13.12.2017

App-Launch: WienBot ist “schneller als Google” und spricht Wienerisch

Nach dem Launch des WienBots für Facebook Messenger vor einigen Monaten wurde nun eine eigene App für iOS und Android präsentiert.
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(c) Stadt Wien & fotolia.com - sdecoret: Bearbeitung Dominik Perlaki

Er sei der weltweit erste Chatbot einer öffentlichen Institution, heißt es von der Stadt Wien über den WienBot. Man überhole damit sogar die Tech Hauptstadt San Francisco, wird etwas großspurig angefügt. Nachdem die erste Version des Bots im Frühling diesen Jahres auf Facebook Messenger gelauncht wurde – der Brutkasten berichtete – folgte nun die Präsentation einer eigenen App für iOS und Android. Hintergrund dafür sei, dass man einen barrierefreien Zugang unabhängig von Social Media-Plattformen bieten wolle.

+++ WienBot: Wien weltweit erste Stadt mit eigenem Chatbot +++

Sprachausgabe mit “Wiener Stimme”

Fragen zu Themen wie Bezirksämtern, Meldezettel, Parken oder Veranstaltungen, soll der WienBot “schneller als Google” beantworten. Denn er gebe nicht eine Link-Liste aus, sondern möglichst kurze, präzise Antworten. Und das tut er auf Wunsch verbal mit einer “Wiener Stimme”. Dann nämlich, wenn man selbst die Spracherkennung nutzt. Man könne dem Bot etwa auch Fragen wie „Ich habe meinen Schlüssel verloren, was nun?“ oder „Brauche ich morgen einen Regenschirm?“ stellen.

Hintergund: User-orientierte Aufbereitung von wien.at

“Der WienBot ist aus einem größeren Projekt heraus entstanden, das sich mit der User-orientierten Aufbereitung der Inhalte auf wien.at auseinandersetzt. Auf keinem anderen Kanal müssen die Informationen so kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden, wie in Chatbots”, sagt Sindre Wimberger, Technology Strategist der Stadt Wien Holding. Die Erfahrungen wolle man dann auch verstärkt auf anderen Plattformen einfließen lassen.

+++ BotTina: Service-Chatbot von Wien Energie für Kundenanfragen +++

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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