18.05.2020

Apeiron sichert sich Investment: Medikament gegen Corona wird weiter getestet

Apeiron testet ein Medikament gegen das Coronavirus. Die aktuellen Finanzierungsrunde wird von der VIG angeführt.
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Screenshot: Apeiron-Gründer Penninger im Talk bei Agenda Austria
Screenshot: Apeiron-Gründer Penninger im Talk bei Agenda Austria

Wohl kaum ein anderes österreichisches Startup hat in der Berichterstattung rund um die Entwicklung eines Medikaments gegen das Coronavirus so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie Apeiron, das Startup des Genetikers Josef Penninger. Seit Jahren entwickelt Apeiron ein Medikament gegen SARS. Und dieses könnte bei entsprechender Adaption nun auch gegen das Coronavirus eingesetzt werden, hofft Penninger – allerdings nicht als Impfung, sondern zur Behandlung bereits erkrankter Patienten. Nun führt Apeiron eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der weiteren Entwicklung des besagten Corona-Medikaments APN01 zur Behandlung schwer erkrankter COVID-19-Patienten sowie die Entwicklung von Projekten in der Immunonkologie durch.

+++Zum Investment-Ticker des brutkasten+++

Die Vienna Insurance Group (VIG) führt die Finanzierungsrunde an, Investitionszusagen bestehender Aktionäre sowie neuer institutioneller und privater nationaler und internationaler Investoren liegen vor. Zudem haben die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), die Wirtschaftsagentur Wien (WAW), die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (AWS) sowie die Erste Bank öffentliche Fördergelder und Garantien zugesagt.

Weitere Tests zu Corona-Medikament gesichert

“Die weitere Finanzierung unserer klinischen COVID-19 Entwicklung und unserer immunonkologischen Zelltherapien ist mit Abschluss dieser Kapitalmaßnahmen gesichert und wir begrüßen die Vienna Insurance Group in diesem Rahmen als neuen Investor”, sagt dazu Peter Llewellyn-Davies, Vorstandsvorsitzender der Apeiron Biologics. Weiters bedankt er sich bei “der FFG, der WAW, der AWS und der Ersten Bank für ihre umfangreichen, nicht-verwässernden Förder- und Garantiezusagen für unser vielversprechendes COVID-19 Medikament APN01.”

“Die gemeinsamen Anstrengungen von privater, industrieller und staatlicher Seite helfen schwer kranken Patienten, die dringend eine wirksame Behandlung benötigen”, sagt Llewellyn-Davies. APN01 gehört laut Angaben des Unternehmens zu den am weitesten entwickelten Medikamentenkandidaten zur Behandlung von COVID-19 und zu den wenigen spezifisch gegen das Corona-Virus gerichteten Therapieansätzen, da es den Rezeptor ACE2 imitiert und somit einen einzigartigen dualen Ansatz zur Behandlung bietet. Bei positivem Verlauf der Studie könnte nach Ansicht von Experten voraussichtlich eine beschleunigte Marktzulassung erfolgen.

VIG zu Apeiron-Investment: “Kampf gegen Covid-19 unterstützen”

“Neben der Hauptaufgabe, finanzielle Risiken abzusichern, sehen wir uns als nachhaltig orientiertes Unternehmen in einer sozialen Verantwortung, zum Wohlergehen der Gesellschaft beizutragen”, sagt Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group: “Unsere Beteiligung an Apeiron Biologics entspricht nicht nur dem Wunsch, so rasch wie möglich den Kampf gegen COVID-19 und in Folge weiterer Krankheitsbilder zu unterstützen, sondern auch der strategischen Ausrichtung, unser Engagement im Gesundheitsbereich weiter zu forcieren.”

Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungs-gesellschaft (FFG), ergänzt: “Forschung hat eine gute Tradition in Österreich und ist unsere wirksamste Zukunftsvorsorge. Als FFG tragen wir mit rascher Förderung dazu bei, dass anspruchsvolle, innovative Projekte wie etwa die Entwicklung von neuen Medikamenten beschleunigt werden und so Wirkstoffe schneller Patienten helfen können.”

Details zum Handel mit Apeiron-Aktien

Im Rahmen der geplanten, nicht öffentlichen Kapitalerhöhung können die neuen Aktien der Apeiron Biologics AG von bestehenden Aktionären erworben werden. Nicht bezogene Aktien werden Ende Mai 2020 im Rahmen einer Privatplatzierung ausgewählten, neuen Privat- und institutionellen Anlegern angeboten, die ihre Investitionszusage bereits erteilt haben.

Josef Penninger von Apeiron im Gespräch zu Corona

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youbee
(c) youbee

Die Varroamilbe ist einer der größten Feinde der Honigbienen. Diese winzigen Parasiten befallen sowohl ausgewachsene Bienen als auch die Brut. Sie saugen die Körpersäfte der Bienen aus und schwächen sie dadurch erheblich. Im schlimmsten Fall kann dies zum Zusammenbruch eines gesamten Bienenvolks führen. Besonders problematisch ist, dass die herkömmlichen Behandlungsmethoden oft chemische Mittel erfordern, die Rückstände im Honig hinterlassen. Mit einem völlig anderen Ansatz wollte das steirische Startup youbee punkten.

youbee entwickelte eine chemiefreie Lösung

Das Unternehmen ging 2019 mit einem chemiefreien System zur Bekämpfung der Varroamilbe bei Honigbienen an den Start. Dabei werden die Brutwaben mithilfe einer speziellen Heizschicht auf 42 Grad erwärmt. Diese Wärme schädigt oder tötet die Varroamilben ab einer Temperatur von 39 Grad ab, während die Bienen und ihre Brut Temperaturen bis zu 43 Grad problemlos vertragen.

Für die komplette Montage einer Heizfolie wird laut youbee außer einem Schraubendreher so gut wie kein Werkzeug benötigt. Der Montageaufwand für eine Mittelwand liegt unter einer Minute. Durch die mögliche Vollautomatisierung des youbee Systems soll zudem der Zeitaufwand für die Behandlung der Bienen auf ein Minimum reduziert werden (brutkasten berichtete über die Technologie).

Konkursantrag gestellt

Wie über KSV1870 und AKV am Donnerstag bekannt wurde, kann die youbee GmbH ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Graz wurde nun ein Konkursverfahren eröffnet. Zur Höhe der Passiva oder weiteren Hintergründen liegen vorerst keine Informationen vor. Für eine Stellungnahme gegenüber brutkasten war das Unternehmen bislang nicht erreichbar.

Erst im Jahr 2021 und 2022 wurden drei Patente und ein Gebrauchsmuster zuerkannt. Diese sollten die Grundlage für die internationale Expansion bilden. Als die Hauptabsatzmärkte nannte das Startup damals neben der EU auch den nordamerikanischen Markt. Bereits im Jahr 2020 wurde dafür “youbee“ als Marke in der EU, USA und Kanada registriert. Zudem folgte laut “youbee” im August eine Kooperationsvereinbarung mit einem der “größten Imker in den USA”. 


* Sofern eine Stellungnahme des Unternehmens erfolgt, wird diese hier ergänzt.

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