05.09.2023

Allocator One: Wiener Inkubator für VC-Fonds investiert zum Start je 1 Mio. Euro

Felix Staeritz und Michael Ströck starten in Wien mit dem Allocator One eine Art Inkubationsprogramm für First-Time-Fondsmanager:innen.
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Michael Ströck und Felix Staeritz haben Allocator One gegründet | (c) Michael Ströck / brutkasten
Michael Ströck und Felix Staeritz haben Allocator One gegründet | (c) Michael Ströck / brutkasten

Wenn man etwas zum ersten Mal macht, gibt es im Normalfall viele Unsicherheiten und fehlendes Wissen und Erfahrung. Vor allem, wenn es sich um einen komplexen Vorgang handelt. Für neue Startups hat sich deswegen eine große Bandbreite an Inkubator- und Accelerator-Programmen entwickelt, die Unternehmer:innen in der Startphase und noch etwas darüber hinaus unterstützen.

Ebenfalls unterstützt – nämlich finanziell – werden Startups zu Beginn oft von Early-Stage-VC-Fonds. Und wer hilft deren Manager:innen beim ersten Mal? Das Programm Allocator One der Investoren Felix Staeritz und Michael Ströck (ehem. u.a. Calm/Storm-Co-Founder), das heute in Wien launcht, will darauf eine Antwort geben.

Allocator One: “Wir helfen, in die Gänge zu kommen”

“Wir unterstützen spezialisierte Fonds-Manager, die ihren ersten Fonds aufbauen wollen. Wir helfen ihnen, das ganze administrativ und regulatorisch aufzusetzen und richtig zu strukturieren. Wir helfen damit sozusagen, in die Gänge zu kommen, damit der Fond in der Lage ist, überhaupt zu existieren”, erklärt Staeritz im Gespräch mit dem brutkasten.

Entscheidend ist dabei auch ein “Anchoring-Ticket” von “mindestens einer Million Euro”, das Allocator One in jeden Fonds im Programm investiert. Das Kapital fließt in den Fonds und soll Fonds-Manager:innen das weitere Fundraising bei LPs (Limited Partners) erleichtern, um letztlich auf eine Fondsgröße von zehn bis 30 Millionen Euro zu kommen.

Branchen-Expert:innen, aber noch keine VC-Expert:innen

Zielpersonen für das Programm sind Expert:innen, die aus der Branche kommen und einen Early-Stage-VC-Fonds aufbauen wollen. Später wolle man das Angebot auf Investment-Fonds für weitere Asset-Klassen erweitern, erklärt Staeritz. “Die Hypothese dahinter ist, dass es da draußen viele spezialisierte First-Time-Fund-Manager gibt, die ein Background haben, wo sie in neuen Gebieten sehr spezialisiertes Wissen haben, das bei der Auswahl der Investments hilft”.

Dabei handle es sich meist um Personen, die ein erfolgreiches Unternehmen aufgebaut haben. “Die haben sehr spezifisches Wissen, aber nicht von Beginn an die Credibility und die Fähigkeiten, die etwa jemand mitbringt, der zuvor bei Goldman, Accel oder Sequoia gearbeitet hat. Dafür bringen sie vielleicht von ihrer Persönlichkeit her alles mit, was es braucht, um der Gesellschaft, den Unternehmen, in die sie investieren und auch ihren Investoren wirklich einen Wert zu bringen”, so der Allocator One-Gründer.

Allocator One als “Y Combinator for Capital Allocators”

Genau deswegen sei die fachliche Unterstützung im Allocator One ebenso wichtig, wie die finanzielle. “Diese Administrationsprozesse kosten die Fondsmanager gerade zu Beginn mehr als 50 Prozent ihrer Zeit. Das nehmen wir ihnen ab. Dazu kommt das regulatorische – das ist ein langer Weg”, so Staeritz. “Das alles spart Zeit, sie sind schneller drin und können sich auf das fokussieren, wo sie wirklich gut sind”.

