28.06.2017

Alte Debatten im neuen Gewand – vom Mittelalter in das digitale Zeitalter

Gerne sprechen wir über Medienrevolutionen. Dass es in der Geschichte der Medien auch Kontinuitäten gibt, wird gerne vergessen. Kommentar von Sabine Miesgang.
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„Denn diese Erfindung wird in den Seelen derer, die sie erlernen, Vergesslichkeit bewirken, weil sie ihr Gedächtnis nicht mehr üben.“ Was klingt wie eine umständlich formulierte Kritik am Internet oder an Smartphones, ist in Wahrheit eine Kritik an der Erfindung der Schrift. Diese unheimlich aktuell klingenden Worte legte im 4. Jahrhundert vor Christus der griechische Philosoph Platon seinem Lehrer Sokrates im Dialog „Phaidros“ in den Mund.

Warum kennen wir heute – über 2.000 Jahre später – dieses Werk? Auch hier kommt wieder ein „moderner“ Gedanke ins Spiel: das Kopieren von Dingen. In Schreibstuben in Klöstern kopierten Schreiber die Werke antiker Autoren.

Wenn wir an heutige Versuche denken, literarisches Erbe zu bewahren, dann ist eines der bekanntesten Projekte Google Books. Google digitalisiert Bücher und stellt diese ins Internet. Sicherlich hat Google andere Gründe dafür, Bücher zu „kopieren“ als die mittelalterlichen Schreiber. Eine Gemeinsamkeit besteht jedoch: Diejenigen, die beschließen, was kopiert wird, beschließen auch, woran sich die Menschen später erinnern.  

Eine Seite aus einem lateinischen Synonym-Wörterbuch, das um 800 in einer mittelalterlichen Schreibstube geschrieben wurde. Heute befindet sich das Buch in der Stiftsbibliothek Klosterneuburg.

Die Sorge um Fake-News ist ebenfalls ein „alter Hut“. Im 17. Jahrhundert kamen Zeitungen auf und gegen Ende des Jahrhunderts debattierten Zeitgenossen, ob das nicht auch eine Gefahr sei. Denn Lügen und Falschmeldungen könnten über Zeitungen viel schneller und nachhaltiger verbreitet werden. Einige Jahrzehnte später befürchteten Wiener Verleger sogar ein Zeitungssterben. Der Grund: Kaffeehäuser, in denen die Kundschaft kostenlos Zeitung lesen konnte.

Die Zeitungen sind nicht ausgestorben – auch wenn heute schon wieder darüber geredet wird. Der Buchdruck hat die Handschrift nicht verdrängt – auch wenn wir heute fürchten, dass Kinder nicht mehr richtig schreiben lernen. Verleger werden ständig mit den Herausforderungen neuer Medien konfrontiert sein, so wie sie es schon immer waren. Sie sollten einen Blick in die Geschichte werfen und die Herausforderungen annehmen.

Sabine Miesgang ist Historikerin und Journalistin. Sie forscht gemeinsam mit der Stiftsbibliothek Klosterneuburg, mit dem Schwerpunkt Mediennutzung vom Mittelalter bis in die Moderne.

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(c) Darwin’s Circle / Niklas Schnaubelt

Seit mittlerweile über acht Jahren forciert die Konferenzplattform Darwin‘s Circle den internationalen Austausch zu großen Themen unserer Zeit. Die in Wien ansässige Plattform konnte in den vergangenen Jahren über 200 Speaker aus allen Kontinenten bei ihren Veranstaltungen begrüßen. Darunter internationale Größen wie Palantir-CEO Alex Karp, Wikipedia-Gründer Jimmy Wales oder Biontech-Gründer Christoph Huber. brutkasten war in der Vergangenheit auch Medienpartner und berichtete regelmäßig über die hochkarätig besetzte Konferenz – darunter beispielsweise auch über neue Formate wie die Female Leaders Conference Darwin & Marie.

Vienna Tech for Green feiert Premiere

2024 ging der Darwin’s Circle mit einer neuen Spezialplattform namens „Vienna Tech for Green“ an den Start. Im Zentrum stehen der Einsatz von Technologie zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen der Wirtschaft und der Gesellschaft. Seine Premiere feierte “Vienna Tech for Green” am 30. April im Wiener Museumsquartier

Mehr als 150 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Verwaltung diskutierten über die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft, vor allem in den Bereichen Carbon Reduction und Klimaschutz, und welche Rolle Technologie bei der Erreichung der damit verbundenen globalen Ziele spielen kann.

Claudia Plakolm, Staatssekretärin für Digitalisierung, Jugend und Zivildienst eröffnete: „Auch kleinere Staaten tragen die Verantwortung, bei der Transformation der Wirtschaft und Industrie vorne dabei zu sein. Österreich ist mit seinen Maßnahmen ein Vorreiter, zum Beispiel mit 5,7 Milliarden Euro in der Transformationsoffensive der Bundesregierung. Die grünen Exporte österreichischer Unternehmen tragen weltweit dazu bei, dass die Emissionen sinken. Diesen Weg müssen wir gemeinsam weitergehen. Österreich ist daher der ideale Standort für Konferenzen wie den Darwin’s Circle.”

(c) Darwin’s Circle / Niklas Schnaubelt

Vienna Tech for Green als Bühne für den Austausch

Gemeinsam mit dem Hauptpartner der Konferenz und Mitveranstalter Huawei wurden unter der Teilnahme von Nachhaltigkeitsmanagern großer Unternehmen wie Lufthansa oder der Deutschen Telekom sowie prominenten Vertretern von Verwaltung und Wissenschaft auch über die zentrale Bedeutung internationaler Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz, Forschung und Nachhaltigkeit diskutiert.

„Der Darwin‘s Circle steht für den Glauben an internationale Kooperation und die großen Chancen des technologischen Wandels. Bei keiner anderen Thematik sind diese zwei Eckpfeiler – globale Zusammenarbeit und Optimismus – wichtiger als beim Klimawandel. Nur wenn wir Innovationen in den Bereichen Green Technologies und Nachhaltigkeit nutzen und global kooperieren, werden wir diese zentrale Menschheitsherausforderung meistern. Mit Vienna Tech for Green wollen wir dem dafür notwendigen Austausch eine Bühne bieten und VordenkerInnen vernetzen“, so Darwin’s Circle Managerin Carina Cerny.

Die Speaker und Pläne für 2025

Zu den 22 Speaker der Konferenz gehörten u.a.: Erin Beilharz (Head of ESG for IT, Lufthansa Group), Kilian Kaminski (Gründer & COO, Refurbed), Radoslaw Kedzia (SVP of Huawei European Region), Dr. Roland Mechtler (Vorstandsdirektor für Effizienz, Technology und Treasury, Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien), Ana Paula Nishio de Sousa (Chief, Digital Transformation and AI Strategies UNIDO), Andreas Rudas (Arthur D. Little President & Chairman RTR), Anja Tretbar Bustorf (SVP Corporate Affairs & Head of ESG Magenta Telekom).

Eine Neuauflage der Spezialkonferenz „Vienna Tech for Green” ist für 2025 geplant. Der nächste große Darwin‘s Circle findet am 21. November 2024 in Wien statt.


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