29.08.2024
SOFTWARE-SCHNITTSTELLEN

Apichamp: Linzer KI-Startup startet Forschungs-Partnerschaft mit FFG-Förderung

Apichamp setzt auf KI zur schnellen Generierung von APIs (Software-Schnittstellen). Gemeinsam mit dem Software Competence Center Hagenberg will man nun die Technologie weiter verbessern.
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Die Apichamp-Gründer v.l.n.r.: Michael Weißenböck, CTO, und Dominik Rampelt, CEO | (c) Apichamp
Die Apichamp-Gründer v.l.n.r.: Michael Weißenböck, CTO, und Dominik Rampelt, CEO | (c) Apichamp

Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden – vor allem dann, wenn das Endergebnis weniger gut ist, als die “Räder”, die es bereits am Markt gibt. Das gilt in vielen Bereichen und auch in der Software-Entwicklung. Viele Anbieter ermöglichen die Einbindung ihrer ausgereiften und erprobten Anwendungen in die eigene. Der Schlüssel heißt dabei API – kurz für Application Programming Interface, also eine Software-Schnittstelle.

Apichamp verspricht APIs “in Sekundenschnelle”

Doch so eine API zu programmieren und zu betreiben ist nicht trivial. “Die Erstellung und Wartung dieser Schnittstellen ist für Softwareentwickler:innen noch eine manuelle, aufwändige und kostspielige Programmiertätigkeit. Kommt es danach im laufenden Betrieb zu Problemen oder Änderungen von Drittsystemen, führt dies schnell zu Ausfällen und Sicherheitslücken”, heißt es vom Linzer Startup Apichamp, das sich kürzlich den Preis Edison von tech2b in der Kategorie “Hightech” holte, wie brutkasten berichtete.

Das Unternehmen will hier mit seiner KI-basierten Anwendung helfen. Diese erstelle “in Sekundenschnelle einsatzbereite Schnittstellen, verbunden mit den bestehenden Datenquellen der User”, heißt es von Apichamp. Und diese APIs würden sich dann in weiterer Folge selbst überwachen. Probleme sollen dabei automatisch erkannt und die Verantwortlichen benachrichtigt werden – inklusive einem Lösungsvorschlag, der mit einem Klick eingesetzt werden kann.

“Probleme in der API können schnell eine Kettenreaktion auslösen”

“Unerwartete Änderungen in Datenquellen kommen in der Praxis häufiger vor, als man denkt.”, erklärt dazu Dominik Rampelt, CEO von Apichamp. Er bringt selbst langjährige Erfahrung als API-Entwickler mit.  “Eine kleine Änderung in einem IT-System und damit Probleme in der API können schnell eine Kettenreaktion auslösen, die die ganze IT-Landschaft beeinträchtigt”, so der Gründer.

Sechsstellige FFG-Förderung für Forschungsprojekt mit Software Competence Center Hagenberg

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Software Competence Center Hagenberg (SCCH) soll die KI-Lösung von Apichamp nun weiter verbessert werden. Für dieses holte sich das Startup bereits vor einigen Monaten eine FFG-Förderung im “mittleren sechsstelligen Bereich”.

Mario Winterer, Teamleiter für AI-based Engineering am SCCH umreißt das Ziel des Forschungsprojekts: “In der Programmierung hat KI ein enormes Potential um Code, der bisher von Entwicklern in mühevoller Handarbeit erstellt werden musste, automatisch zu generieren. Bei einfachen Beispielen funktioniert das auch hervorragend. Bei komplexen Aufgabenstellungen, typisch auch bei komplexen Schnittstellen, müssen aber viele Faktoren – vom passenden KI-Modell bis zur Einbindung in den Generator – zusammenspielen, damit das Ergebnis auch fehlerfrei und funktional korrekt ist.”

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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