Der Gründer zieht einen Vergleich zum weltweit wohl bekanntesten Startup-Accelerator-Programm, das Co-Founder Ströck als Startup-Gründer erlebte: “Wir nennen uns selber Y Combinator for Capital Allocators”.

15 Teilnehmer:innen für ersten Durchgang geplant

Insgesamt will Allocator One in der ersten Runde rund 15 neue Fondsmanager:innen aufnehmen und in deren Fonds investieren. Dabei hat auch das Wiener Unternehmen weitere Kapitalgeber:innen, also eigene LPs, im Hintergrund. Für diese ist der Einstieg ein Fonds-Investment zu marktüblichen Konditionen, das dank Risikostreuung auf 15 kleine Spezial-Fonds hohe Rendite bringen soll. Allocator One bekommt für seine Investments in die neuen Fonds im Austausch für das Know-how vergünstigte Konditionen.

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Das Wärmepumpen-Startup Heizma von Alexander Valtingojer (Founder Coinpanion), Michael Kowatschew (ehemaliger Sigma Squared-Präsident) und Valentin Perkonigg (Brickwise) wurde am 27.03.2024 in Wien gegründet. Im September berichtete man bereits von einem Mitarbeiter:innen-Wachstum, brutkasten berichtete, und stellte zwei Monate danach den ehemaligen HalloSonne-Cheftechniker Peter Peter Astl als technischen Direktor ein. Nun gibt es weitere Erfolgsmeldungen.

Heizma mit klimaneutralen Wärmepumpen

Heizma spezialisiert sich auf die Installation von Wärmepumpen und möchten damit eine Lösung für eines der aktuell drängendsten Probleme entwickeln: das Heizen in privaten Haushalten, welches als drittgrößtes Klimaproblem Europas gilt.

Alleine in Österreich sind noch immer über 1,3 Millionen Haushalte mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet, die einen erheblichen CO2-Ausstoß verursachen. Mit der Gründung des Unternehmens ist das Gründer-Trio angetreten, um Hausbesitzer:innen einen “möglichst schnellen und einfachen Umstieg auf klimaneutrale Wärmepumpen zu ermöglichen”.

Um sich vom Mitbewerb zu differenzieren, wurden vom ersten Tag an möglichst viele Arbeitsprozesse digitalisiert und ein Komplettpaket entwickelt, das die Installation der Wärmepumpe inklusive sämtlicher Elektroleistungen sowie Förderantragabwicklung aus einer Hand umfasst. Nach Beauftragung kümmert sich das mittlerweile siebzigköpfige Heizma-Team um die Auftragsabwicklung.

500 Stück verkauft

Mit diesem Ansatz gelang es Heizma seit seinem Bestehen 500 Wärmepumpen zu verkaufen und Aufträge in Summe von über zehn Millionen Euro zu erzielen.

“Wir haben Heizma mit dem Versprechen gegründet, die Wärmewende von Haushalten ohne großen Zeit- und Geldaufwand möglich zu machen. Mit 500 verkauften Wärmepumpen im Gründungsjahr haben wir unsere hochgesteckten Erwartungen weit übertroffen. Ohne unseren unbeschreiblichen Teamgeist wäre es schlicht unmöglich gewesen, innerhalb so kurzer Zeit zum Marktführer in unserer Branche aufzusteigen”, sagt Heizma-Geschäftsführer Kowatschew.

Heizma kooperiert mit Bosch und Panasonic

Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, hat das Startup Kooperationen mit Herstellern wie Bosch, Viessmann, LG, Panasonic und iDM abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 möchte Heizma sein Angebot unter der Leitung von Astl um Photovoltaik-Lösungen erweitern.

Zudem ist die Gründung eines weiteren Betriebs für Tirol und Vorarlberg in Planung, um auch die beiden westlichsten Bundesländer ohne Partnerbetriebe abdecken zu können.

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