16.10.2019

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

Wie führt man exzellente Forschung in exzellente Geschäftsmodelle über? Das ist eine zentrale Frage beim AIT (Austrian Institute of Technology), der man sich mit dem AIT Poster Award gemeinsam mit tecnet und accent sehr greifbar nähert.
/artikel/ait-poster-award-2019
AIT Poster Award 2019: Die Sieger
(c) AIT/Christian Husar: Die Sieger des diesjährigen Poster Awards Ksenia Poplavskaya (Center for
sponsored

“Wofür ist das denn gut?” – diese Frage stellt Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT (Austrian Institute of Technology) bei der bereits zehnten Vergabe des “AIT Poster Award” in den Raum. Es sei die Kernfrage, die man in Österreichs größter außeruniversitärer Forschungseinrichtung mit den dort arbeitenden Doktoranden ergründe. “Wir machen nicht ‘Rocket Science’ und ‘Blue Sky Research’ sondern missionsorientierte Forschung. Die Frage ist: Wie können die Ergebnisse als Innovationen den Markt erobern? Und: Was ist der RoI (Anm. Return on Investment) der Forschung?”, stellt Knoll klar.

+++ CPI: FH-Spinoff-Programm Creative Pre-Incubator startet in AMU Wieselburg +++

“Aus Ideen Gründungen machen”

Beim AIT Poster Award haben Doktoranden die Chance, eine mögliche wirtschaftliche Verwertbarkeit ihrer Forschungsergebnisse bereits in einem recht frühen Stadium vorzustellen. Wie der Name nahelegt, passiert das in Form von Postern, die einer Jury präsentiert werden. Mit Accent, dem akademischen Startup- bzw. Spinoff-Inkubator Niederösterreichs und Tecnet Equity, dem VC-Fonds des Landes, sind zwei Award-Partner an Bord, die für die jungen Forscher später entscheidend werden können. “Das gliedert sich in die Spinoff-Strategie des Landes, wo es darum geht aus Ideen Gründungen zu machen”, erklärt tecnet-Geschäftsführerin Doris Agneter.

Doris Agneter (tecnet) und Michael Moll (accent) im Video-Talk

Interview Tecnet und Accent

Video-Talk mit Tecnet equity-Geschäftsführerin Doris Agneter und Accent accelerating ideas-Geschäftsführer Michael Moll über das niederösterreichsiche Startup-Ökosystem. #sponsored

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 18. September 2019

Klarer Trend bei Siegerprojekten des AIT Poster Award

17 PhD-Studierende aus sieben AIT-Forschungseinrichtungen und damit sieben unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen nahmen dieses Jahr am AIT Poster Award Teil. Bei einem kleinen Event am AIT-Standort Tulln wurden nun die Top 3 Einreichungen prämiert. Dabei spiegelte sich ein allgemeiner Trend wider. Denn Platz 1 und Platz 2 gingen an zwei Konzepte aus dem AIT Center for Energy, die sich auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Energie-Effizienz und -Optimierung befassen.

Mehr Effizienz für geringere Kosten im Energie-Bereich

Während das zweitplatzierte Projekt mit einer Software-Lösung im Bereich Industrie 4.0 ansetzt, will das Siegerprojekt mit einem Algorithmus für Markt- und Engpassmanagement im Energie-Sektor den gesamten Energiehandel zwischen Ländern optimieren und damit revolutionieren. “Wir wollen dazu beitragen, die grüne Energiewende durch einen effizienteren Systembetrieb voranzutreiben”, erklärt dazu Forscherin Ksenia Poplovskaya. Durch eine erhöhte Kosteneffizienz für die Netzbetreiber würde sich die Lösung letztlich in geringeren Stromkosten für alle niederschlagen.

