20.07.2023

Österreichischer Arbeitsklima Index: Fast ein Drittel will Arbeitszeit reduzieren

Der von der Arbeiterkammer Oberösterreich herausgegebene Österreichische Arbeitsklima Index weist aber auch eine Gruppe aus, die im Schnitt gerne länger arbeiten würde.
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Arbeitsklima Index Uhr Zeit Vier-Tage-Woche Arbeitszeit
(c) Jaelynn Castillo via Unsplash

Die aktuelle Arbeitszeit-Debatte reißt nicht ab. Auch politisch erhärten sich dabei die Fronten. Auf der einen Seite steht die am lautesten von der Wirtschaftskammer vertretene Ansicht, dass im Lichte des aktuellen Arbeitskräftemangels die durchschnittliche Arbeitszeit pro Person eigentlich deutlich erhöht werden müsste. Demgegenüber werden die Forderungen nach einer generellen Verkürzung der Normalarbeitszeit – Stichwort: Vier-Tage-Woche – seitens Gewerkschaften, Arbeiterkammer und SPÖ immer lauter.

Auf persönlicher Ebene würde jedenfalls ein signifikanter Anteil der Bevölkerung – wenn auch keine Mehrheit – gerne die Arbeitszeit verkürzen – und zwar auch bei gleichbleibendem Stundenentgelt. Das zeigt der aktuelle Österreichische Arbeitsklima Index, den die Arbeiterkammer Oberösterreich regelmäßig gemeinsam mit den Instituten IFES und SORA umsetzt.

Arbeitsklima Index: Drittel der Vollzeitkräfte würde gerne Stunden reduzieren

Demnach würden aktuell 28 Prozent aller Arbeitnehmer:innen in Österreich gerne ihre Wochenarbeitszeit laut Arbeitsvertrag reduzieren. Bei den Vollzeitkräften sind es sogar 32 Prozent – im Schnitt würde sie die Arbeitszeit gerne um 3,7 Stunden pro Woche reduzieren. Gleichzeitig würde aber fast ein Drittel der Teilzeitbeschäftigten laut Arbeitsklima Index gerne die wöchentliche Arbeitszeit erhöhen – und zwar durchschnittlich um 0,5 Stunden pro Woche.

Stärker ist der Wunsch bei Männern ausgeprägt, die ihre Arbeitszeit im Schnitt um 3,2 Wochenstunden reduzieren wollen, bei den Frauen sind es 2,3 Stunden. Auch zwischen den Generationen zeigen sich im Arbeitsklima Index Unterschiede: Millenials (zwischen 1980 und 1994 geboren) wollen im Schnitt um 3,3 Stunden pro Woche weniger arbeiten, Beschäftigte im Alter zwischen 15 und 28 Jahren wollen um 2,8 Wochenstunden reduzieren, die Baby Boomer-Generation um 2,5 Stunden.

22 Prozent leisten häufig Überstunden

Tatsächlich arbeiten die für den Arbeitsklima Index befragten Personen tendenziell mehr als die im Vertrag vereinbarten Stunden: 22 Prozent geben an, häufig Überstunden zu leisten, 52 Prozent gelegentlich. Besonders häufig sind Angaben zu Überstunden bei Beschäftigten in der Baubranche, im Verkehr und Nachrichtenwesen, in der öffentlichen Verwaltung und Sozialversicherung sowie im Tourismus. Männer leisten laut Befragung öfter Überstunden als Frauen, jüngere Arbeitnehmer:innen öfter als ältere.

Die Arbeiterkammer sieht in den Ergebnissen des Österreichischen Arbeitsklima Index wenig überraschend eine Notwendigkeit, die Wochenarbeitszeit generell zu verkürzen. Zudem erneuert die Interessensvertretung die Forderung, die 2018 beschlossene Verlängerung der höchstzulässigen Arbeitszeit von zehn auf zwölf Stunden pro Tag bzw. von 50 auf 60 Stunden pro Woche, zurückzunehmen.

