06.11.2023

“Andere ‘raisen’ 100.000 Euro und kaufen ein Billboard – das ist Quatsch”

Der Co-Founder von Coinpanion Saad Wohlgenannt findet klare Worte, wie eine PR-Strategie auszusehen hat und erklärt, warum man im Vorjahr Sponsor des SK Sturm Graz wurde und welche positiven Effekte das gebracht hat.
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Coinpanion, Sturm Graz
(c) SchonNice GmbH/SturmTifo.com - Saad Wohlgenannt sprich über Sportsponsoring.

Die Krypto-Szene hat ein Problem. Dabei geht es nicht rein um den ausgerufenen “Winter” unter dem Krypto-Anbieter leiden, sondern um ein gewichtiges Wort, das besonders in der Finanzbranche gebraucht wird: Vertrauen. Plattformen digitaler Währungen sprießen aus dem Boden wie sonst nur Blumen im Frühling und kreieren dabei Zweifel. Zweifel unter Kund:innen, wem man mit seinem Geld vertrauen kann, Zweifel, wer die aktuelle, schwere Phase durchsteht und auch wer vor Skandalen wie jenen von FTX gefeit ist. “Potentielle Neukunden rufen uns an und fragen, ob es uns wirklich gibt, denn sie sind schon gescammt worden”, erzählt Saad Wohlgenannt, Co-Founder und ehemaliger CMO von Coinpanion.

Coinpanion sponsert Sturm Graz

Der jetzige Angel Investor hat sich im Februar 2023 operativ aus seinem Startup zurückgezogen, ist aber weiterhin Shareholder und arbeitet an diversen Projekten. Eines dieser Projekte führte im März letzten Jahres zum Sponsoring des Bundesligisten SK Sturm Graz (brutkasten berichtete). Rund eineinhalb Jahre später hat dieser “Move” ein paar positive Effekte gebracht, über die der Founder berichten kann.

Dieser strategische Schritt Coinpanions diente damals besonders einem Ziel, wie Wohlgenannt erklärt: “Allgemein ist es sehr schwierig für Startups Vertrauen zu erlangen”, sagt er. “Am Anfang schenkt dir niemand das Vertrauen; das gilt um ein Vielfaches mehr für Krypto.” Er und sein Team haben sich deshalb überlegt, wie man diesen Vertrauensprozess “superchargen” kann. Die Antwort war Sturm Graz bzw. Sportsponsoring.

Es gibt zu diesem Thema diverse Studien, die die positive Wirkung von Sportsponsorship herausstreichen. In einer dieser Untersuchungen heißt es etwa: “Die Assoziation einer Marke mit erfolgreichen Sportmannschaften schafft positive Assoziationen zwischen erfolgreichen Leistungen auf dem Spielfeld und der Produktqualität außerhalb des Spielfelds – was das Vertrauen der Verbraucher in gesponserte Produkte bzw. Dienstleistungen weiter stärkt.”

In Wohlgenannts Worten klingt das etwas präziser: “Vertrauen färbt ab”, sagt er. “Das kann von einer seriösen Nachrichtenquelle, einem versierten Freund oder einem vertrauenswürdigen Sportklub sein.”

Die positiven Auswirkungen von Sportsponsoring

So kam es zur Zusammenarbeit mit Sturm Graz, die eine Saison lang hielt, wie der Founder erklärt: Ein ehemaliger Mitarbeiter von Coinpanion kannte jemanden, der für Kooperationen beim steirischen Bundesligisten verantwortlich war. Mit dieser Verbindung zwischen den beiden Parteien folgten erste Gespräche, die im Vorjahr in diesem strategischen Sponsoring gipfelten. Coinpanion wurde offizieller Sponsor des dreimaligen österreichischen Fußballmeisters und ehemaligem Champions-League Gruppenphasen-Gewinner. Mit, wie man heute weiß, positiven Folgen.

Wohlgenannt und Co. wurden und werden auch heute noch auf die Zusammenarbeit angesprochen und spüren einen großen Vertrauens-Boost. Das kommt nicht von ungefähr: Konfrontiert mit der Chance, mit dem Bundesligisten zu kooperieren, wog Wohlgenannt damals genau ab, dachte durch, was dieser Schritt bedeuten würde, recherchierte und überlegte, wie man so einen “Return of Investment” (ROI) überhaupt messen könne.

Coinpanion und der ROI

Mit dem Gedanken im Kopf und einer Liste zur Hand zu eben jener Messbarkeit von Sportsponsoring, merkten Wohlgenannt und Co., dass sie mit dem Traditionsverein aus Graz einiges gemein hatten. Nachdem man die Vertragsstruktur verstanden hatte, verhandelte das Team ein Paket mit den Optionen, für die sie bereits Daten hatten.

Er präzisiert: “Wir haben in ein bis zwei Stunden den einzelnen Möglichkeiten einen Wert aufgrund historischer Daten zugeordnet (Anm.: Coinpanion kannte genau den Werbewert, der durch Kooperationen mit Influencern entstanden ist).”

Somit war klar, dass Sportsponsoring eine gute Ergänzung zu ihrer PR-Strategie sei: “Andere ‘raisen’ 100.000 Euro und kaufen ein Billboard. Das ist Quatsch. Da hat man keine Ahnung, wie man da den Erfolg misst. Ich möchte Sachen immer messen oder den Impact abschätzen. Der Rest ist Glücksspiel”, betont Wohlgenannt.

