29.10.2018

Ali Mahlodji zieht sich aus whatchado-Management zurück

Wie heute mitgeteilt wurde zieht sich Ali Mahlodji mit Anfang 2019 endgültig aus dem Management von Whatchado zurück. Er will sich nun seiner Arbeit als EU-Jugendbotschafter, Redner und Autor widmen.
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whatchado Ali Mahlodji
(c) whatchado: Ali Mahlodji

“Sieben Jahre nach der Gründung meines Babies whatchado, steige ich aus dem Management aus. Ja, es stimmt, mit Anfang 2019 schlägt meine Reise einen neue Richtung ein”, schreibt Ali Mahlodji auf Facebook. “Ich habe bereits letzte Woche beim Abschied gegenüber den whatchado MitarbeiterInnen gesagt, dass ich denke, dass Wachstum immer auch mit einer Weggabelung zu tun hat und dass es im Leben nicht darum geht, am Bestehendem festzuhalten, sondern dem eigenen Wachstum und dem des Umfeldes auch Platz zu geben”, so Mahlodji weiter. Bereits vor einiger Zeit hatte Mahlodji als CEO aufgehört und war zuletzt “Chief Storyteller”.

+++ Ali Mahlodjí: “Dann bin ich halt der Vorzeige-Tschusch” +++

Jubin Hornafar wird alleiniger Geschäftsführer

Jubin Honarfar werde nun alleiniger Geschäftsführer, heißt es in einer Aussendung dazu. Mahlodji werde sich ab 2019 seiner Arbeit als EU Jugendbotschafter, Trendforscher, Speaker und Autor widmen und “zwischen der Welt der Jugendlichen und Erwachsenen vermitteln”. “In der Aufbauphase von whatchado war es ganz wichtig, dass Ali die Geschichte von whatchado erzählte und erklärte. Jubin hat schon in den letzten drei Jahren maßgeblich die Strategie verantwortet und wird whatchado erfolgreich weiterführen”, kommentiert Hansi Hansmann, der größter Anteilseigner des Unternehmens ist. Honarfar kommentiert: “Wir sind gut aufgestellt, die Aufgaben sind klar verteilt. Ich freue mich sehr über das Vertrauen, dass unsere Investoren in das Team von whatchado und in mich als CEO haben. Und ich bin Ali dankbar, dass er in den vergangenen sieben Jahren der perfekte Botschafter für whatchado und unser Anliegen für die jungen Menschen gewesen ist”.

“Zeit, ein Kapitel zu schließen”

In seinem Facebook-Post erinnert sich Mahlodji: “Ich weiß noch, wie ich vor vielen Jahren komplett alleine mit dieser Idee herumrannte und mich dann mit Stefan, Manuel, Kambis, Jubin, Hansi und einem Team von unglaublich mutigen Menschen auf die Reise machte, daraus ein Unternehmen zu gründen… und dafür kann ich ihnen nicht genug dankbar sein. Heute, sieben Jahre, 7000 Lebensgeschichten und viele unglaublich tolle Kollegen später, ist es Zeit, ein Kapitel zu schließen, damit ein Neues sich entfalten kann”. Die Presseaussendung sei bewusst allgemein gehalten. Über seine Beweggründe wolle er kommende Woche mehr verraten, sagt Mahlodji.

⇒ Zur Page von whatchado

Ali Mahlodji im Video-Interview:

Livestream Interview mit Christine Spernbauer und Ali Mahlodji

Live mit Christine Spernbauer von Wonderwerk Consulting und Ali Mahlodji dem Gründer von whatchado über New Work und die Learning Journey Berlin.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 25. September 2018

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Also doch Blau-Schwarz. Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos und dem Rücktritt von Karl Nehammer als ÖVP-Chef und Bundeskanzler starten nun Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP. Vor allem im Ausland wird auf die Aussicht auf einen Bundeskanzler Herbert Kickl mit Besorgnis reagiert. Auch im Inland sind sehr viele Menschen, die nicht die FPÖ gewählt haben, nicht glücklich damit.

Viele wirtschaftspolitische Überschneidungen

Eine relativ breite Zustimmung für Blau-Schwarz gibt es allerdings laut Medienberichten im Wirtschaftsflügel der ÖVP. Das hat gute Gründe, denn bei vielen von der ÖVP im Wahlprogramm geforderten wirtschaftspolitischen Maßnahmen dürfte man mit der FPÖ deutlich leichter auf einen gemeinsamen Nenner kommen, als es mit der SPÖ der Fall gewesen wäre. Die starken Differenzen in diesem Bereich dürften auch einer der Hauptgründe für das Platzen der schwarz-rot-pinken Koalitionsverhandlungen gewesen sein – auch für die Neos, die sich mit der ÖVP allein gut einigen hätten können, nicht aber mit der SPÖ.

Gute Chancen für Konsens bei zentralen Startup-Politik-Anliegen

Blau-Schwarz – sofern diese Verhandlungen nicht ebenfalls scheitern – bedeutet somit auch für die Startup-Politik relativ gute Chancen auf die Umsetzung einiger zentraler Forderungen der Community. Die größten Anliegen wurden bekanntlich vergangenes Jahr im Papier “Vision 2030” veröffentlicht.

