16.05.2024
WASSERRETTUNG

AirMate: Founder gründet Kinderschutz-Startup nach Ertrinkungsunfall

AirMate aus Feldkirchen an der Donau, Oberösterreich, hat ein T-Shirt entwickelt, das Kinder vor dem Ertrinken schützen soll. Die Ursprungsidee stammt aus zwei fürchterlichen Erlebnissen, wie der Gründer dem brutkasten erzählt.
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(c) AniMate - Das T-Shirt von AniMate, das Kinderleben retten soll.

Die Grundidee zu AirMate entspringt aus zwei tragischen Vorfällen: 2020 ertrank ein vierjähriges Kind im Dorfsee in Feldkirchen an der Donau. Bereits da wurde bei AirMate-Co-Founder Christopher Brummayer das Bewusstsein dafür geschärft, die Wassersicherheit zu erhöhen. Als dann später auf einer Bachelor-Reise in Kroatien ein weiterer Ertrinkungsunfall geschah, war die Entscheidung gefallen.

AirMate-Ursprung

Brummayer schrieb dazu auf der Website: “Meine persönliche Erfahrung als Zeuge eines Ertrinkungsunfalls hat mich dazu bewogen, ein T-Shirt zu entwickeln, das die Rettungszeiten verkürzt und Leben rettet. Mein persönliches Ziel ist es, Familien vor solchen Tragödien zu bewahren”.

Konkret hatte ein Mitstudent im Pool einen Schlag ins Gesicht bekommen und sein Bewusstsein verloren. Er sank, wurde aus dem Wasser gezogen und reanimiert. “Jeder war perplex”, erinnert sich Brummayer. “Einige haben sich um die Reanimation gekümmert, die anderen den Notruf gewählt, wo es aber auch Probleme gab. Der Euro-Notruf hat uns eine Telefonnummer durchgegeben, wir mussten dann zuerst die exakte Adresse herausfinden und durchgeben.”

All dies habe zwar rund eine halbe Minute gedauert, sich aber wie Stunden angefühlt, weiß der Founder zu berichten. Um die Rettungszeit beim Ertrinken zu verkürzen, gründete er deshalb gemeinsam mit Melissa Leibetseder und zwei weiteren Co-Foundern sein Wasser-Rettungs-Startup und entwickelte AirMate One.

5 Sekunden

Dabei handelt es sich um einen “Ertrinkschutz”, der aus zwei Hauptkomponenten besteht: einem T-Shirt (für Kinder von zwei bis sechs Jahren) aus recyceltem Materialien mit integriertem Sonnenschutz und einem neuartigen elektronischen Auslösemechanismus. Das T-Shirt ist so konzipiert, dass es normal getragen werden kann und die Bewegungsfreiheit des Kindes nicht einschränkt. Der elektronische Auslöser öffnet im Notfall eine CO2-Patrone, die das Shirt aufbläst und das Kind innerhalb von fünf Sekunden in eine sichere Rückenlage dreht.

Ein Vorteil von AirMate One sei seine spezielle Technologie zur Aufmerksamkeitserregung auf “kleinstmöglicher Baugröße”. Sobald das T-Shirt aufgeblasen ist, beginnt der Auslöser zu blinken und spielt einen Notfallton ab, um die Aufmerksamkeit von Erwachsenen in der Nähe zu erregen. Auf diese Weise soll eine schnelle Rettungsreaktion erleichtert werden, selbst wenn keine direkte Aufsichtsperson in der Nähe ist.

AirMate begann als Universitätsprojekt

“Als ich das auf der Bachelorreise miterleben musste, wusste ich, dass ich alles daransetzen werde, damit niemand an diesem schrecklichen Tod sterben muss”, sagt der heutige CEO. “Das AirMate One ist das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses, der durch die Notwendigkeit angetrieben wurde, eine effektive Lösung für die Sicherheit von Kleinkindern in der Nähe von Wasser zu schaffen.”

Das Startup startete als Universitätsprojekt und hat sich seitdem zum Ziel gesetzt, innovative Produkte zu entwickeln, die dazu beitragen, solche Unfälle zu verhindern und die Sicherheit von Kindern weltweit zu verbessern. Das AirMate One ist ab sofort per Crowdfunding erhältlich und kann vorbestellt werden. Die Auslieferung soll im nächsten Jahr starten.

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Das Lunar Gateway soll die erste internationale Raumstation rund um den Mond sein und im Rahmen des Artemis-Programms der NASA die am weitesten entfernten bemannten Weltraummissionen unterstützen, die je unternommen wurden. | Foto: NASA, ESA Standard Licence

Bei der NASA mitzuarbeiten, ist wohl der Traum vieler heimischer SpaceTechs. Zwei davon haben es bereits geschafft – nämlich der heimische Tech-Experte TTTech sowie der Luftfahrt-Experte Beyond Gravity. Sie sollen gemeinsam ein Modul für einen neuen NASA-Außenposten liefern, der Astronaut:innen auf dem Weg zum Mond als Unterkunft dienen soll.

Das neue NASA-Wohnmodul heißt HALO. Es wird als “lebenswichtige Einrichtung” klassifiziert und soll sowohl Lagerräume als auch Kommunikations- und Andockmöglichkeiten für Astronaut:innen bieten.

Technologie von TTTech und Beyond Gravity

Bei HALO – kurz für “Habitation and Logistics Outpost” – wird auch österreichische Technologie seine Finger im Spiel haben. Am 20. Februar wird das in der italienischen Stadt Turin gefertigte HALO-Modul in die USA geliefert. TTTech und Beyond Gravity, beide sind in Wien sitzende Technologie- bzw. Luftfahrtspezialisten, liefern dafür eine modulare Produktplattform.

Die Lieferung markiert einen wichtigen Meilenstein im NASA-Mondprogramm “Artemis”, heißt es per Aussendung, sowie in der Entwicklung des “Gateways”, des ersten menschlichen Außenpostens im Mond-Orbit.

Heimische Technologie für kritische Infrastruktur

“Wir freuen uns sehr über diesen Meilenstein im HALO-Programm und auf die nächsten Schritte. Unser Equipment, das unter anderem für die Steuerung der sicherheitskritischen Funktionen des gesamten HALO-Moduls verantwortlich ist, wird in den kommenden Monaten in die USA geliefert und dort in Arizona in HALO integriert werden”, werden Christian Fidi von TTTech und Kurt Kober von Beyond Gravity Austria in einer Aussendung zitiert.

Geliefert werden die Komponenten TTEthernet in Kombination mit einzelnen Computing-Plattformen. Auch für das im Anschluss zu bauende Schwestermodul “Lunar I Hab” wird auf die heimische Technologie zurückgegriffen.

“Wir sind der dritte große Partner für die US-Amerikaner”

Das Modul “TTEthernet” ermögliche Echtzeitkommunikation sowie die Übermittlung kritischer und nicht kritischer Nachrichten in einem gemeinsamen Netzwerk, heißt es. Laut eigenen Angaben wird die dafür notwendige Hardware in Wien entworfen und hergestellt.

„Technologie aus Österreich ist ein wichtiger Teil der heutigen internationalen bemannten Raumfahrt. Das zeigt welchen Stellenwert österreichische Raumfahrtechnologie international hat,“ sagt Christian Fidi, der als Leiter der Luft- und Raumfahrtsparte bei TTTech tätig ist. Neben Thales Alenia Space und Airbus sei TTTech der “dritte große Partner der US-Amerikaner für die ersten beiden Gateway-Module”, heißt es weiter.

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