22.07.2020

Wiener Apex Digital Health investiert in mobiles MRT und AI-Corona-Früherkennung

Der Wiener MedTech-VC Apex Digital Health kommunizierte Investments in das Berliner Startup DeepSpin und das spanische Startup Quibim.
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Gordon Euller leitet Apex Digital Health
(c) Interfoto: Gordon Euller leitet Apex Digital Health

Der HealthTech-VC Apex Digital Health mit Sitz in Wien und Frankfurt hat zwei weitere Investments kommuniziert. Erst vor etwas mehr als einem Jahr war der neue Fonds mit einem Zielbetrag von 50 Millionen Euro angekündigt worden. Mit dem ersten Closing im vergangenen Dezember wurde auch das erste Investment verkündet. Das finale Closing steht noch aus, bei einer der aktuellen Runden trat der Digital Health-Fonds unter der Leitung des Radiologen und Investment-Experten Gordon Euller aber sogar als Lead-Investor auf.

Apex Digital Health investiert in Berlin und Valencia

Konkret beteiligt sich der MedTech-VC am Berliner Startup DeepSpin und am Startup Quibim mit Sitz im spanischen Valencia. Bei der Seed-Runde für DeepSpin deren Volumen nicht bekanntgegeben wurde, übernahm Apex Digital Health den Lead vor den Bestandsinvestoren Entrepreneur First und
SOSV. Die acht Millionen Euro-Seed-Runde für Quibim wird gemeinsam von Hermann Hausers Amadeus Capital und Adara Ventures angeführt. Beteiligt sind auch Partech und die dänische Crista Galli Ventures, die bereits gemeinsam mit dem ersten Apex-Fond in das Wiener Radiologie-Startup Contextflow investiert ist.

DeepSpin macht MRT mobil und “ultra-kostengünstig”

DeepSpin entwickelt das – nach eigenen Angaben – weltweit erste mobile MRT-System (Magnetresonanztomographie), das zudem “ultra-kostengünstig” sein soll. “Trotz des hohen klinischen Wertes werden MRTs oft nicht eingesetzt, da derzeitige MRT-Systeme mehrere Millionen Euro kosten, speziell abgeschirmte Räume benötigen und speziell ausgebildete Fachkräfte zur Bedienung erfordern”, erklärt DeepSpin-Mitgründer und CEO Clemens Tepel. Man hebe diese Einschränkungen mithilfe von KI-unterstützter Technologie auf. “Wir stellen den herkömmlichen MRT-Ansatz auf den Kopf: Anstatt hochpreisige Hardware mit einfacher Software zu kombinieren, können wir dieselben klinischen Informationen durch die Anwendung ausgeklügelter Algorithmen auf vereinfachter Hardware erhalten”, ergänzt Mitgründer und CTO Pedro Freire Silva.

“Neben der Technologie beeindruckt uns vor allem der hohe klinische und wirtschaftliche Nutzen, den das Unternehmen haben kann. Mit DeepSpins Technologie können MRTs einer weitaus breiteren Patientengruppe zur Verfügung gestellt und neue medizinische Anwendungen unterstützt werden”, kommentiert Gordon Euller. Das Kapital will das Startup in die Erweiterung des Teams und die Weiterentwicklung des Produkts stecken.

Quibim erkennt Covid-19 auf Röntgenbildern schon früh

Auch Quibim nutzt künstliche Intelligenz im Bereich Radiologie. Spezialisiert auf “Radiomics”, eine quantitative Methode um Informationen aus großen Mengen radiologischer Bilder zu extrahieren, fokussiert das Startup auf die Früherkennung von Krankheiten. Mit seinem in der Coronakrise veröffentlichen Programm zur Früherkennung von Covid-19 in Brustkorb-Röntgen bzw. Computertomographie-Bildern, hat Quibim die nach eigenen Angaben größte KI-basierte Corona-Screening-Plattform Europas geschaffen.

“Quibim ist jetzt an einem Punkt angelangt, an dem es bereit ist, international zu wachsen und gleichzeitig den starken wissenschaftlichen Kern unserer Mission zu erhalten. Die jüngste Finanzierungsrunde wird dazu verwendet werden, die KI-Plattform und unsere Algorithmen zu stärken, um eine nahtlose Komplettlösung zur Unterstützung von Gesundheitsdienstleistern bereitzustellen. Unsere neuen Investoren werden uns Chancen in neuen Märkten eröffnen und uns helfen, unsere Marke international zu stärken”. kommentiert Gründer und CEO Angel Alberich Bayarri.

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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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AI Summaries

Wiener Apex Digital Health investiert in mobiles MRT und AI-Corona-Früherkennung

  • Der HealthTech-VC Apex Digital Health mit Sitz in Wien und Frankfurt hat zwei weitere Investments kommuniziert.
  • Erst vor etwas mehr als einem Jahr war der neue Fonds mit einem Zielbetrag von 50 Millionen Euro angekündigt worden.
  • Mit dem ersten Closing im vergangenen Dezember wurde auch das erste Investment verkündet.
  • Konkret beteiligt sich der MedTech-VC am Berliner Startup DeepSpin und am Startup Quibim mit Sitz im spanischen Valencia.
  • Bei der Seed-Runde für DeepSpin deren Volumen nicht bekanntgegeben wurde, übernahm Apex Digital Health den Lead vor den Bestandsinvestoren Entrepreneur First undSOSV.
  • Die acht Millionen Euro-Seed-Runde für Quibim wird gemeinsam von Hermann Hausers Amadeus Capital und Adara Ventures angeführt.

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