25.01.2024

Amazing 15: Wiener Startup macht Autismus, ADHS und Co. zum Vorteil bei der Jobsuche

Der Verein Specialisterne Austria wird zum Startup Amazing 15 und will eine Schieflage am Arbeitsmarkt für sich nutzen.
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Anna Marton | (c) Amazing 15
Anna Marton | (c) Amazing 15

Es ist allgemein bekannt: Personen im Autismus-Spektrum oder im Neurodivergenz-Spektrum fallen bestimmte Dinge im Alltag schwerer, in anderen Bereichen sind sie dafür häufig hochbegabt. Zahlen vom Arbeitsmarkt zeigen jedoch eindeutig, dass diese Begabungen bei der Jobsuche im Schnitt nicht ausreichend geltend gemacht werden können. Nicht weniger als 15 Prozent der österreichischen Bevölkerung, also rund 1,4 Millionen Menschen, sind Hochrechnungen zur Folge “neurodivergent”. Sie sind also etwa Legastheniker:innen, Autist:innen oder haben ADHS. 50 Prozent davon sind unfreiwillige Arbeitssuchende oder unterbeschäftigt, heißt es vom Wiener Startup Amazing 15.

Aus Verein Specialisterne wird Startup Amazing 15

Bzw. vom zukünftigen Wiener Startup Amazing 15. Dieses gibt es nämlich erst mit Februar. Bislang verfolgte das Team seine Mission als Verein Specialisterne Austria, einem Ableger einer gleichnamigen Organisation aus Dänemark. Das Ziel, möglichst vielen Menschen aus dem Autismus-Spektrum den Weg auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen, wurde bereits in den vergangenen Jahren auf das gesamte Spektrum der Neurodivergenz erweitert. Verantwortlich dafür zeichnet Chefin Anna Marton.

“Oft bedarf es nur kleiner Anpassungen in den Rahmenbedingungen”

Nun will Amazing 15, dessen Name sich übrigens auf die 15 Prozent der Bevölkerung im Neurodivergenz-Spektrum bezieht, als Unternehmen noch größere Ziele verfolgen. “Wir setzen uns dafür ein, dass Personen im neurodivergenten Spektrum Selbstwirksamkeit erleben, indem sie ihre einzigartigen Fähigkeiten an Orten einbringen können, an denen Unternehmen dringend nach Fachkräften suchen”, erklärt Anna Marton. “Gleichzeitig begleiten wir Unternehmen und insbesondere Führungskräfte dabei, das volle Potenzial ihrer Mitarbeiter:innen zu entfalten. Oft bedarf es nur kleiner Anpassungen in den Rahmenbedingungen, um Spitzenleistungen bei den Mitarbeiter:innen und damit im Unternehmen zu erzielen.” Das Startup selbst beschäftigt nach Angaben von Marton übrigens rund 80 Prozent neurodivergente Mitarbeiter:innen.

Matching, Consulting und Co

Für seine Dienstleistung nutzt Amazing 15 ein Matching-System. Zuletzt habe man bereits rund 350 Menschen pro Jahr begleitet, wobei der Fokus auf der Förderung von “High-Performern” liege. Zudem bietet das Startup auch Consulting und Projektarbeit für Unternehmen, Coaching für Führungskräfte und ein Weiterbildungsangebot in einer eigenen Academy an. Als Referenzkunden werden auf der Homepage unter anderem ÖBB, MAN Energy Solutions, Agrana und Die Presse angeführt.

Noch kein Unternehmen unter Amazing 15 eingetragen

In der aktuellen Aussendung heißt es weiter: “Bis vor kurzem ein gemeinnütziger Verein, ist Aamazing 15 mittlerweile ein sinnvolles und profitables Unternehmen mit beeindruckendem Wachstum: von zwölf auf 50 Mitarbeiter:innen, von 200 auf 800 Quadratmeter Bürofläche. Das klare Fundament für kontinuierliches Wachstum ist gelegt, und das Unternehmen glaubt fest an seine Mission und den Erfolg”. Das Unternehmen befindet sich nach Angaben der Gründerin aktuell noch in Gründung.

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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