Die Wirtschaftsagentur Wien hat die aktuelle Ansiedlungsbilanz der Stadt Wien veröffentlicht. Hinter dem sperrigen Titel versteckt sich die Zahl ausländischer Unternehmen, die in Wien einen neuen Standort eröffnet haben. 2021 waren das 225 Betriebe – eine Zahl, auf die die Wirtschaftsagentur stolz ist. “Ein Ergebnis, das beweist, dass die Stadt auch in Krisenjahren extrem attraktiv für Unternehmen ist”, heißt es in der Aussendung. 2020, ebenfalls ein von Lockdowns geprägtes Jahr, siedelten sich 218 ausländische Betriebe in Wien an. Die Bilanz fiel seit 2013 nur einmal besser aus als 2021 und zwar 2019, als 266 Unternehmen aus dem Ausland Standorte in Wien eröffneten.

442 Millionen Euro an Investitionen haben die 2021 neu angesiedelten Betriebe in Österreich ausgelöst und 2.673 Arbeitsplätze geschaffen – das ist eine Steigerung von 68 Prozent bzw. 56 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Unter den Herkunftsländern ist nach wie vor Deutschland mit 41 Unternehmen mit Abstand Spitzenreiter gefolgt von Italien (19) und den USA (17). Erstmals gab es Ansiedlungen aus Tunesien und Kamerun.

Von Linz nach Boston und dann nach Wien

In der Statistik tauchen aber auch Unternehmen auf, die ursprünglich in Österreich gegründet wurden und dann ihren Unternehmenssitz verlegt haben. “Heimkehrer” sozusagen. Ein Beispiel dafür ist Dynatrace, das 2005 in Linz gegründet wurde, seinen Firmensitz mittlerweile aber in Boston hat und an der New Yorker Börse notiert. 2021 hat Dynatrace in Wien einen F&E-Standort eröffnet.

„In unserem Entwicklungsstandort in Wien arbeiten unsere Softwareentwickler und Produktmanager an neuen Technologien, um die massive Zunahme an Daten zu bewältigen. Unser Office in Wien fungiert als internationaler Tech-Hub, der unsere Entwicklungslabs weltweit miteinander verbindet. Die perfekte Lage am Hauptbahnhof und die direkte Verbindung zum Wiener Flughafen ermöglichen unseren internationalen Teams eine persönliche Zusammenarbeit“, so Florian Dorfbauer, Leiter des Wiener Dynatrace-Entwicklungslabors. 2021 zog aber beispielsweise auch die ungarische Programmierschule Codecool nach Wien.

„Dieses klare Bekenntnis von 225 internationalen Betrieben zum Standort Wien zeigt, dass unsere vorausschauende und stabile Kurssetzung auch im Ausland als Basis für den wirtschaftlichen Erfolg geschätzt wird”, sagt Bürgermeister Michael Ludwig. „In der internationalen Bewerbung des Wirtschaftsstandorts lassen wir auch 2022 nicht locker und führen unsere globalen Aktivitäten konsequent weiter. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist es umso wichtiger, möglichst viele Unternehmen davon zu überzeugen, dass Wien immer ein guter Nährboden für wirtschaftlichen Erfolg und internationalen Austausch ist“, ergänzt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.

Neues “Business Immigration Center”

Neben der Wirtschaftsagentur Wien unterstützt vor allem die Austrian Business Agency die Ansiedlungen. Seit 2021 gibt es mit dem Business Immigration Center (BIO) auch eine neue Servicestelle speziell für aufenthaltsrechtliche Fragen. Hier ist das Beratungs-Know how der Wirtschaftsagentur Wien mit der behördlichen Kompetenz der MA35 unter einem Dach vereint. Auch das AMS Wien ist in viele Verfahren miteingebunden und unterstützt bei arbeitsmarktrechtlichen Fragen.

„Unser internationales Team hat 2021 trotz Einschränkungen in der Reisetätigkeit einen wesentlichen Beitrag zu diesem Top-Ergebnis geliefert“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. „Wir wissen: vor allem im persönlichen Kontakt sind die wirtschaftlichen Vorteile, die Wien zu bieten hat, besonders erfolgreich zu vermitteln und ansiedlungswillige Unternehmen ergreifen gerne die Hand, die wir ihnen bei solchen Gelegenheiten reichen.“