Beteiligungsfreibetrag: Eigentlich Einigkeit, aber Sparpaket könnte zum Dealbreaker werden

Drei zentrale Forderungen hat die ÖVP explizit in ihr Wahlprogramm aufgenommen: Den Dachfonds, den Beteiligungsfreibetrag und die Reform des Wagniskapitalfondsgesetzes. Bei der FPÖ fanden sich diese zwar nicht explizit im Wahlprogramm, eine Einigung scheint aber bei allen drei realistisch. So hieß es vom “Bürgerbüro Team Kickl” auf brutkasten-Anfrage vor der Wahl, man wünsche sich “rechtliche Anpassungen für Risikokapitalgeber, etwa in Form von steuerlichen Begünstigungen” – sowohl für den Beteiligungsfreibetrag als auch für die Reform des Wagniskapitalfondsgesetzes im Sinne der Startup-Community ist damit die Tür geöffnet. Der wegen des Budget-Lochs angesagte Sparkurs könnte jedoch eine Steuerbegünstigung für Investor:innen gegenüber der breiten Bevölkerung schwer argumentierbar machen.

Dachfonds: Unterschiedliche Ansichten, aber Chance auf Einigung

Etwas schwieriger könnte eine prinzipielle Einigung beim Dachfonds werden. Von der FPÖ hieß es vor der Wahl auf brutkasten-Anfrage, Österreich müsse “rasch einen Venture-Capital-Fonds einrichten, der dabei hilft, die schwierigen Anfangsphasen für heimische Neugründungen im Technologiebereich zu bewältigen”. Das wäre ein Gegenmodell zum geforderten Dachfonds, der als “Fund of Funds” nur in Fonds investiert und auch nicht staatlich finanziert, sondern nur organisiert wird. Dass die FPÖ sich hier umstimmen lässt, scheint zwar gut möglich – denn bei den Freiheitlichen dürfte aus ideologischer Sicht nichts gegen das Dachfonds-Modell sprechen.

Die FPÖ ist aber freilich durch ihren Mandate-Überhang in der besseren Verhandlungsposition und könnten auch versuchen, ihr Modell durchzubringen. Wenn das Thema denn überhaupt wichtig genug für die verhandelnden Parteien ist – letztlich kann mit einer gewissen Sicherheit angenommen werden, dass startup-politische Maßnahmen von keiner Seite zur Koalitionsbedingung gemacht werden.

Lohnnebenkosten-Senkung: Ein Wille, aber im Budget-Loch womöglich kein Weg

Auch bei einer Reihe nicht startup-spezifischer, aber durchaus startup-relevanter wirtschaftspolitischer Maßnahmen könnten Blau und Schwarz gut zusammenfinden. Zu nennen wäre hier etwa eine Senkung der Lohnnebenkosten, die prinzipiell beide Parteien in ihren Wahlprogrammen hatten. Hier könnte allerdings einmal mehr die Notwendigkeit rigider Sparmaßnahmen aufgrund der budgetären Situation einen Strich durch die Rechnung machen. Zwar gibt es bei den beiden Parteien einen Konsens, ausgaben- und nicht einnahmenseitig sparen zu wollen. Doch auch wenn man sich darauf einigt, keine Steuern erhöhen oder einführen zu wollen, sind Steuer- und Abgabensenkungen im großen Stil, wie es bei der Lohnnebenkostensenkung (oder etwa auch bei einer Senkung der Körperschaftssteuer, wo ebenfalls Konsens besteht) der Fall wäre, wohl ob der notwendigen Gegenfinanzierung momentan schwer umzusetzen.

Bürokratieabbau: Wohl mehr Ausnahmen als Maßnahmen

Der Bürokratieabbau ist ein weiteres Thema, bei dem FPÖ und ÖVP – geht man nach den Wahlprogrammen – gut zusammenpassen. Tatsächlich scheint die ÖVP bei diesem Thema aber ziemlich selektiv zu sein, wie Medienberichte zu Konflikten zwischen Pink und Schwarz in den geplatzten Koalitionsverhandlungen nahelegen. Mächtige Blöcke innerhalb der Partei wie die Landesorganisationen, die Beamtengewerkschaft und der Wirtschaftsbund verhindern demnach Bürokratieabbau-Maßnahmen in ihren jeweiligen Bereichen. Die FPÖ wiederum dürfte definitiv nicht für einen weiteren Wegfall von Notariatspflichten zu haben sein, ebenso wenig, wie für weitere Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Unterm Strich ist das Potenzial in dem Bereich also eingeschränkt.

Nachhaltigkeit im Out

Und es gibt auch einige Bruchlinien zwischen FPÖ und ÖVP, die sich auf die Startup-Politik auswirken könnten. Zu nennen wären hier neben der bereits genannten Rot-Weiß-Rot-Karte etwa die Differenzen in der EU-Politik. Ebenso könnte die Anti-Klimaschutz-Politik der FPÖ Auswirkungen auf Startups haben, etwa im Bereich Förderungen, die im Zuge der Sparmaßnahmen ohnehin auf der Abschussliste stehen dürften. Nachdem ein signifikanter Anteil der Startups in den vergangenen Jahren Nachhaltigkeit zu einem der Kernziele erhoben hat, könnte hier generell eine nicht förderliche Gesetzgebung zum Problem werden.

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