14.12.2017

App Store Optimization: Wie man die App an den User bringt

Gastbeitrag. Thomas Kriebernegg von App Radar schrieb für uns eine Einführung in das große Feld der App Store Optimization (ASO).
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Thomas Kriebernegg - App Store Optimization App Store Optimierung
(c) Frederick Nilsson: App Radar (Appers)-Founder und CEO Thomas Kriebernegg bei den Mobile Marketing Innovation Days

Bei zwei bis drei Millionen Apps in den Top App Stores und einer sehr großen Auswahl ähnlicher Applikationen ist es für User oftmals schwierig, die richtige App zu finden. Gerade diese große Konkurrenz macht es für viele App-Entwickler besonders herausfordernd, ihre eigene App an den User zu bringen. App Store Optimization (ASO) spielt daher eine große Rolle im Bereich der App-User-Akquirierung und ist mittlerweile ein fester Bestandteil der meisten internationalen App-Marketingstrategien. Dennoch wissen viele App-Unternehmen nach wie vor nicht genau, worum es bei ASO geht und lassen damit große Mengen Downloads und potenzielle Nutzer auf der Strecke.

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Was ist App Store Optimization?

Die App Store-Optimierung ist eine Marketingmaßnahme, bei der man versucht, die Auffindbarkeit und Downloadrate einer App in einem App Store zu verbessern. Das heißt, es werden Elemente wie der App-Name, der Beschreibungstext oder die (für den User nicht sichtbaren) Keywords im App Store regelmäßig überprüft und optimiert. Das hat zur Folge, dass sich die Reihung der App in relevanten Suchergebnissen ändert. Daher ist auch die Überwachung der Platzierung einer App in den App Store-Top-Charts oder in Suchergebnissen wichtiger Teil der App Store Optimierung.

Das Ziel von App Store Optimization

Das Ziel von ASO ist es, die Auffindbarkeit einer App und in weiterer Folge die Downloads und Anzahl von Nutzern und damit den Umsatz zu steigern. Denn eine höhere Position in Suchergebnissen beeinflusst die Anzahl der App-Downloads stark. Nicht nur, weil Nutzer höher-gereihte Ergebnisse als relevanter einschätzen, sondern auch, weil sie nicht durch alle verfügbaren Apps scrollen müssen. Denn Hand aufs Herz: Egal ob im App Store oder auf Goolge – wann hast du nach einer Suche das letzte Mal alle Suchergebnisse bis zur zweiten Seite durchforstet?

ASO vs. SEO

Oftmals wird ASO mit Search Engine Optimization (kurz SEO), also der Suchmaschinenoptimierung im Web, gleichgesetzt. Beide Marketingstrategien weisen einige Gemeinsamkeiten auf. Egal ob du deine Website in Google besser auffindbar machen willst oder deine App im App Store boosten möchtest – ein zentrales Element sowohl von SEO als auch von ASO ist der Aufbau und die Optimierung einer Keyword-Strategie. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Vorgehensweisen ist, dass sich SEO mit dem Optimieren deiner Webseiten-Auffindbarkeit in Suchmaschinen beschäftigt, während ASO grundsätzlich in App Stores passiert.

Warum ist App Store Optimization wichtig?

Prinzipiell bietet eine optimierte App das ideale Fundament für alle weiteren Marketingaktivitäten, da jeder Kapitaleinsatz gehebelt werden kann, indem neben bezahlten Downloads auch zusätzliche gratis Downloads entstehen können. Weitere Gründe bieten die Entwicklungen der App Stores in den letzten Jahren:

  • Etwa fünf Mio. Apps allein in den großen App Stores (App Store, Google Play)
  • Pro Monat werden in Summe ca. 100.000 Apps released
  • Über 60 Prozent aller App-Downloads werden durch Suchanfragen initiiert
  • Mit App Store Optimierungsmaßnahmen kann man eine globale Zielgruppe erreichen
  • ASO bringt stetigen Download-Stream, da er nicht von Kampagnen abhängig ist

Wie kann ich meine App optimieren?

Ist von App Store Optimierung die Rede, kann zwischen zwei ASO Methoden unterschieden werden: Keyword-Optimierung und Asset-Optimierung:

Keyword Optimization beschreibt den Prozess der Keyword-Suche, -Analyse und -Optimierung. Durch die Optimierung der Schlüsselwörter soll die Auffindbarkeit der App in Suchergebnissen verbessert bzw. optimiert werden.

