30.05.2017

Analyse: Wer in Zukunft den Sozialstaat finanziert

Bei den Sozialabgaben spielt der Faktor Arbeit immer noch die Hauptrolle. Alternative Modelle gibt es- sie könnten aber Innovationen hemmen und der Wirtschaft schaden.
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Fortschritt – das ist ein durch und durch positiv besetzter Begriff. Er ist es, der die Menschen einst aus den Höhlen geholt hat und es möglich machte, Bücher zu drucken. Fortschritt klingt nach strahlender Zukunft, nach kontinuierlicher Verbesserung für jeden und in allen Bereichen. In der Realität trifft das heute aber genauso wenig zu wie im Zeitalter der Industrialisierung. Damals litten die Arbeitnehmer unter widrigen Bedingungen in den Fabriken. Heute sehen viele den Sozialstaat durch die zunehmende Digitalisierung bedroht.

Das Sozialabgaben-Dilemma

Das Problem gestaltet sich wie folgend: Die Haupteinnahmequelle der österreichischen Sozialversicherungen sind derzeit Lohnabgaben von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Personalintensive Unternehmen leisten dementsprechend mehr Sozialabgaben als kapitalintensive Firmen mit weniger Mitarbeitern. Zu letzteren zählen vor allem hoch technologische Konzerne, die oft hohe Gewinne erwirtschaften. Das würde ein Ungleichgewicht erzeugen, meinen Politiker aus dem linken Spektrum. Und sie haben auch einen mögliche Lösung parat: die Wertschöpfungsabgabe, landläufig auch Maschinensteuer genannt. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine zusätzliche Abgabe, die Digitalisierungsgewinner leisten sollen. Das heißt, dass sich die Sozialabgaben der Unternehmen nicht mehr nur am Faktor Arbeit, sondern auch an Gewinnen und verschiedenen Aufwendungen orientieren. In Italien und Frankreich wird das auf regionaler Ebene schon teilweise umgesetzt. Auch in Deutschland wird derzeit über eine Maschinensteuer diskutiert.

Geteilte Meinungen

Befürworter unterstreichen, dass auf diese Art die Lohnnebenkosten sinken werden und so neue Jobs entstehen könnten. Während von der einen Seite also der Ruf nach Beschäftigung laut wird, ist man auf der anderen Seite um die Folgen für (ja, eben!) den Fortschritt besorgt. Die Idee der Maschinensteuer sei veraltet, heißt es von der Industrieellenvereinigung. (Tatsächlich wurde das Konzept bereits in den 1980ern unter dem damaligen Sozialminister Alfred Dallinger besprochen.)

Politische Herausforderungen

Zwar würde sie sich kurzfristig positiv auf die Beschäftigungsstatistik auswirken, über längere Zeit seien die Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort aber bedenklich. Im engeren Sinne bedeutet Maschinensteuer nämlich auch, dass Investitionen in Maschinen besteuert werden könnten. Das sei laut Kritikern Gift für jegliche Art von Innovation. Beide Seiten im Hinterkopf behaltend ist die Politik nun gefordert. Trotz Wunsch nach Innovation muss bei gleichzeitiger Alterung der Gesellschaft und dem dadurch bedingten zusätzlichen Pflegebedarf ein Modell gefunden werden, das den Sozialstaat auch in Zukunft finanziert.

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Seit 1. November 2024 ist Stefan Kreppel als Leiter der Stabsstelle Digitalisierung, Innovation und Strategie für die Innovationsagenden der Österreich Werbung verantwortlich – der nationalen Tourismusorganisation Österreichs. 

Damit folgt Kreppel auf Oliver Csendes, welcher seit Juli 2024 CEO von Visit Hungary ist. Zuvor war Kreppel bei der PALFINGER AG, wo er seit Dezember 2018 als Head of Innovation und Site Lead des Wiener Innovationstandortes „Palfinger the HUB Vienna“ tätig war.

Nach eigener Angabe wurde das Innovationsteam bei der Österreich Werbung in den letzten zwei Jahren zu einem 21-köpfigen Team aufgebaut, welches sich das Ziel setzte, den österreichischen Tourismus umfassend in den Bereichen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Mit dem Wechsel von Kreppel wird nun auch die Strategie bei dieser Stabstelle angesiedelt.

Innovationen im Tourismus werden erwartet

„Stefan Kreppel hat uns mit seinem Innovationsgeist und seiner starken Führungskompetenz überzeugt. Zudem bringt er sehr ausgeprägte analytische Fähigkeiten mit und sein Know-how bei internationalen Innovationsprojekten sowie bei der Gestaltung neuer Produkte und Geschäftsmodelle wird dabei helfen, die Vorreiterrolle der Österreich Werbung bei der Entwicklung von Innovationen im Tourismus weiter auszubauen“, erklärt Astrid Steharnig-Staudinger, CEO der Österreich Werbung.

Zuvor war Stefan Kreppel ab 2008 Start-up-Beauftragter der FFG, bis er 2018 zur PALFINGER AG wechselte. Er studierte Umwelttechnik an der Universität für Bodenkultur Wien und absolvierte den Master of Business Administration an der Donau-Universität Krems und der Weatherhead Business School of Management in Cleveland (USA).

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