07.08.2019

Wiener MedUni Spin-Off erreicht Etappensieg im Kampf gegen Herzkrankheit

Das MedUni-Wien Spin-Off Angle Valve Vienna (AVVie) hat ein Implantat zur Korrektur undichter Herzklappen entwickelt. Durch ein katheterbasiertes Einbringen des patentierten “Mitral Butterfly” sollen künftig Operationen am offenen Herzen umgangen werden. Am Weg zur Zertifizierung als Medizinprodukt hat AVVie nun einen wichtigen Schritt gemacht: Im Juni diesen Jahres konnten die ersten In-vivo-Studien erfolgreich abgeschlossen werden.
/artikel/angle-valve-vienna
Angle Valve Vienna
(c) AAVIE: Der ehemalige Chirurg und Leiter von Angle Valve Vienna Werner Mohl bei der Arbeit
kooperation

Mehr als acht Millionen Menschen in Europa und den USA leiden an einer Mitralklappeninsuffizienz. Diese Herzklappenerkrankung tritt auf, wenn die Mitralklappe nicht richtig schließt. Die Folge ist, dass aufgrund der undichten Klappe, Blut ungehindert in die Lunge zurückfließen kann. Dadurch können die Betroffenen atemlos werden, wobei es in weiterer Folge zum Versagen des Herzens kommt.

+++ Interview vom S&B Award des Rudolf Sallinger Fonds +++

Katheterbasiertes Implantat statt OP am offenen Herzen

Bislang konnte die Krankheit nur über eine aufwendige Operation am stillgelegten, offenen Herzen behandelt werden, die für den Patienten risikoreich ist und hohe Kosten verursacht. Angel Valve Vienna (AVVie), ein Spin-Off der Medizinischen Universität Wien, hat sich zum Ziel gesetzt, eine alternative Form der Behandlung zu entwickeln, die mit weit weniger Aufwand und Risiko auskommen soll.

Bei der Methode handelt es sich um ein Implantat, das über einen Katheter eingebracht wird, und den Herzfehler korrigiert. Der sogenannte “Mitral Butterfly” verfügt über Schwingen, der den Stent in der Klappe ausbreitet und die betroffene Stelle somit wieder abdichtet.

Vorteile für den Patienten

Durch das katheterbasierte Verfahren kann laut AVVie ein minimal invasiver Eingriff gewährleistet werden. Dies hat zur Folge, dass die Genese des Patienten rascher erfolgt als bei der konventionellen Behandlungsmethode am offenen Herzen. An der Umsetzung des Projektes wird seit 2015 gearbeitet. Nun ist dem Team rund um Werner Mohl, ehemaliger Chirurg der Universitätsklinik Wien, ein wichtiger Schritt am Weg zur Zulassung des “Mitral Butterfly” gelungen.

Präklinische In-vivo-Studien

Im Juni diesen Jahres wurden laut AVVie die ersten präklinischen In-vivo-Studien erfolgreich durchgeführt. Konkret erfolgte dies durch ein katheterbasiertes Einbringen des Implantats im Tierexperiment. Wie Mohl erläutert, konnte dadurch die Wirksamkeit und sichere Handhabung des “Mitral Butterfly” an einem lebenden Organismus getestet werden.

Die erfolgreiche Durchführung derartiger Versuche bildet die Voraussetzung für weitere klinische Studien. “Der klinischen Prüfung neuer Produkte müssen präklinische In-vivo-Studien vorausgehen, um diese hinsichtlich deren Sicherheit, Leistung und Risiken untersuchen zu können”, so Mohl.

Tests an Schweinen

Aufgrund ähnlicher Anatomie und Physiologie werden kardiovaskuläre Implantate in der Regel mit Schweinen oder Schafen getestet. Die erfolgreich abgeschlossenen Kurzzeit-Studien des MedUni Wien Spin-Offs sollen nun durch Langzeit-Studien erweitert werden, die bereits im Sommer starten. AVVie erhofft sich dadurch der Zertifizierung des Medizinproduktes einen Schritt näher zu kommen.