Elektronische Nase auf Halbleiter-Basis

Aus einem ganz anderen Wissenschaftsbereich kommt das drittplatzierte Projekt. Mit Hilfe u.a. von Halbleiter-basierten Sensoren und Machine Learning arbeitet ein Team der Competence Unit BioSensor Technologies rund um den Forscher Patrik Aspermair an einer “elektronischen Nase”. Damit sollen Gerüche digital erfasst werden können, was etwa in der Lebensmittelbranche wirtschaftliche eingesetzt werden könnte.

⇒ AIT

⇒ accent

⇒ tecnet

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
31.05.2024

Pride: Das Ding mit dem Regenbogenlogo

Der Juni naht. Und damit die bunten Profilbilder. Im Pride-Monat geben sich Unternehmen oft betont tolerant – aber wie sieht’s damit in den restlichen elf Monaten aus? Zwei queere Unternehmerinnen erklären, wie Diversität am Ende des Social-Media-Regenbogens aussehen kann. Und wieso man sich bereits beim Gründen darüber Gedanken machen sollte.
/artikel/pride-das-ding-mit-dem-regenbogenlogo
31.05.2024

Pride: Das Ding mit dem Regenbogenlogo

Der Juni naht. Und damit die bunten Profilbilder. Im Pride-Monat geben sich Unternehmen oft betont tolerant – aber wie sieht’s damit in den restlichen elf Monaten aus? Zwei queere Unternehmerinnen erklären, wie Diversität am Ende des Social-Media-Regenbogens aussehen kann. Und wieso man sich bereits beim Gründen darüber Gedanken machen sollte.
/artikel/pride-das-ding-mit-dem-regenbogenlogo
Queerness in Business sichtbar machen: Dafür setzen sich Julia Breitkopf (li.) und Astrid Weinwurm-Wilhelm (re.) ein. (c) Viktoria Morgenstern, Cynthia Fischer

„Was man oft sieht, auch wenn man den brutkasten aufschlägt, sind diese Gründungsteams, bestehend aus fünf jungen weißen Burschen. Ich glaube, dass man das nicht mehr bringen kann“, sagt Julia Breitkopf. Gender, sexuelle Orientierung, aber auch Alter, Religion, Weltanschauung, ethnische Vielfalt und Behinderungen: Als Co-Host des Podcasts „Inselmilieu“ und mit ihrer PR-Agentur „Furore Brand Communications” setzt sie sich dafür ein, Personen mit unterschiedlichsten Hintergründen zu Wort kommen zu lassen. Für die 39-Jährige steht fest: Ein LGBTQIA+-freundliches Arbeitsumfeld ist in erster Linie ein diversitätsfreundliches Arbeitsumfeld.

Auch Astrid Weinwurm-Wilhelm betont die Intersektionalität, also das Ineinandergreifen, dieser verschiedenen „Diversitätsdimensionen“, wie sie sie nennt. Seit 2010 setzt sich die 50-Jährige mit „Queer Business Women“ und dem Dachverband „Pride Biz Austria“ ehrenamtlich dafür ein, mehr Bewusstsein für die Anliegen queerer Personen in Unternehmen zu schaffen – mittlerweile als Präsidentin der beiden Vereine. „Wir alle tragen sämtliche Diversitätsdimensionen in uns. Auch wenn wir selbst keine Diskriminierung erfahren, lernen wir, genauer hinzuschauen und genauer hinzuhören, und können uns als Allies, also im Sinne von Verbündet-Sein, einbringen.“

Auch mit ihrem Coaching-Unternehmen „Blickweisen“ berät Weinwurm-Wilhelm seit 2012 Unternehmen zu Diversity Management. Dafür macht sie je nach Firma Workshops, Großgruppenveranstaltungen, individuelle Coachings oder leitet Diskussionen. Beim Vermitteln geht sie oft spielerisch vor, plant Rollenspiele und regt zum Perspektivenwechsel an. Unternehmen, die sich im Bereich LGBTQIA+ engagieren wollen, können auch offizieller “Pride Biz Ally” werden und dadurch das gesamte Netzwerk für ihre Weiterentwicklung nutzen.

