30.08.2021

Alpbach Google Salon: Digital Skills für Unternehmen eine große Herausforderung

Was braucht es, um Innovationen in Österreich und Europa voranzutreiben? Darum ging es beim Forum Alpbach in einem hochkarätig besetzten Salon.
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Google-Austria-Chefin Christine Antlanger-Winter (Mitte) lud zu einem Alpbach Salon zu Digital Skills © Wolfgang Fasching-Kapfenberger
Google-Austria-Chefin Christine Antlanger-Winter (Mitte) lud zu einem Alpbach Salon zu Digital Skills © Wolfgang Fasching-Kapfenberger

“Die Energiewirtschaft steckt in der größten Transformation in ihrer Geschichte – getrieben von Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung”, sagte Verbund-Chef Michael Strugl bei einem von Google im Rahmen des Forum Alpbach organisierten Salon. Dort sprach die Gastgeberin, Google-Austria-Chefin Christine Antlanger-Winter, mit Strugl und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck darüber, was es nun braucht, um Innovationen in Europa und Österreich besser umsetzen zu können.

Um die Transformation der Energiewirtschaft zu bewältigen brauche es nicht nur neue Technologien, sondern auch einen neuen Mindset, neue Arbeitsweisen und vor allem eine Zusammenarbeit von großen Unternehmen wie dem Verbund mit Startups und KMU, so Strugl. Der Verbund arbeite beispielsweise im Bereich grüner Wasserstoff, der essentiell für die grüne Transformation der Industrie ist, mit Startups zusammen. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind auch zentrale Punkte bei den Innovationsprojekten, die Unternehmen für die Investitionsprämie anmelden, bestätigte Schramböck die Wichtigkeit dieser beiden Zukunftsthemen. Mit Projekten wie dem digitalen Amt und dem Once-Only-Prinzip – Unternehmen müssen Daten für unterschiedliche Behörden und Prozesse nur noch einmal übermitteln – sein nun auch die Verwaltung in Sachen Digitalisierung gut aufgestellt.

Digital Skills: “Das betrifft mehr oder weniger alle Betriebe”

Eine große Herausforderung für Innovation und Digitalisierung in Unternehmen ist der Mangel an dementsprechend ausgebildeten Mitarbeitern, waren sich Strugl, Schramböck und Antlanger-Winter einig. “Das betrifft mehr oder weniger alle Betriebe mit denen wir zu tun haben”, so die Google-Austria-Chefin. “Als besonders wichtig erachten wir das Thema technische Bildung für Frauen, Jugendliche und Beschäftigte in KMU”.

Google treibt das Thema mit der “Google Zukunftswerkstatt”, über die gemeinsam mit Partnern verschiedene kostenlose Online-Kurse zu digitalen Kompetenzen von Datenmanagement bis Digital Wellbeing angeboten werden. In Österreich habe man damit bereits 10.000 Menschen erreicht, in ganz Europa sogar 17 Millionen Menschen, so Antlanger-Winter. Schramböck betonte, dass gerade wenn es um diese Skills geht, auch die duale Ausbildung in Österreich einen ganz wichtigen Beitrag leiste. Nicht nur die Aus- und Weiterbildung in Österreich selbst sei wichtig, sondern auch, Talente aus dem Ausland besser anzulocken, so Antlanger-Winter. Dem stimmte auch Strugl zu, der erklärte, dass beim Verbund fast ein Drittel der Mitarbeiter kurz vor der Pensionierung stünde und ein sehr hoher Bedarf an Nachwuchs besteht.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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