Unternehmensgründung und Auszeichnungen

Erste Marktstudien und die erste Patenteinreichung erfolgten 2015 – unter anderem im Rahmen des PRIZE Programms des Austria Wirtschaftsservice (aws). Zudem wurde das Spin-Off zwischen 2017 und 2018 durch eine aws pre-Seed-Förderung unterstützt. Die Unternehmensgründung erfolgte schlussendlich letztes Jahr im Oktober. Für das Konzept wurde AVVie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet – unter anderem mit den S&B Award 2019.


=> zur Page von AVVie

Redaktionstipps

Videoarchiv: Interview mit Werner Mohl beim S&B-Award

Live vom S&B Award des Rudolf Sallinger Fonds mit Elisabeth Mayerhofer (Geschäftsführerin des Fonds) und Rudolf Dömötör (Juryvorsitzender) sowie den Preisträgern.

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 19. Juni 2019

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Quantum Brilliance, Entwickler für Quantencomputing-Produkte und -Lösungen und ParityQC, entwickeln gemeinsam einen mobilen Quantencomputer. Als Konsortium sind die beiden Unternehmen unter den drei Finalisten des Projekts “Mobiler Quantencomputer” (MQC) der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur).

Ziel des Wettbewerbs ist die Miniaturisierung von Quantencomputern, um sie im Hinblick auf Größe, Gewicht und Energieverbrauch mobil einsetzen zu können. Die Phase III des Projekts läuft insgesamt 30 Monate und wird von der Cyberagentur mit insgesamt 35 Millionen Euro gefördert.

ParityQC “der richtige Partner”

“Wir sind stolz darauf, dass wir den mobilen Quantencomputer für die Cyberagentur entwickeln dürfen. Bei diesem großartigen Projekt werden die Stärken unserer Hardware voll zum Tragen kommen – und mit ParityQC haben wir genau den richtigen Partner, um ein leistungsfähiges Produkt zu schaffen”, sagt Mark Mattingley-Scott, General Manager EMEA bei Quantum Brilliance.

Ein mobiler Quantencomputer bietet den Vorteil, hochkomplexe Simulationen in Quantengeschwindigkeit direkt vor Ort durchführen zu können, ohne Rechenzentrum und Cloud-Infrastruktur. Das ermöglicht eine sichere und zuverlässige Rechenleistung auch in entlegenen Umgebungen.

Der zu entwickelnde mobile Quantencomputer soll in erster Linie in Sicherheit und Verteidigung, aber auch in zivilen Szenarien zum Einsatz kommen. Die Technologie eignet sich beispielsweise zur Berechnung komplexer Logistik-Szenarien und als Basis für leistungsstarke Verschlüsselungstechniken für einen effektiven Schutz kritischer Infrastrukturen.

Quantenarchitektur und Software

ParityQC ist zuständig für die Quantenarchitektur und Software für die NV-Center-Hardwareplattform von Quantum Brilliance. Dafür stellt das Unternehmen einen Hardware-nativen Compiler bereit, der reale Probleme in Quantengatter übersetzt, die spezifisch für die diamantbasierte Hardware von Quantum Brilliance sind.

Mit der Architektur von ParityQC lassen sich Qubits effizienter nutzen und eventuell auftretende Fehler korrigieren – das führt zu zuverlässigeren Berechnungen. Darüber hinaus verhindere dieser Aufbau, dass einzelne Qubits über größere Entfernung miteinander agieren müssen, was im Rahmen der heutigen Technologie oft nur schwer möglich sei.

ParityQC: Mobile Entwicklung

“Wir glauben, dass die Partnerschaft zwischen ParityQC und Quantum Brilliance der richtige Weg ist, um den weltweit ersten mobilen Quantencomputer zu entwickeln”, sagt ParityQC Co-CEO Wolfgang Lechner.

Auch Co-CEO Magdalena Hauser äußert sich ähnlich: “Die speziell für NV-Center entwickelte Architektur bietet Vorteile, die für die mobile Entwicklung von entscheidender Bedeutung sein werden, zum Beispiel die Fähigkeit, komplexere Algorithmen schneller und mit geringerer Fehlerquote zu bearbeiten.”

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