08.07.2024
EXIT

Apeiron Biologics: Wiener BioTech wird für 100 Mio. US-Dollar an Pharma-Riesen verkauft

Das Wiener Biotech-Unternehmen Apeiron Biologics rund um den österreichischen Genetiker Josef Penninger wird an das US-Pharma-Unternehmen Ligand Pharmaceuticals verkauft.
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Screenshot: Apeiron-Gründer Penninger im Talk bei Agenda Austria
Screenshot: Apeiron-Gründer Penninger im Talk bei Agenda Austria

Insgesamt 100 Million US-Dollar legt das US-Pharma-Unternehmen Ligand Pharmaceuticals auf den Tisch, um das in Österreich ansässige BioTech Aperion Biologics zu kaufen. Das in Wien sitzende Unternehmen rund um den international renommierten Genetiker Josef Penninger ist bekannt für seine innovativen Ansätze in der Immunonkologie.

Zudem entwickelte Apeiron ein Medikament gegen SARS und erhielt im Zuge der Corona-Pandemie große Medienöffentlichkeit bei der Entwicklung eines Corona-Medikaments namens APN01. Unter anderem holte sich das Wiener BioTech dafür ein Investment der Vienna Insurance Group (VIG) (brutkasten berichtete).

Medikament gegen Krebserkrankung bei Kleinkindern

Außerdem erhielt das Unternehmen 2017 von der Europäischen Arzneimittelagentur die Zulassung für ein Medikament namens QARZIBA, das die Behandlung von Hochrisiko-Neuroblastomen (Krebserkrankung des Nervensystems) bei Patienten ab einem Lebensalter von zwölf Monaten ermöglicht.

“Wir haben mehr als zwanzig Jahre lang akademische Forschung erfolgreich in therapeutische Produkte für Krankheiten mit hohem ungedeckten Bedarf umgesetzt. Dies ist ein historischer Moment für Apeiron und ihre Aktionäre”, so Peter Llewellyn-Davies, CEO von Apeiron. Und er merkt an: “Die Übernahme durch Ligand stellt zudem einen der größten Exits eines privaten österreichischen Biotech-Unternehmens in den letzten Jahren dar.”

Ligand Pharmaceuticals ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit Sitz in den USA, das laut eigenen Angaben wissenschaftlichen Fortschritt durch Unterstützung der klinischen Entwicklung hochwertiger Arzneimittel fördert. Ligand tut dies durch die Bereitstellung von Finanzmitteln und die Vergabe von Lizenzen für ihre Technologien.

Das Geschäftsmodell von Ligand Pharmaceuticals zielt auf die Schaffung eines diversifizierten Portfolios von Einnahmequellen aus biopharmazeutischen Produkten ab, unterstützt durch eine effiziente und flache Unternehmensstruktur, um so Wert für die Aktionäre zu generieren.

Aperion Biologics wurde bereits 2003 gegründet

Aperion wurde 2003 von Josef Penninger gegründet, um akademische Grundlagenforschung im Bereich therapeutischer Produkte für Krankheiten – insbesondere Krebs – umzusetzen. Das Unternehmen nahm seine Tätigkeit im Jahr 2005 auf und konzentrierte sich zunächst auf Forschungsprojekte.

Seit seiner Gründung hat Apeiron laut eigenen Angaben seine Ressourcen im Wesentlichen auf die Kapitalbeschaffung und die Entwicklung innovativer Projekte verwendet. Am 1. Januar 2022 wurden die operativen F&E-Aktivitäten von Apeiron in die invIOs GmbH ausgegliedert. Als Teil der Transaktion hat sich Ligand außerdem verpflichtet, bis zu vier Mio. USD in die Ausgründung zu investieren.


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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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