapital läuft nun ganz in die Entwicklung des silana-Roboters, um bereits im kommenden Jahr die ersten Maschinen ausliefern zu können. “Die ersten Kunden sind bereits fixiert, erste Vorverkäufe im DACH-Raum und in den USA haben bereits stattgefunden”, sagt Hofmannrichter. “Wir möchten nun die Implementierung bei unseren Kunden vorbereiten.”

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