06.08.2020

Aqua Alpina-GF Arnold zu Einweg-Plastik-Flaschen: “Sind zu brav in der Kommunikation”

Aqua Alpina, ein Unternehmen für Wasserspender und Trinkwasserlösungen, kämpft seit geraumer Zeit gegen die Einweg-Plastikflasche. Geschäftsführer Georg Arnold erzählt von seiner nachhaltigen Strategie und erklärt, warum wir bei diesem Thema einmal weniger "brav" sein müssen.
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Aqua Alpina, PET, Georg Arnold, Plastik, Plastikflasche, Liquid Death
(c) Aqua Alpina - Aqua Alpina Geschäftsführer Georg Arnold drängt dazu im Kampf gegen Einweg-Plastikflaschen den Tonfall zu ändern.

Aqua Alpina produziert mehrere Produkte, die sich rund ums Trinkwasser drehen. Die “Premium Armaturen” des Unternehmens sind direkt als Wasserhahn am Waschbecken angebracht und filtern das Leitungswasser. Damit lässt sich per Knopfdruck gekühltes Sodawasser und auch kochend heißes Wasser aus der Leitung entnehmen.

Wasser sichtbarer machen

Zusätzlich bietet Aqua Alpina noch die Wasserbar “Soda Mini” an, eine Art Kaffeemaschine für Wasser, die dem Unternehmen nach das Thema Wasser sichtbar und präsent macht. Und Menschen zu mehr “Wassertrinken” anregen soll.

Zudem liefert das Unternehmen an Kunden, wie etwa REWE und ÖBB, 19-Liter Mehrweg-Flaschen. Dabei handelt es sich um ein nachhaltiges Mehrweg-Wassersystem, bei dem die Flaschen gereinigt und bis zu 80 Mal wieder befüllt werden. In Wien wird bei der Auslieferung vollständig elektrisch geliefert.

“Zu wenig e-Modelle”

“Aktuell haben wir ein Liefer- und Service-Fahrzeug von MAN – vor allem für das Stadtgebiet Wien – und zusätzlich sechs weitere Firmenfahrzeuge. Alle zu 100 Prozent elektrisch. Eine Ladestation haben wir am Firmengelände im 23. Bezirk. Und einen einen Ökostrom-Vertrag”, erzählt Geschäftsführer Georg Arnold. “Es war allerdings nicht einfach das Fahrzeug von MAN zu erhalten – die Hersteller bieten noch nicht genügend Modelle an. Sobald mehr e-Fahrzeuge verfügbar sind, stellen wir unseren Fuhrpark komplett um – das wird in den nächsten Jahren stufenweise geschehen.

Arnold gibt zu, dass Sodastream der Vorreiter in Sachen Wasserspender war, betont aber, dass Aqua Alpina seiner Ansicht nach die derzeit beste “Convenience-Stufe” habe, da das Unternehmen “die Geräte installiert, wartet, die Kohlensäure bringt, anschließt und Hygiene garantiert”.

“Keine Plastikflaschen mehr kaufen”

“Damit hat man Zuhause oder im Job auf Knopfdruck gekühltes Sodawasser. Da braucht man kein Mineralwasser mehr kaufen, schon gar nicht in Plastikflaschen. Und es stehen, wenn man sich umsieht, in diversen Unternehmen derzeit leider Unmengen von Wegwerf-Plastikflaschen herum”, sagt Arnold, der überdies auch harte Worte zum Thema PET-Recycling übrig hat.

“Ein dumm-Verkaufen von Konsumenten”

“Ich bin vor allem gegen Plastik-Einwegflaschen. Wasser sollte grundsätzlich nicht in Einweg-PET konsumiert werden. Das sehe ich genauso, wie das US-Dosenwasser-Unternehmen Liquid Death. Die Recycling-Strategie ‘100 Prozent PET-Cycling’ ist eine Umgehung eines echten Nachhaltigkeitskonzepts. Eigentlich handelt es sich um ein ‘für-dumm-Verkaufen’ von Konsumenten”, sagt er.

Recycling-Quote zu niedrig

Arnold führt weiters aus: “Die Recycling-Quote ist viel zu niedrig. Die meisten Flaschen landen im Restmüll. Man braucht nur in einen Mülleimer an Autobahnraststätten, Freibädern oder Ähnlichem zu schauen. Besser wäre es, erst gar keine Einwegplastikflaschen auf den Markt zu bringen. Entweder Mehrweg mit Pfand, Waschprozess und Wiederverwendung oder einfach das Leitungswasser nehmen – zuhause kühlen oder Sodawasser daraus machen – und mit einer stylischen wiederbefüllbaren Flasche unterwegs sein. ‘Death to plastic’ von Liquid Death finde ich einen starken Spruch. Man muss provozieren, um wirklich etwas zu verändern.”

Aqua Alpina GF: “PET-Flasche wie Billigfleisch”

Arnold selbst merkt, dass es beim Kauf von Wasser in Einweg-PET-Flaschen noch keinen Rückgang gibt und vergleicht das mit Billigfleisch. “Die Preise sind durch die Mengen und Massenproduktion sehr niedrig und die Überzeugung, dass wir Plastikverpackung einfach verhindern müssen, ist zwar medial präsent, bei den Nutzern aber noch nicht wirklich angekommen”, sagt er.

“Das Wort Nachhaltigkeit ist zu brav”

Die aggressive und provokante Kommunikationsstrategie von Liquid Death findet er richtig: “Das kann mehr Menschen aufwecken. Wir sind auch noch zu brav in der Kommunikation. Das Wort ‘Nachhaltigkeit’ ist zu brav. Wir müssen wohl auch klarer werden, wie etwa: ‘jede Plastikflasche, die weggeworfen wird, zerstört unseren Planeten ein Stück weiter’.”

Plan 2: Sinnlosigkeit aufzeigen

Eine andere Variante die Köpfe der Kunden zu erreichen, um ihre Trinkwasser-Gewohnheiten zu verändern, ist laut Arnold bereits lange Teil der Firmenkultur von Aqua Alpina. “Wir haben bereits damit begonnen vorzurechnen, dass man mit Wasser aus Sodawasserspendern Geld und Plastikflaschen einspart. Dann macht es einfach keinen Sinn mehr, sich die 1,5-LITER-Sixpacks aus Plastik vom Discounter heim zu schleppen. Selber sprudeln ist günstiger und nachhaltiger.”

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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Aqua Alpina-GF Arnold zu Einweg-Plastik-Flaschen: “Sind zu brav in der Kommunikation”

  • Aqua Alpina GF Arnold gibt zu, dass Sodastream der Vorreiter in Sachen Wasserspender war, betont aber, dass sein Unternehmen seiner Ansicht nach die derzeit beste “Convenience-Stufe” habe.
  • Arnold: ‘Death to plastic’ von Liquid Death finde ich einen starken Spruch.
  • Arnold selbst merkt, dass es beim Kauf von Wasser in Einweg-PET-Flaschen noch keinen Rückgang gibt und vergleicht das mit Billigfleisch
  • Er sagt: “Die Preise sind durch die Mengen und Massenproduktion weit unten und die Überzeugung, dass wir Plastikverpackung einfach verhindern müssen, ist zwar medial da, bei den Nutzern aber noch nicht wirklich angekommen.”

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  • Arnold selbst merkt, dass es beim Kauf von Wasser in Einweg-PET-Flaschen noch keinen Rückgang gibt und vergleicht das mit Billigfleisch
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