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Die brutkasten-Community hat abgestimmt. Das Voting zum Innovator of the Year 2024 ist somit offiziell geschlagen und die Sieger:innen stehen fest. Von Anfang Dezember bis einschließlich 10. Jänner konnten Leser:innen in den insgesamt drei Kategorien Startups, Scaleups und Corporate Innovation ihre Favorit:innen wählen. Jede:r User:in hatte eine Stimme und es konnte einmal pro Tag und Kategorie abgestimmt werden. Pro Kategorie gab es zehn Nominierte, die zuvor aufgrund ihrer Innovationskraft von der brutkasten-Redaktion ausgewählt wurden. Auch in diesem Jahr gab es ein äußerst knappes Rennen, um den ersten Platz in Hier ein Überblick über die Sieger:innen der einzelnen Kategorien:


  • Startups: Michael Kowatschew | Heizma
  • Scaleups: Michael Hurnaus | Tractive
  • Corporate Innovation: Karin Dietachmayr | Energie AG

Der “Innovator of the Year“ erhält ein brutkasten Medienvolumen in Höhe von 4.100 Euro. Nachdem das Voting nun offiziell beendet ist, möchten wir euch hiermit nochmals die einzelnen Sieger:innen der drei Kategorien vorstellen, die 2024 mit ihrer besonderen Innovationskraft aufgefallen sind.

Sieger “Startups”: Michael Kowatschew | Heizma

Michael Kowatschew | (c) LinkedIn/Profil

Den ersten Platz in der Kategorie “Startups” konnte Michael Kowatschew für sich entscheiden. Als CEO und Co-Founder des Wärmepumpen-Startup Heizma erzielte er gemeinsam mit seinem Team im vergangenen Jahr Aufträge in Höhe von über zehn Millionen Euro – und das, obwohl das Unternehmen erst im Frühjahr 2024 an den Start ging. Heizma bietet ihren Kund:innen einen möglichst einfachen und schnellen Zugang zu Wärmepumpen-Systemen inklusive Förderabwicklung komplett aus einer Hand. Pläne für eine Erweiterung auf den PV-Bereich liegen bereits am Tisch.

Platz zwei in der Kategorie Startups ging an Sabine Niedermüller und Simone Mérey vom Pflege-Startup Heldyn. Platz drei teilen sich hingegen stimmengleich Anna Abermann vom Wiener Getränke Startup Pona Wonderful Drinks und Patrik Aspermair von NOSI.

Sieger “Scaleups”: Michael Hurnaus | Tractive

Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
Michael Hurnaus | (c) Tractive

Sehr eindeutig fiel das Ergebnis in der Kategorie “Scaleups” aus, die Michael Hurnhaus vom oberösterreichische Scaleup Tractive gewonnen hat. Das auf Haustier-Tracking spezialisierte Unternehmen erreichte im November 2024 einen großen Meilenstein: Über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen). Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Bereits 2023 konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kund:innen überholen.

Auf Platz zwei landete Dieter Grebner vom oberösterreichischen SpaceTech Peak Technology. Platz drei konnte Bianca Busetti von Journi für sich entscheiden.

Siegerin “Corporate Innovation”: Karin Dietachmayr | Energie AG

Karin Dietachmayr | (c) LinkedIn / Profil

In der Kategorie “Corporate Innovation” ging es dieses Jahr besonders knapp zu. Schlussendlich konnte sich Karin Dietachmayr von der oberösterreichischen Energie AG durchsetzen. Dietachmayr ist seit knapp 25 Jahren bei der Energie AG tätig, davon 20 Jahre als Strategie- und Organisationsentwicklerin. Seit 2019 leitet sie gemeinsam mit Christian Stein die Wertstatt 8, die Innovationsgesellschaft der Energie AG für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und seit Oktober 2023 die neu geschaffene Holdingeinheit “Konzern-Innovation” der Energie AG Oberösterreich. In dieser Rolle ist sie für den Aufbau eines konzernweiten Innovationsmanagements verantwortlich, das als Informationsdrehscheibe fungiert und die verschiedenen Bereiche des Unternehmens bei Innovationsfragen unterstützt. Im Feber 2024 fand die erste Innovation Challenge der Energie AG OÖ statt.

Mit nur wenigen Stimmen Unterschied landete Franz Zöchbauer von VERBUND X Ventures auf Platz zwei, dicht gefolgt von Thomas Greiner von der Asfinag auf Platz drei.

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