05.05.2020

Anschober: Geschäfte-Öffnung ohne Auswirkung – aber die Coronakrise ist noch nicht überstanden

Laut aktuellen Zahlen hatte die Öffnung der Geschäfte keine signifikanten Auswirkungen auf die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich. Dennoch ist Vorsicht geboten.
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Anschober über Coronavirus-Antikörpertests - Stichprobentests Österreich - Auflockerung der Coronavirus-Maßnahmen
(c) BKA / Andy Wenzel: Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Archivbild)

Im Rahmen einer Pressekonferenz der Regierung am 5. Mai reflektierte Gesundheitsminister Rudolf Anschober über die aktuellen Zahlen in Bezug auf das Coronavirus in Österreich. Die Bottomline: Nun können Zahlen über die Auswirkung der Geschäftsöffnung Mitte April evaluiert werden – und diese sind durchaus positiv. Denn laut Anschober gibt es in der aktuellen Evaluierung keinen signifikanten Anstieg der Infektionen durch die Öffnung der Geschäfte Mitte April.

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Der zweite große Schritt war nun die Aufhebung der Ausgangsbeschränkungen am 1. Mai, sowie der Öffnung von Dienstleistungsbetrieben und weiterer Geschäfte am nachfolgenden Samstag. Auch hier wird man laut Anschober zwei Wochen warten müssen, bis brauchbare Ergebnisse vorliegen. Man kontrolliere  die Ergebnisse äußerst präzise, betont der Gesundheitsminister. Knackpunkt sei, dass es innerhalb Europas zwar kein einziges Vorbild gebe, wohl aber  in Asien: Denn in Singapur wurden zuerst Erfolge vermeldet, dann breitete sich das Virus erneut aus. Dies ging von einer einzelnen kleinen Gruppe, nämlich jene der Wanderarbeiter, aus, wie Anschober betont.

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Laut aktuellen Daten des Gesundheitsminsiteriums gibt es in Österreich derzeit 15,574 jemals positiv getestete Coronavirus-Patiententen, sowie 1582 aktuell Erkrankte. Es sind 418 Personen hospitalisiert, davon befinden sich 104 auf Intensivstationen. Mit 563 Corona-Erkrankten gibt es im Bundesländervergleich derzeit die meisten Patienten in Wien.

Anschober: Monat Mai als heikle Phase für Corona-Pandemie

“Wir sind noch lange nicht durch”, betont Anschober dementsprechend. Die Bevölkerung müsse daher weiterhin aufeinander achten und gemeinsam verhindern, dass es zu weiteren Infektionen kommt. Der Mai werde zu einem “Entscheidungsmonat”, in dem weitere Öffnungen stattfinden werden – auch hier im Zwei-Wochen-Rhythmus, damit die Auswirkungen auf die Ausbreitung des Coronavirus entsprechend evaluiert werden können.

“Wenn es so stabil bleiben würde, dann scheint es so, als würden wir die Phase 2 schaffen”, sagt Anschober – und legt dabei eine deutliche Betonung auf das Wort “würde”. Denn weiterhin sei Vorsicht geboten. Der Großteil der Bevölkerung handle hier verantwortungsbewusst, etwa durch das Tragen der Masken und Einhalten des Mindestabstands in Öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften.

Virologin: Corona wächst weltweit noch exponentiell

Dennoch, so Anschober, spüre man eine gewisse “Müdigkeit” in der Bevölkerung. Viele Menschen empfinden die guten Zahlen nun als ein Signal, dass man zur alten Normalität zurückkehren könne – dies sei jedeoch nicht der Fall. Kritisch äußerte sich der Minister diesbezüglich auch in Bezug auf über soziale Medien verbreitete Fake News und den “Alltag in der parteipolitischen Auseinandersetzung”. Manche Parteien in der Opposition seien hier konstruktiv, andere gingen mit Schlagwörtern wie “Corona-Wahnsinn” hausieren.

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In diesem Kontext verwies Monika Redlberger-Fritz, Virologin und Leiterin des Referenzlabors, auch darauf, dass sich die Welt als Ganzes nach wie vor im exponentiellen Wachstum befinde. Etwa in den USA, aber auch in Südamerika, wo sich die Ausbreitung erst am Anfang befinde. “Wir sind noch mitten in der Pandemie”, sagt die Virologin.

Österreich habe früh mit der Umsetzung der Maßnahmen begonnen, und diese seien von der Bevölkerung größtenteils eingehalten worden – deshalb sei es hierzulande zu keiner Überlastung des Gesundheitssystems gekommen. Allerdings ist auch in Österreich das Virus präsent, betont die Virologin. Man müsse Maßnahmen wie den Abstand, den Mundschutz und die Händehygiene also weiterhin beibehalten, um zu verhindern, dass sich der Virus wieder ausbreitet. So könne man auch weiterhin die Geschäfte geöffnet lassen.

Video: Die Pressekonferenz vom 5. Mai


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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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  • Laut aktuellen Daten des Gesundheitsminsiteriums gibt es in Österreich derzeit 15,574 jemals positiv getestete Coronavirus-Patiententen, sowie 1582 aktuell Erkrankte.
  • In diesem Kontext verwies Monika Redlberger-Fritz, Virologin und Leiterin des Referenzlabors, auch darauf, dass sich die Welt als Ganzes nach wie vor im exponentiellen Wachstum befinde.
  • Allerdings ist auch in Österreich das Virus präsent, betont die Virologin.

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