Besondere Vorzeige-Unternehmen werden außerdem jährlich mit dem Meritus-Preis von Pride Biz Austria ausgezeichnet. Ein Tipp von Präsidentin Weinwurm-Wilhelm: Der Kriterienkatalog für die Teilnahme sei online einsehbar und ein sehr guter Leitfaden dafür, wie vor allem queere Diversität in Unternehmen gefördert werden könne.

Verbünden schon beim Gründen

Allies gelten als attraktive Arbeitgeber für Top-Fachkräfte und können durch ihren Zugang zu neuen Zielgruppen und Märkten Wettbewerbsvorteile erfahren. Und – wohl der wichtigste Punkt: Sie können ihren Mitarbeiter:innen einen sicheren Ort bieten, sich zu entfalten. „Jede Perspektive, jeder Erfahrungshintergrund ist bereichernd und eine Möglichkeit, auf diskriminierende Strukturen oder eigene Vorurteile aufmerksam zu werden“, so Breitkopf.

Was das Verbündet-Sein betrifft, sind sich die beiden Unternehmerinnen einig: Es habe sich schon sehr viel getan. „Für mich ist es schon ein positives Zeichen, dass jetzt immer mehr Unternehmen sichtbar die Regenbogenflagge irgendwo hinheften. Früher gab’s das einfach nicht. Die Regenbogenparade war so klein und da waren kaum Firmen, am Anfang gar keine. Aber natürlich muss es auch interne Maßnahmen geben, anstatt das nur nach außen zu verkaufen“, sagt Breitkopf.

Aber welche? Und wie? „Ich würde sagen, das Wichtigste ist einmal dieses Commitment der Führungspositionen. Und das nicht nur implizit, sondern auch schriftlich: was lehnen wir komplett ab, nämlich Diskriminierung oder Mobbing, auch wenn es nur blöde Sprüche sind“, sagt Weinwurm-Wilhelm. Besonders für Startups sei es wichtig, Diversity Management ab dem Gründungsmoment strukturell und auch strategisch festzuhalten.

Laut Weinwurm-Wilhelm seien es oft diese jungen Unternehmen mit modernem Gründungsgeist, wo Diversität selbstverständlich sei – was jedoch noch nicht heiße, dass sie auch gutes Diversity Management leisten. Dazu bedürfe es auch einer Ansprechperson, einer klaren Haltung in den Führungpositionen und bewusstseinsbildender Maßnahmen für eine diversitätsorientierte Organisationskultur. Das beinhaltet zum Beispiel gendergerechte Sprache und Toilettenzugänge, aber auch inklusive Werbung und Öffentlichkeitsarbeit.

Viel geschafft und viel zu tun

Wie sieht Diskriminierung von LGBTQIA+-Personen im Jahr 2024 überhaupt aus? „Es muss damit beginnen, dass offene Belästigung nicht mehr akzeptiert wird“, sagt Breitkopf. Sowohl sie als auch Weinwurm-Wilhelm beschreiben, dass ihre Identität als lesbische Frauen zwar kein Problem beim Schritt in die Selbstständigkeit dargestellt habe, weisen jedoch darauf hin, dass vor allem trans-, inter- oder nichtbinäre Personen das oft anders erleben können. Beide Unternehmerinnen gehen offen mit ihrer Queerness um und lassen LGBTQIA+-Themen auch in ihre Arbeit einfließen. Beide haben aber auch bei vorherigen Jobs die Erfahrung gemacht, was es bedeutet, die eigene Identität im Arbeitsumfeld zu zensieren.

Die Angst vor Seitenhieben, Zurückweisung oder Karrierenachteilen sei laut Weinwurm-Wilhelm immer noch groß. Das bestätigt auch eine Statistik der AK aus dem Jahr 2018: Etwa jede fünfte LGBTQIA+-Person würde ihre queere Identität am Arbeitsplatz komplett verschweigen. Die Konsequenz: Viele könnten am Leben am Arbeitsplatz nicht gleichwertig teilnehmen. „Du gehst später Kaffee trinken als die anderen oder erzählst nichts vom Wochenende… damit begibst du dich selber ins soziale Aus. Du wirkst geheimniskrämerisch oder verschlossen, wirst nicht als teamfähig, nicht als führungskompetent wahrgenommen“, erklärt Weinwurm-Wilhelm.

