19.01.2021

Exit: Wiener apilayer der Zehetmayr-Brüder geht an US-Riesen Idera

Das 2015 gegründete Unternehmen apilayer der Brüder Julian und Paul Zehetmayr wurde für einen nicht genannten Preis an die Idera Inc. verkauft.
/artikel/apilayer-exit
Julian und Paul Zehetmayr - apilayer
(c) Martin Pacher/der brutkasten: Für ein Interview 2019 luden uns Julian und Paul Zehetmayr in ihr neu eingerichtetes Büro in Wien.

2014 legte der Wiener Julian Zehetmayr mit nur 22 Jahren seinen ersten Startup-Exit hin. Damals verkaufte er das Mobile-Advertising-Startup Mobfox für 17,6 Millionen Euro an den israelischen Matomy-Media-Konzern. Über Nacht wurde er so zum jüngsten Startup-Multimillionär Österreichs. Lange Zeit zum Ausruhen gab es aber nicht: Im Jahr 2015 gründete sein Bruder Paul Zehetmayr mit ihm das Startup apilayer. Dieses ist nach eigenen Angaben inzwischen weltweiter Marktführer im Cloud API-Bereich und bietet ein breites Portfolio an Entwickler-Schnittstellen (APIs), das von rund einer Million B2B-Kunden zur Automatisierung von diversen Geschäftsprozessen genutzt wird.

Zehetmayr-Brüder: Käufer, Investoren und jetzt wieder Verkäufer

Mit ihrem anderen Unternehmen Stack Holdings GmbH (siehe unten) wurden die Zehtmayr-Brüder vor zwei Jahren selbst zum Käufer und übernahmen die US-amerikanische Plattform Docracy. Auch als Investor traten sie auf. Nun legte sie mit apilayer aber einen eigenen Exit hin. US-Riese Idera, der eine ganze Reihe an B2B-Software Tools im Portfolio hat, übernahm das Wiener Unternehmen. Schon 2017 hatte Idera mit der Akquisition des Grazer Software-Testing Unternehmens Ranorex einmal in Österreich zugeschlagen.

Zum Kaufpreis macht apilayer keine genauen Angaben. Man sei “sehr zufrieden”, sagt Paul Zehetmayr gegenüber dem brutkasten. Zuletzt habe man einen Jahresumsatz im zweistelligen Millionenbereich ausgewiesen und sei hochprofitabel gewesen. Man habe davor gezielt API-Nischenmärkte identifiziert und sei inrund 20 davon Marktführer geworden.

apilayer: “Netflix, Apple und weitere haben sich bei uns gemeldet”

“Netflix, Apple und weitere haben uns gefunden und sich bei uns gemeldet. So konnten wir auch unser Team sehr klein halten”, so Zehetmayr, wobei er einräumt: “Wir haben keinen typischen Kunden. Egal ob Hobby-Programmierer, Online-Streaming Dienst oder US-Großkonzern. An uns kommt man im Internet einfach nicht mehr vorbei”. Begonnen habe das ganze übrigens 2014 mit einem internen Tool für Währungskonvertierung, das man dann als API Layer veröffentlichte.

Während das operative apilyer-Team in Wien erhalten bleibt, wird das Management-Team nur mehr in beratender Funktion tätig sein. Entspannen werden sich die Zehetmayr-Brüder aber auch diesmal nicht. Sie betreiben nämlich gleichzeitig die Stack Holdings GmbH mit knapp 25 Mitarbeitern, die mit den Produkten eversign (Elektronische Signaturen), invoicely (Online Rechnungen und Buchhaltung) und ZeroSSL (SSL Zertifikate) in drei stark wachsenden SaaS-Branchen arbeitet und nach eigenen Angaben weltweit mehr als zwei Millionen B2B-Kunden zählt.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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