23.09.2015

Andreas Winiarski von Rocket Internet: “Im Startup braucht es Mut”

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© www.rckt.com: Andreas Winiarski, Senior Vice President von Rocket Internet.

Rocket Internet ist wohl die bekannteste Startup Schmiede aus Europa. Sitz des Unternehmens ist Berlin. Inzwischen ist das Unternehmen in über 115 Ländern aktiv und hat mehr als 35.000 Mitarbeiter. Andreas Winiarski kennt die Zahlen gut. Der Senior Vice President Global Communications hat dieses Jahr mit RCKT. sogar selbst gegründet: Mit einem früheren Mitarbeiter hat er eine Kommunikationsagentur ins Leben gerufen. Bei den Manageers Career Days, die heute und morgen in der Wiener Hofburg stattfinden, beantwortet er die Frage, worauf es bei Startup Gründern ankommt. Und er zieht einen Vergleich zwischen Oliver Samwer und René Benko.

Andreas Winiarski sorgt für einen ersten “Oha”- Moment beim Kick Off Event in der Wiener Hofburg. Mit der schwarzen Jeans, dem schwarzen Hemd mit weißen Muster und der Lederjacke mit silbernen Zips, sieht er mehr aus wie ein Rebell und erinnert sogar ein klein wenig an Investmentpunk Gerald Hörhan, mit dem der Brutkasten bereits gesprochen hat.

Winiarski gibt während seiner Eröffnungsrede auch sehr persönliche Einblicke. Vor fünfzehn Jahren hat seine Hochzeitsreise hier in Wien stattgefunden und er ist damals nicht in die Hofburg hinein gekommen. Nun hat er sogar ganze dreißig Minuten Zeit, um vor vollem Publikum und inmitten der geschichtsträchtigen Räumlichkeiten auf der Bühne zu sprechen. Offensichtlich ist, wie sehr das Thema Startup bewegt, der Saal ist voll, die ersten Panels der Eröffnung handeln vom Thema “Startup”.

Gibt es eine To-do-Liste, an der man sich orientieren kann und die verspricht, so erfolgreich zu werden, wie Winiarski? “Es gibt kein Patent Rezept”, meint er. Dabei verrät der Familienvater, dass er sogar froh sei, dass es Menschen gibt, die der Selbstständigkeit eine geregelte Arbeit vorziehen, Sicherheit haben möchten und Risiko meiden. Nicht jeder eignet sich dazu, zu gründen, was aber nicht bedeute, dass dies schlecht sei. Schlussendlich wäre es sogar problematisch, wenn alle anfangen würden selbstständig zu sein und keiner mehr in einer normalen Bank arbeiten möchte. Trotzdem klagt Winiarski darüber, dass in der “großen Welt” die Mühlen manchmal viel zu langsam mahlen. “Es ist erschreckend, wenn ich mich mit Vertreter treffe und der Folgetermin muss Monate im voraus geplant werden. Beim Startup könnte man sich da fragen, ‘gibt es mich da noch?'”, kann er sich den Seitenhieb nicht verkneifen.

Trotzdem: die etablierte Welt ist sehr erfolgreich, etwas, das man nicht vergessen sollte. Der Wohlstand, den wir in Europa haben, weswegen momentan so viele Menschen zu uns wollen, beweist das, meint der Top-Manager. Natürlich ist das auch Vergangenheit, darum sei es so wichtig, die Brücke zu diesen beiden Welten zu bauen.

Um im Startup durchzustarten, braucht man vor allem eines: Mut. Jene, die geeignet sind, haben auch das nötige Durchhaltevermögen. “Leute mit Biss, die selbst, wenn sie es geschafft haben, weitermachen” Er zieht den Vergleich zu einem in Österreich nicht ganz unbekannten Manager: René Benko. Vor kurzen sind beide im selben Hotel abgestiegen. Benko mit einer Entourage von 20 Begleitern. “Ich dachte, jetzt kommt der Kanzler!”, scherzt Winiarski. Er zieht den Vergleich zu Oliver Samwer: Firmenchef und Gründer von Rocket Internet kommt alleine. Dabei gibt es viele Parallelen zwischen den beiden: “Beide sind Selfmademen, sind bewundert, wie umstritten, bewegen Milliarden. Ich glaube, das zeigt, wie sich diese beiden Welten unterscheiden”. Im Startup kann es schon einmal passieren, dass um ein Uhr früh der Chef anruft und etwas von einem will. Im herkömmlichen Unternehmen würde man wahrscheinlich einen Termin ausmachen.

Rocket Internet sucht auch in seinen Bewerbern nach jenen, die Mut mitbringen. Es sei aber hinlänglich bekannt, dass Rocket Internet auch nach den Besten suche, “mir geht es noch ein bisschen mehr um den Mensch, wie der ist” und weniger um die Ausbildung – aber da unterscheidet sich Winiarski von seinen Kollegen. Er betont auch, dass nicht jeder dafür geeignet ist, Tag und Nacht durchzuarbeiten, im Startup ist man immer auch einem großen Druck ausgesetzt – auch Burn Out ist ein Thema. Der Rocket Internet Durchstartet hat aber auch einen Tipp: “Ich glaube, man muss etwas finden, was einem Spaß macht und einem nicht wie Arbeit vorkommt, genau das muss man dann zum Beruf machen.”

