15.06.2021

Exit: Wiener Startup Allcyte geht für 50 Mio. Euro an britisches Startup

Das Wiener Biotech-Startup Allcyte, das einen neuen Weg zum Finden der passenden Krebstherapie entwickelt hat, wird von Exscientia übernommen.
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Allcyte: Gründer und CEO Nikolas Krall
(c) Allcyte: Gründer und CEO Nikolas Krall

Erst im März verkündete das Wiener Biotech Allcyte eine sechs Millionen Euro-Finanzierungsrunde – der brutkasten berichtete. Nun wurde das gerade einmal drei Jahre alte Biotech-Unternehmen, das aus dem CeMM in Wien entstanden ist, übernommen – das berichtet das Fortune Magazine. Käufer ist mit dem britischen Unternehmen Exscientia ebenfalls ein Biotech-Startup. Der kolportierte Kaufpreis beträgt 50 Millionen Euro in Geld und Unternehmensanteilen. Deren Verhältnis wurde nicht bekanntgegeben.

Allcyte hat einen neuen Ansatz im Finden passender Krebstherapien entwickelt. Dabei setzt man nicht wie bislang auf Gensequenzierung, sondern auf “Mikroexperimente”. “Anstatt zu versuchen, Information aus der DNA zu extrapolieren, nehmen wir tatsächlichen Krebszellen heran und testen direkt daran, was funktioniert“, erklärte Nikolas Krall, Co-Founder und CEO gegenüber Fortune anlässlich des Investments. Dazu nutzt das Startup KI-Bilderkennung, um festzustellen, wie die Zellen auf jedes Medikament reagieren. Getestet wird nicht nur auf das bekannte Repertoire an Medikamenten für die jeweilige Krebs-Art, sondern auch auf solche, die üblicherweise gar nicht in der jeweiligen Krebstherapie eingesetzt werden – mit überzeugenden Ergebnissen.

Excientia: Allcyte-Technologie soll Erfolgswahrscheinlichkeit von KI-Medikamenten vergrößern

Auch Exscientia nutzt künstliche Intelligenz und machte sich einen Namen als weltweit erstes Unternehmen, das ein von einer KI entwickeltes Medikament in die klinische Testphase brachte. Die beiden Startups arbeiteten zueltz bereits in einem Projekt zusammen. Man übernehme Allcyte nun deswegen, weil die Technologie des Wiener Startups gute Auskunft über die Wahrscheinlichkeit der Wirksamkeits eines Medikaments bereits vor Tests mit Menschen geben kann, erklärt Exscientia-Gründer und CEO Andrew Hopkins. Denn in den klinischen Studien würden aktuell rund 90 Prozent der traditionell entwickelten Medikamente scheitern.

Exscientia hatte sich erst kürzlich mit weiterem Kapital versorgt. An einer 225 Millionen US-Dollar-Runde waren unter anderem der Vision Fund 2 von SoftBank, BlackRock und Mubadala beteiligt. Es folgte eine 50 Millionen US-Dollar-Runde mit Bristol Myers Squibb im Rahmen einer Partnerschaft. An der letzten Finanzierungsrunde von Allcyte im März waren Air Street Capital (UK), 42cap, Amino Collective (beide Deutschland), VP Venture Partners (Schweiz) und PUSH Ventures aus Wien beteiligt.

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Movevo, movevo4kids, Bewegung in Volksschulen
(c) motion4kids - Die Klasse bewältigt gemeinsam Bewegungschallenges und Aufgaben.

Movevo ist ein Villacher Startup, das eine App entwickelt hat, die Bewegung und Gesundheit spielerisch in den Arbeitsalltag integrieren und zu gemeinsamen Pausen im Team animieren soll – brutkasten berichtete. Die App wird in zwei Versionen angeboten: Move App für Unternehmen (betriebliche Gesundheitsförderung) und movevo4kids für Kinder bzw. Schulen (angepasstes Konzept: Lehrpersonen bekommen die App und machen die digitalen Übungen mit der Klasse). Nun ist man Teil der kostenlosen Initiative “Servus bewegt Kinder – Die Bewegte Schule”. Daran nehmen österreichweit 100 Volksschulen teil – mehr als 16.000 Kinder in über 784 Klassen sollen von dem Bewegungsprogramm profitieren, welches auch die Webapp von movevo4kids umfasst.

