08.02.2017

Aiesec bringt internationale Studenten zu heimischen Startups

Startups und Universitäten - das ist eine Beziehung, die funktioniert. Das wird nicht nur in den USA unter Beweis gestellt, sondern auch in der heimischen Startup-Szene. Die internationale Studentenorganisation Aiesec holt im Zuge ihres drei-monatigen Programms "Empower Austria" internationale Studenten nach Österreich.
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Aiesec bringt internationale Studenten mit heimischen Startups zusammen. (c) Aiesec
kooperation

Junge motivierte Entrepreneure aus ganz Europa mit der österreichischen Startup-Szene zusammenbringen. Das ist hat sich die Studentenorganisation Aiesec zur Aufgabe gemacht. Empower Austria ist ein “Cross-Culture”-Projekt, wo Studenten mit unterschiedlichen Hintergründen für drei Monate bei österreichischen Startups anheuern.

Wien, Graz und Klagenfurt

(c) Aiesec

“Es gibt in Österreich eine tolle Startup-Szene und in ganz Europa motivierte Leute, die gerne hier arbeiten würden. Wir bringen diese beiden Parteien zusammen”, sagt Sasha Lipman, Head of Corporate Relationships und Head of Empower Austria. Das Projekt lief kürzlich zum ersten Mal an. Zwölf Studenten sind auf acht Startups in Wien, Graz und Klagenfurt aufgeteilt. Der Background eines Studenten ist nebensächlich, es ginge in erster Linie um die Motivation. Der Fokus liege aber auf vier Richtungen:

  • Internationalisierung
  • Business Administration
  • Sales
  • Marketing

Im Sommer geht Empower Austria in die zweite Runde. Die Studentenorganisation möchte im der nächsten Anlauf auf jeden Fall wachsen.

I wave : 8th of June – 03d of September
II wave 5th of July – 01st of October

Redaktionstipps

„Link zwischen echtem Leben und Universität“

Dominika Zahorecz ist eine der Studentinnen, die sich für Empower Austria angemeldet haben. „Das Programm ist ein guter Link zwischen Praxis im echten Leben und dem, was wir auf der Universität lernen“, sagt die aus der Nähe von Budapest stammende Ungarin. Die Finance-Studentin arbeitet für die nächsten drei Monate beim E-Mobility Startup „HasToBe“. Bei Startups sei immer etwas los und es gäbe die Möglichkeit viel auszuprobieren, sagt Zahorecz über ihre Beweggründe sich bei dem Aiesec-Programm anzumelden. Darüber hinaus wollte sie immer schon in Wien leben, dieses drei-monatige Praktikum kann sie nutzen, um einen Einblick in die „lebenswerteste Stadt der Welt“ zu bekommen.

„Das Programm ist ein guter Link zwischen Praxis im echten Leben und dem, was wir auf der Universität lernen“

„Perfekt für Anfragen aus Osteuropa“

Eines der teilnehmenden Unternehmen ist das Salzburger Startup HasToBe. „Dominika spricht Tschechisch, Ungarisch, Slowakisch, Deutsch und Englisch. Sie passt perfekt zu unserer Wachstumsstrategie“, erklärt Jakob Sterlich, Key-Account Manager von HasToBe. Sie werde vorerst in der aktuellen Vertriebskampagne zum Einsatz kommen, um einen Einblick zu bekommen, wie Angebot- und Vertragserstellung abläuft. HasToBes Kernmerkt sei die DACH-Region, es kämen jedoch regelmäßig Anfragen aus Osteuropa, Dominika werde diesbezüglich bestimmt eine große Unterstützung sein, freut sich Sterlich auf die Zusammenarbeit mit der Studentin.


HasToBe wurde im Jahr 2015 gegründet. Knapp zwei Jahre später beschäftigt das Startup 20 Mitarbeiter. „Der E-Mobilitätsmarkt zieht stark an, wir sehen, dass wir uns im richtigen Feld bewegen“, sagt der Sterlich. HasToBe hat die Software ‘be.energised” entwickelt, die laut eigenen Angaben in Europa marktführend ist. Eine weitere Aufstockung der Mitarbeiter steht bevor.


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CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot
CEO Helmut Spindler, COO Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer CTO (v.l.) (c) PowerBot

Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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