Absage an Deutsche Bundesliga

Seit März letzten Jahres erhielt Coinpanion Anfragen von großen Unternehmen, die sich wie ein “Aproval-Stempel” anfühlten sowie viele Medienanfragen und Aufmerksamkeit von Risikokapitalgebern. Selbst deutsche Bundesligisten meldeten sich, wurden aber vertröstet. All dies brachte dieser strategische Schritt und kann als exemplarisches Beispiel für gelungene und durchdachte PR dienen.

Denn: “Die Leute denken, wenn die (Anm.: Coinpanion) Sturm sponsern können, dann können die alles”, sagt Wohlgenannt abschließend. “Was auch das Ziel einer solchen Partnerschaft sein muss.”

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Veo Partners Founder-Team
Das Team hinter Veo Partners. (c) Veo Partners

Muss ein Unternehmen neue Regularien umsetzen, wird das oft als Hürde gesehen. Das Consulting-Unternehmen Veo Partners will Unternehmen dabei helfen, ihre Lieferketten so anzupassen, dass internationale Reporting-Standards wie die EU Deforestation Regulation (EUDR) oder das Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfüllt werden. Für Co-Founder Sebastian Vogler war vor allem die EU-Entwaldungsverordnung ausschlaggebend. Diese habe viele Firmen in der Holz- oder Kaffeebranche vor Herausforderungen gestellt. Um diese zu lösen, brauche es jemanden, der sich gut mit dem Thema auseinandergesetzt habe.

Was besagt die Entwaldungsverordnung der EU (EUDR)?

Mit dem 29. Juni 2023 wurde die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) in Kraft. Bis zum 30. Dezember 2024 müssen sich Unternehmen und Händler:innen in der EU auf neue Regeln zu entwaldungsfreien Lieferketten einstellen. Sie sollen sicherstellen, dass eine Reihe von Waren, die in der EU in Verkehr gebracht werden, nicht zur Entwaldung und Waldschädigung in der EU und anderswo in der Welt beitragen.

Entwaldungsverordnung der EU als Ausgangspunkt

Gegründet wurde Veo Partners von Andreas Siebert, Sebastian Vogler und Thomas Blaschke. Gemeinsam mit vier weiteren Expert:innen deckt das siebenköpfige Team die Themen Lieferkettenmanagement, Risikoanalysen, Geoinformatik, Satellitendaten, Agroforstwirtschaft und ESG-Compliance ab. Das Tullner Startup Beetle ForTech ist über die Geo Citizens FlexCo beteiligt, die übrigen Beteilungen halten zwei bayrische Partner.

Am Beginn dieser Zusammenarbeit stand Thomas Blaschke. Er erkannte, dass es Expertise aus vielen verschiedenen Bereichen braucht, um die Entwaldungsverordnung (EUDR) der EU umzusetzen. “Bildlich gesprochen: Für jeden Sack Kaffee, für jeden Holzstamm, der in die EU importiert wird, braucht man ein sogenanntes Due-Diligence-Zertifikat, ein Sorgfaltszertifikat. Ein solches Zertifikat beweist, dass dieses Gut nicht zu einer Entwaldung oder Walddegradierung beigetragen hat”, sagt Blaschke im Gespräch mit brutkasten. Dafür brauche es sowohl juristisches, als auch technisches Wissen. Veo Partners decke das als Science-based Consulting-Unternehmen ab. Als Startup würde man sich allerdings noch nicht bezeichnen, sagt Blaschke.

Geopositionen sammeln und auswerten

Das “Veo” in Veo Partners steht für das Unternehmensmotto “verify – evaluate – orientate”. Man möchte “Informationen ganzheitlich verifizieren, Risiken bewerten und die strategische Ausrichtung eines Unternehmens anhand von Nachhaltigkeits- und Rechtsvorgaben gestalten”. Veo Partners sehe diese Vorgangsweise als eine “Chance für das gesamte Lieferketten-Management im Unternehmen”.

Konkret werden dabei Lieferantendaten mit Geopositionen gesammelt, ausgewertet und in den jeweiligen Kontext der Kunden eingebettet. Die Expertise rund um die Kartierung, Rückverfolgbarkeit und Überwachung von Geolokationen stammt von den drei Gründer:innen von Beetle ForTech. Koimé Kouacou, Anh Nguyen und Veo-Partners-Cofounder Sebastian Vogler sind mit ihrer Geolokation-Lösung mittlerweile international tätig.

Dadurch unterscheide man sich auch von dem bekannten Lieferketten-Scaleup Prewave, sagt Thomas Blaschke. Das sei in der Nachhaltigkeitsberichterstattung sehr stark, Veo Partners konzentriere sich hingegen momentan auf die Entwaldungsverordnung. Hier gebe es nur eine Teilüberlappung.

Nachhaltigkeitsassistent mit KI-Unterstützung

Das Unternehmen plant auch, Versicherungslösungen zu entwickeln, die den Kunden dabei helfen sollen, Nachhaltigkeitsrisiken zu minimieren. Ein weiteres Projekt ist die Entwicklung eines KI-gestützten Nachhaltigkeitsassistenten, der Unternehmen bei der Einhaltung von Umweltstandards und der Automatisierung von Compliance-Prozessen unterstützen soll.

Einer der ersten Kunden ist die österreichische Kaffeerösterei Grandoro von Ulrich Salamun, die unter den Namen Biosfair auch ihren eigenen Bio-Kaffee in Nicaragua produziert. Veo Partners unterstützt sie dabei, die Rückverfolgbarkeit der Kaffeelieferkette sicherzustellen.

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