Asset Optimization beschreibt die Verbesserung des App-Auftritts im Store. Ziel ist es, Besucher zu Usern zu machen. Indem Erscheinungsmerkmale wie App-Icon, Vorschau-Videos oder Screenshots optimiert werden, soll eine höhere Conversion erzielt werden.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass sowohl der Google Play Store, als auch der Apple App Store spezielle Ranking-Algorithmen nutzen. Diese entscheiden, ob eine App auf bestimmte Suchanfragen passt und wenn ja, wie relevant sie für die jeweilige Suche ist. Der genaue Algorithmus ist nicht öffentlich bekannt, es ist dennoch zu beobachten, dass bestimmte Faktoren allgemein eine große Rolle spielen. Nachfolgend findest du demnach konkrete Tipps, wie du deine App durch App Store Optimierung erfolgreich an den User bringen kannst:

Schreibe mehr in den App Namen als nur den Markennamen deines Unternehmens

Der App-Titel hat eine große Bedeutung in der App Store Optimization. Neben dem App-Icon ist der Name der App die erste wichtige Information, die ein User zu deinem Produkt bekommt. Der optimale App-Name sollte also sowohl aussagekräftig als auch ansprechend sein. Perfekt ist er, wenn er leicht zu verstehen ist und den Inhalt und Zweck der App kommuniziert. Aber der App-Titel ist nicht nur für User, sondern auch für den Such- und Sortieralgorithmen von sehr hoher Relevanz. Es sollten sowohl der Markenname (eigentlicher App-Name) als auch zwei bis drei wichtige Schlagwörter im Titel stehen, da der App-Store-Algorithmus von Google Play wie auch von Apple zuerst Begriffe aus dem Namen einer App zur Indexierung heranzieht. Da sowohl Google Play als auch Apple limitieren, wie viele Zeichen ein App-Name beinhalten darf, ist es wichtig, die relevantesten und stärksten Schlagwörter im App-Namen zu verwenden.

app store optimization itranslate
Ein gutes Beispiel für einen optimierten App-Titel: iTranslate

+++ iTranslate: “Einmal zahlen und ewig Updates bekommen kann nicht funktionieren.” +++

Überzeuge und Informiere mit deiner App-Beschreibung

Der App-Store-Beschreibungstext dient in erster Linie dazu, Usern die App zu erklären, deren Vorteile aufzuzeigen und über Features zu informieren. Eine gute Beschreibung ist daher klar strukturiert und informativ, veranlasst aber auch zum Download.
Besonders wichtig ist die Beschreibung für Android-Apps. Für Apps im Google Play Store (im Gegensatz zum Apple App Store) gibt es kein explizites Feld, in dem Entwickler ihre App mittels Begriffen kategorisieren können. Daher wird der Beschreibungstext (Kurz- und Voll-Beschreibung) indexiert. Möchtest du also, dass deine App für einen bestimmten Suchbegriff in der Suche erscheint, sollte dieses Keyword in angemessener Dichte (etwa zwei bis drei Mal) in deinem Beschreibungstext vorkommen. Dann wird es vom App-Store-Algorithmus indexiert.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass es im Google Play Store zwei separate Felder für eine Beschreibung deiner App gibt. Auch vom Algorithmus werden diese beiden Felder unterschiedlich gewichtet. Keywords in der Kurz-Beschreibung haben eine höhere Relevanz als jene am Ende der Voll-Beschreibung. Daher sollte man besonders in der Kurz-Beschreibung und am Beginn der Beschreibung relevante Suchbegriffe verwenden.

Optimiere deine App in regelmäßigen Update-Zyklen

Entwickler hochwertiger Apps stellen ihren Nutzern regelmäßig Updates bereit. Das wird nicht nur von den Usern gern gesehen, sondern auch von den App-Store-Algorithmen begrüßt. Eine App, die regelmäßig optimiert und verbessert wird, bietet wohl auch eine gute Qualität und Nutzerfreundlichkeit. Statistiken zeigen zudem eine hohe Korrelation zwischen guten Ratings und hoch-frequentierten Update-Zyklen.

Tatsächlich bringen regelmäßige App-Updates viele Vorteile mit sich. Zum einen erhöhen sie die Kundenloyalität. Zum anderen ermöglichen sie, den Auftritt der App in den App Stores regelmäßig anzupassen und zu optimieren. Dennoch releasen sehr viele Entwickler und auch größere App-Unternehmen nur selten oder unregelmäßig neue App-Updates. Der Grund dafür ist oftmals der selbe: Zeitmangel. Die meisten Apps bekommen nicht oft neue Features. Auch das Finden und Entfernen einiger hartnäckiger Bugs dauert meist etwas länger. Dennoch können zumindest die grundlegenden Elemente der App-Seite regelmäßig einen neuen Anstrich vertragen.

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Hier kommt App Radar ins Spiel

Damit dieser Quick-Win auch einer bleibt und der regelmäßige Update-Prozess von einer oder vielleicht sogar mehreren Apps in gegebenfalls mehreren Sprachen keinen Zeitfresser darstellt, haben wir eine Lösung entwickelt. App Radar – eine praktische Webplattform mit der sich der App-Update-Prozess ganz einfach gestalten lässt und eine Menge Zeit für lästiges Wechseln zwischen Google Play Console und iTunes Connect erspart bleibt.

Fakt ist, es gibt nicht die einzig wahre App-Marketingstrategie. Aber App Store Optimization ist definitiv die Grundlage für ein effizientes und erfolgreiches App Business. Da es mit nur wenig Aufwand (dank App Radar) und mit relativ wenig Kosten eine konstante Nutzerbasis schafft. Weitere ASO Tipps und Tricks, sowie Richtlinien und Tool-Tips gibt es übrigens auch im App Radar Blog oder im eigens für ASO-Einsteiger entwickelten ASO-Guide von App Radar.

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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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