12.08.2020

Airbnb will trotz Krise Börsengang durchziehen

Airbnb wurde von der Coronakrise besonders hart getroffen. Trotzdem will das Unternehmen seine schon länger angekündigten IPO-Pläne nun offenbar umsetzen.
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Airbnb CEO Brian Chesky
Airbnb CEO Brian Chesky (c) Mike Windle/Getty Images for Airbnb

Der Tourismus ist die von der Coronakrise vielleicht am stärksten getroffene Branche. Einen schweren Schlag haben Reisewarnungen und Co. freilich nicht nur der traditionellen Hotel-Brnache, sondern auch ihrem größten Disruptor versetzt. Airbnb entließ bis Anfang Mai rund 1900 Mitarbeiter – etwa ein Viertel des gesamten Personals. Noch im April hatte man sich eine Milliarde US-Dollar von privaten Investoren geholt – zu einer nicht kommunizierten, aber gewiss nicht vorteilhaften Bewertung.

Doch schon im Juni und Juli kamen vom Buchungsplattform-Riesen wieder positive Meldungen. Die Buchungen – nun vor allem im Inland und in ländlichen Gebieten zogen wieder an. In bestimmten Zeiträumen, etwa zwischen 17. Mai und 6. Juni verzeichnete man nach eigenen Angaben sogar ein Plus im Vergleich zum Vorjahr.

IPO: Braucht Airbnb einfach das Geld?

Und doch ist es zu bezweifeln, dass die finanziellen Aussichten für Airbnb – ob der nach wie vor sehr unsicheren Lage im Tourismus – allzu rosig sind. Da kann eine Meldung des Wall Street Journal (WSJ), wonach das Unternehmen seine bereits vor längerer Zeit kommunizierten IPO-Pläne genau jetzt durchziehen will, durchaus überraschen. Laut WSJ, das sich auf Insider bezieht, will Airbnb im August bei der Börsenaufsicht SEC den Börsengang beantragen. Eigentlich sollte das unter Ausschluss der Öffentlichkeit passieren. Vom Unternehmen gibt es entsprechend noch keine offizielle Bestätigung zu diesen Plänen.

Ein möglicher Grund, den ursprünglich tatsächlich für dieses Jahr angekündigten Börsengang nun umzusetzen, könnte sein, dass das Unternehmen weiteres Kapital braucht und sich von Anlegern an der Börse mehr Milde bei der Bewertung erhofft, als von weiteren Investment-Unternehmen. Auch vor der Coronakrise war Airbnb zuletzt nicht profitabel gewesen, was schon damals Zweifel am Erfolg des geplanten Börsengangs aufkommen ließ.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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AI Summaries

Airbnb will trotz Krise Börsengang durchziehen

  • Der Tourismus ist die von der Coronakrise vielleicht am stärksten getroffene Branche.
  • Airbnb entließ bis Anfang Mai rund 1900 Mitarbeiter – etwa ein Viertel des gesamten Personals.
  • Doch schon im Juni und Juli kamen vom Buchungsplattform-Riesen wieder positive Meldungen.
  • Nun berichtet das Wall Street Journal, dass Airbnb seinen IPO beantragen will.
  • Ein möglicher Grund, den ursprünglich tatsächlich für dieses Jahr angekündigten Börsengang nun umzusetzen, könnte sein, dass das Unternehmen weiteres Kapital braucht und sich von Anlegern an der Börse mehr Milde bei der Bewertung erhofft, als von weiteren Investment-Unternehmen.
  • Auch vor der Coronakrise war Airbnb zuletzt nicht profitabel gewesen, was schon damals Zweifel am Erfolg des geplanten Börsengangs aufkommen ließ.

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