Die Vorfreude darauf, Erfolg zu haben und vielleicht einmal einen Porsche zu fahren, sei übrigens genauso schön, wie der kurze Moment des “Auspackens”. Denn auch der Erfolg wird schnell zur Gewohnheit. Es sei unglaublich wichtig, den “Hunger”, den man am Anfang hatte, am Weg nicht zu verlieren.

Wahrcheinlich hatte Andreas Winiarski zu Beginn Unrecht und er hat doch ein Rezept: Mut, Durchhaltungsvermögen und Hunger.

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Geistiges Eigentum ist dieses Jahr das zentrale Thema bei der Spin-off Austria Konferenz | (c) Stock.Adobe/Gorodenkoff
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Das Problem ist bekannt: Während Österreich exzellente universitäre Forschung hervorbringt, gibt es bei der Umsetzung der Ergebnisse in die Wirtschaft noch Einiges an Luft nach oben. Dabei zeigt sich immer wieder: Universitäre Spin-offs zählen zu den erfolgreichsten Startups des Landes. Dank dem fundierten wissenschaftlichen Unterbau liefern sie nämlich einzigartige Produkte auf Basis neuester Forschungsergebnisse, die als genuine Innovationen auf dem Weltmarkt durchstarten können.

Geistiges Eigentum als Hauptthema der Spin-off Austria Konferenz 2024

Erfolgsentscheidend ist dabei, wie mit dem geistigen Eigentum umgegangen wird. Dieses Thema steht dieses Jahr im Zentrum der Spin-off Austria Konferenz. 2020 gestartet geht das jährliche Hauptevent der Initiative Spin-off Austria am 14. November zum fünften Mal über die Bühne. Dabei sollen sich führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammenfinden, um den Status Quo der österreichischen Spin-off Landschaft gemeinsam zu beleuchten und sich über die Zukunft universitärer Spin-offs in Österreich und Europa auszutauschen.

Das diesjährige Hauptthema – die Gestaltung von Regelungen rund um das geistige Eigentum (IP) in Zusammenhang mit universitären Spin-offs – ist keinesfalls trivial. Denn verschiedene berechtigte Interessen müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Einerseits sollen Universitäten einen angemessenen Ertrag für Forschungsergebnisse erhalten, die oft mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden. Andererseits brauchen junge Spin-offs besonders zu Beginn Flexibilität und finanzielle Mittel, um ihre Produkte erfolgreich am Markt zu platzieren. Und in Österreich gibt es bislang keine anerkannte und praxisbewährte Methode zur Bewertung dieser Anteile, heißt es von den Veranstalter:innen der Spin-off Austria Konferenz 2024.

“Klare und faire Regelungen für geistiges Eigentum sind entscheidend für den Erfolg universitärer Spin-offs”

“Klare und faire Regelungen für geistiges Eigentum sind entscheidend für den Erfolg universitärer Spin-offs. Wir müssen sicherstellen, dass Ausgründungen die nötigen Ressourcen und Rahmenbedingungen vorfinden, um international wettbewerbsfähig zu sein”, meint auch tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl, stellvertretender Bundessprecher von AplusB, Veranstalter der Konferenz. “Der Austausch zwischen Gründer:innen, Forscher:innen und Investor:innen ist dafür unerlässlich. Die Spin-off Austria Konferenz bietet den idealen Rahmen, um konkrete Maßnahmen und nachhaltige IP-Strategien zu diskutieren, die das Wachstumspotenzial von Spin-offs fördern”, so Friedl.

Renommierte Speaker:innen

Diskutiert werden diese Fragen bei der Spin-off Austria Konferenz 2024 von einer Reihe renommierter Speaker:innen, darunter Mark Ferguson, ehemaliger Vorsitzender des European Innovation Council Boards, Gerhard Plasonig von der TUM School of Management, Molly Stevens, Professorin für Bionanowissenschaften an der Universität Oxford, Rudolf Dömötör, Direktor des WU Gründungszentrums und des ECN – Entrepreneurship Center Network, Jasmin Güngör, General Partner bei Onsight Ventures, Bernhard Sagmeister, CEO von aws, Markus Pröll-Schobel, Programmmanager des Spin-off Fellowship der FFG und Lisa Spöck, Bundessprecherin von AplusB.

Anmeldung zur Spin-off Austria Konferenz 2024 kostenlos

Die Teilnahme an der auf Englisch abgehaltenen Konferenz ist kostenlos. Interessierte können sich zur Online-Konferenz (13:00 – 16:00 Uhr) sowie zur anschließenden Abendveranstaltung (18:00 Uhr) in der Christoph Leitl Lounge der WKÖ (Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien) anmelden. Die Spin-off Austria Konferenz 2024 wird von AplusB organisiert und von FFG, Austria Wirtschaftsservice (aws), Wirtschaftskammer Österreich (WKO) sowie der Industriellenvereinigung (IV) unterstützt.

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