VC-Szene als Diversity-Dämpfer

Laut ihrer Einschätzung sei die Angst, sich zu outen, bei Selbstständigen besonders ausgeprägt. „Viele möchten es nicht riskieren, zum Beispiel Aufträge nicht zu bekommen. Weil da hängt ja meine Existenz und die der Mitarbeiter:innen dran. Also dieses Nicht-Outen ist da immer noch sehr stark drinnen.“ Die Bedenken sind nicht unbegründet: Im letztjährigen “State of European Tech“-Report von Atomico gaben nur etwa die Hälfte aller Teilnehmer:innen einer Studie an, dass sie finden, das europäische VC-Ökosystem biete gleiche Chancen für alle, ungeachtet des Geschlechts, der Herkunft und der Sexualität.

Außerdem, so der Report, würde sich der Mangel an Diversität im VC-Bereich lediglich im „Schneckentempo“ verbessern. Laut Ladi Greenstreet, CEO der britischen Non-Profit-Gesellschaft Diversity VC, die sich für eine weltweit diversere Venture-Capital-Szene einsetzt, würden jüngste Trends und Diskussionen auf einen beunruhigenden Trend hindeuten: Und zwar einen Rückgang der Finanzierungen für vielfältige Gründer:innenteams, was die anhaltende Wahrnehmung widerspiegle, dass sie riskantere Investitionen seien.

Win-Win-Win-Situation

Greenstreet bezeichnet es als rätselhaft, warum die Risikokapitalbranche von dem bewährten Ansatz der Diversitätsförderung abweicht – belegen doch zahlreiche Studien, dass Vielfältigkeit sich nachweislich positiv auf den Erfolg von Unternehmen auswirkt, wie auch brutkasten bereits berichtete. „Auf viele der aktuellen Herausforderungen ist Diversity Management die Antwort. Zum Beispiel den Personalmangel, wenn wir darüber nachdenken, dass wir in Österreich 8,9 Millionen Einwohner:innen haben und etwa zehn Prozent davon aus der LGBTQIA+-Community sind“, so Weinwurm-Wilhelm.

Damit wieder zu den positiven Seiten von Queerness in Business, die laut Breitkopf oft zu kurz kämen: „In allen Lebensbereichen ist es wichtig, positive Geschichten zu hören“, sagt sie. Mit ihrem Podcast Inselmilieu lässt sie im Pride Monat Juni „Queer Stories of Joy“ zu Wort kommen, die von einem positiven queeren Lebensgefühl erzählen und Mut und Freude machen sollen. Geplant sind eine eigene “Inselmilieu”-Folge sowie eine Fotoaustellung und ein Musiktheater, in dem Menschen in “Momente queerer Freude eintauchen können”. 

Auch in Unternehmen sieht Breitkopf die Vorteile von sichtbarem Erfolg von LGBTQIA+-Personen. „Geoutete Personen in Führungspositionen haben auch auf andere Mitarbeitende einen positiven Effekt. Egal ob man selbst queer ist oder nicht: solche Geschichten normalisieren, was ohnehin normal ist und steigern eine Sensibilität für die Vielfalt unserer Gesellschaft.“ Umso wichtiger sei es auch laut Astrid Weinwurm-Wilhelm, dass junge Unternehmen Diversität und Toleranz schon bei der Gründung in ihrem Mission Statement verankern, um queeren Fachkräften ein Umfeld zu schaffen, in dem sie ihr komplettes Potenzial entfalten können. Damit auch in Startups mehr Queer Stories of Joy sichtbar werden, damit es nicht nur beim Regenbogenlogo im Juni bleibt – und damit auch brutkasten in Zukunft noch bunter wird.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

AIT Poster Award: digitale Gerüche und geringere Stromkosten für alle