Movevo: Gamification-Ansatz im Schulalltag

Ziel ist es, dem zunehmenden Bewegungsmangel bei Kindern entgegenzuwirken und Gesundheit spielerisch im Schulalltag zu fördern. Movevo-Geschäftsführer und Founder Michael Omann dazu: “Turnstunden sind wichtig. Aber wir wollen Bewegung in kurzen Einheiten zu einem fixen Bestandteil des Unterrichts machen.”

Oft fehlen im Unterricht die nötigen Ressourcen, den Schülerinnen und Schülern ausreichend Bewegung zu ermöglichen. Mit der Anwendung von movevo4kids sollen Lehrerinnen und Lehrer einen aktiven Unterricht gestalten. Die Klasse wird dabei durch die von Expertinnen und Experten entwickelten Übungen, spielerisch zum Mitmachen motiviert. Dabei fördere man die Konzentration und Leistung der Kinder und verbessere so die Unterrichtsqualität. Die kurzen (fünf bis zehn Minuten) und flexibel einsetzbaren Bewegungseinheiten sind dazu gedacht, den Turnunterricht im Schulalltag zu ergänzen.

Denn, jedes dritte schulpflichtige Kind ist übergewichtig und nur zwei von zehn Kindern erfüllen die WHO-Empfehlung von einer Stunde Bewegung pro Tag. Das zeigen die alarmierenden Zahlen des aktuellen Gesundheitsberichts vom Gesundheitsministerium. Bewegungsmangel ist eine der Hauptursachen für chronische und psychische Krankheiten und führt in weiterer Folge zu enormen Kosten für das Gesundheitssystem.

“Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein”

“Wir brauchen eine neue Bewegungskultur und mehr Bewegungsbewusstsein in Österreich. Es muss nicht immer eine volle Stunde Bewegung sein, schon kurze aktive Pausen sind wirksam. Die Auswirkungen von zu wenig Bewegung wie Übergewicht sind bereits deutlich sichtbar. Hier darf die Politik nicht länger wegschauen“, so Omann weiter.

Öffentliche und private Volksschulen aus ganz Österreich konnten sich im Oktober über ein Online-Formular für das Projekt anmelden. Das Paket umfasst neben Bewegungsmaterialien und Webinaren zur Bewegungsförderung, Zugänge zu den digitalen Abenteuerwelten von movevo4kids, Break it Kids und Sport-attack. Das Programm wird den Schulen für das Schuljahr 2024/25 zur Verfügung gestellt.

Auszeichnung für Movevo

Abseits der Teilnahme an dieser Initiative belegte die movevo4kids-App diese Woche bei dem “ausgezeichnet regional“-Award in Klagenfurt den zweiten Platz in der Kategorie “Gesundheit & Pflege”. Die zugehörige App für betriebliche Gesundheitsförderung Movevo erreichte den dritten Platz in der Rubrik “Kärnten Digital”.

“Wir freuen uns besonders über die Auszeichnung für movevo4kids und sehen den Award als Bestätigung, dass wir mit unserer Vision auf dem richtigen Weg sind, Kinder auf spielerische Weise zu mehr Bewegung zu motivieren”, sagt Omann.

Die kostenlose Bewegungs-Initiative für 100 Volksschulen in Österreich im Schuljahr 2024/25 wird von der Bildungsstiftung motion4kids in Kooperation mit Red Bull Media House und der Täglichen Bewegungseinheit umgesetzt. Movevo4kids ist Partner des Projekts und stellt dafür die innovativen digitalen Inhalte zur Verfügung.

“Es freut uns sehr, dass Volksschulen aus allen neun Bundesländer vertreten sind”, sagt Marion Kanalz, COO und Co-Founderin von Movevo. “Mit movevo4kids wollen wir allen Kindern positive Bewegungserfahrungen ermöglichen und langfristig zu einem gesunden Lebensstil beitragen.”

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