14.01.2022

applaus.schule: So digitalisiert ein Startup aus NÖ Musikproben

Applaus.schule möchte das Erlernen von Musikinstrumenten sowie die Zusammenarbeit zwischen Musikbegeisterten digitaler, nachhaltiger und einfacher gestalten.
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Das applaus.schule Team
Das applaus.schule Team | © applaus.schule

Auch die Musikbranche ist in der digitalen Welt angekommen – zumindest sagen das die applaus.schule Gründer Andreas Pabst und Richard Haller. Mit seiner digitalen Musik-Lernplattform möchte das Niederösterreichische Startup den Präsenzunterricht für Musiklehrende und -lernende nachhaltiger gestalten.

Die Aufbereitung von Noten, Videos, Audioaufnahmen und Hausübungen soll dabei über die Cloud-Technologie mit vielen Spezialfunktionen erfolgen. “Applaus.schule ist das erste umfassende digitale Paket, welches komplementär den Präsenz-Musikunterricht unterstützt”, so die Gründer:innen. Die Plattform soll für heranwachsende Talente als digitales Werkzeug für die tägliche Praxis dienen. 

All-in-one-Lösung für Musiker:innen

Die Idee entstand, als die Musikbranche während der Corona-Pandemie sich in der Online-Welt adaptieren musste. Der anfängliche Ansatz zum Online-Musikunterricht war eher chaotisch: Video-Call und Dokumentenaustausch fanden mit unterschiedlichen Tools statt. Das aus Software-Entwicklern und Hobby-Musikern bestehende Team merkte schnell: Es braucht eine digitale Komplett-Lösung.

So wurde die Cloud-Lösung applaus.schule im Frühling 2021 gegründet. Das Ziel: Musikschüler:innen beim Erlernen eines Instruments über den gesamten Prozess digital zu unterstützent. Die für Lehrende kostenlose Plattform ermöglicht digitales und nachhaltiges Erstellen, Verwalten sowie Archivieren von Lernunterlagen. Zudem können Musiklehrer:innen die Plattform auch für die Gründung ihrer eigenen Online-Musikschule nutzen. Musikschaffende und Schüler:innen, welche die Plattform für Übungszwecke nutzen, bezahlen monatlich eine kleine Gebühr oder werden über die Lizenz ihrer Institution abgedeckt. 

“Alleine in Österreich gibt es mehr als 200.000 Musikschüler:innen, in Deutschland etwa 1,4 Millionen. Dieser gesamten Branche bieten wir ein digitales Werkzeug für den täglichen Gebrauch”, sagt Geschäftsführer Haller. Von Originalaufnahmen als Audio- oder Videodateien über Zusatz-Notiz-Features bis hin zum digitalen Notenblatt: Die Plattform bietet eine Komplettlösung für den digitalen Austausch sowie die zeitgleiche Darstellung von Übungsmaterialien zwischen Musiklehrer:innen und – schüler:innen. 

Fokus auf Weiterentwicklung

Für ihre geplante Expansion in weitere DACH-Länder sowie für die dafür notwendigen Marketingaufgaben sind die Co-Founder auf der Suche nach einem Marketingspezialisten.  Zudem denkt das Startup eine Expansion in weitere europäische Märkte nach. 

Ausgewählte User:innen sowie Partnerinstitute konnten die Plattform seit Dezember 2021 schon nutzen. Nun wollen die Gründer laufend neue Features entwickeln. Für 2022 ist eine Band-Funktion mit zeitgleichen Probe-Tools geplant. Auch eine Seminar-Funktion, welche als Tool für regelmäßige Musiker:innen-Seminare genutzt werden kann, soll bald auf der Plattform verfügbar gemacht werden.

“Was noch kommt, ist eine YouTube-Sendung mit bekannten Musiker:innen, mit dem Ziel, dass User:innen die Tips und Tricks der Profis auf unserer applaus.schule Plattform ausprobieren und lernen können”, sagt Haller. 

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Fake News, wie man sich vor Fake News schützt
(c) Factinsect/ Stock.Adobe/shintartanya - Romana Dorfer von Factinsect (l.) mit Tipps zum Schutz vor Fake News.

2021 wurde von dem Desinformatons-Analysten Dietmar Pichler der erste internationale “Disinfo Awareness Day” ausgerufen. Unterstützt wurde er damals von Anna Pattermann (Unlimited Democracy), die beim Launch mitgewirkt hat. Seither hat sich die Situation alles andere als verbessert: Autokratische Staaten, etwa Russland und seine Verbündeten, und extremistische Organisationen nutzen neben digitalen Technologien auch weiterhin klassische Methoden der “aktiven Maßnahmen”, wie z.B. Einflussagenten, ideologisch geprägte Organisationen oder verschwörungstheoretische Bücher für Fake News. Diese “bewährten” Offline-Aktivitäten werden flankiert von immer komplexeren digitalen Operationen wie gefälschten Websites, koordinierten Troll-Angriffen oder durch Künstliche Intelligenz generierten Inhalten.

Fake News mit Schein-Authentizität

Romana Dorfer vom Grazer Faktencheck-Startup Factinsect weiß, dass sich Falschinformationen in den letzten Jahren insbesondere über Kriege erhöht haben. “Das Problem bei diesen Falschinformationen ist, dass die Faktenlage aus den Kriegsgebieten oft dünn ist und nur es wenige Quellen gibt. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Behauptungen der Konfliktparteien kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen, ob es unabhängige Quellen gibt, die die Behauptungen bestätigen”, sagt sie.

Da nicht erst seit der Pandemie Desinformation von Personen mit legitim scheinender Expertise geteilt werden, durch pseudowissenschaftliche Arbeiten und Behauptungen gestützt werden und eine Schein-Authentizität mit sich führen, bleibt es eine große Herausforderung Fake News auch als solche zu erkennen. Dorfer rät daher, zwischen Indizien und Beweisen zu unterscheiden

Wer ist die Quelle?

“Nur weil zum Beispiel jemand mit einem akademischen Titel etwas gesagt hat, bedeutet das nicht, dass es wahr ist”, sagt sie. “Es ist immer wichtig zu prüfen, ob die Quelle Interessen daran haben könnte, eine Falschmeldung zu ‘belegen’. Es muss immer die Kombination zwischen dem, wer die Quelle ist und dem, was die Quelle sagt, berücksichtigt werden, um eine Behauptung zu prüfen.”

Sie selbst ist, wie der Großteil der Menschheit nicht gefeit vor Desinformation, wie sie gesteht: “Auf Fake News bin ich schon besonders oft im Startup-Umfeld hereingefallen. Es gibt einige Startups die sich als sehr erfolgreich präsentiert haben. Erst im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass doch nicht alles so gut läuft.”

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