10.09.2021

“Agiles Arbeiten nicht allzu engstirnig verstehen”

Die Innovation.Network.Talks am 14. September drehen sich ganz um das Thema "Agiles Arbeiten". Host Anita Widmann erklärte uns Interview, warum sie das Prinzip als Antwort auf viele Fragen sieht.
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Anita Widmann über
Anita Widmann über "Agiles Arbeiten" | (c) Katharina Schiffl
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Am 14. September bilden die Innovation.Network.Talks in der Wiener Hofburg den großen Abschluss der Event-Serie Innovation.Talks. Das Format ist eine Plattform für Frauen auf der Executive Ebene, die sich in unterschiedlichen Branchen mit Innovation beschäftigen. Nun sollen die Teilnehmerinnen der vergangenen vier Termine, zu denen es jeweils auch eine Publikation gab, mit weiteren Expertinnen zusammengebracht werden. Im Zentrum des Events steht das Thema “Agiles Arbeiten”.

Nach Grußworten von Doris Schmidauer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird es zum Thema unter anderem eine Keynote-Speech von Raiffeisenbank International HR-Chefin Heike Mensi-Klarbach geben, in der sie fragt: “Ist Agile gleich Agile?”. In einer Podiumsdiskussion geht sie dann gemeinsam mit WisR-Gründerin Klaudia Bachinger, Biome Diagnostics-Gründerin Barbara Sladek und Erste Group HR-Chefin Sabine Mlnarsky weiteren Aspekten des Themas auf den Grund.

Schon im Vorfeld gab uns Sanofi HR-Chefin Anita Widmann, die gemeinsam mit Ex-Ministerin und Co-Initiatorin Maria Rauch-Kallat die Innovation.Network.Talks hostet, im Interview einen Einblick in ihre Sicht auf den “Agiles Arbeiten”-Boom.


“Agiles Arbeiten” begegnet einem heute in sehr vielen Unternehmen. In der Praxis gibt es aber offenkundig große Unterschiede. Kann man es so breit auslegen oder machen es manche einfach falsch?

“Agiles Arbeiten” kommt ursprünglich aus dem IT-Bereich, wird jetzt aber auch für viele andere Bereiche angewandt. Denn in Zeiten wie diesen ist es wichtiger denn je, sich an die stark veränderten Gegebenheiten unseres täglichen Lebens anzupassen. Das Modell ist eine attraktive Alternative zu unserem gewohnten Arbeitsalltag, dem sogenannten linearen Arbeiten. Dabei steht die Flexibilität und eine schnelle Reaktionsfähigkeit an Kundenbedürfnisse und damit an die sich verändernden Marktsituationen ganz klar im Fokus. Meiner Einschätzung nach ist der Begriff nicht allzu engstirnig zu verstehen, um Nutzen stiften zu können. Denn jedes Unternehmen hat Rahmenbedingungen, innerhalb derer das Daily Business für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich gestaltet werden muss.

Bei den Innovation.Talks sind Vertreterinnen von Konzernen und Startups zu sehen. Ist agile wirklich unabhängig von Unternehmensgröße und Co?

“Agiles Arbeiten” ist in großen und kleinen Organisationen anzuwenden, denn das Prinzip kann generell übernommen werden: Die Teams arbeiten zusammen, die Verantwortung wird verteilt. Damit verhindern Strukturen das Nadelöhr-Problem an vielen kleinen Verbindungspunkten, die ihre Reaktionsfähigkeit verlangsamen. Wir freuen uns, so viele verschiedene Expertinnen für die Veranstaltung gewonnen zu haben, die uns hier ihre Erfahrungen schildern werden.

Ist “Agiles Arbeiten” also das Wundermittel, das sich viele gerade angesichts der Krise darin erhoffen?

Wundermittel wäre übertrieben. Es muss natürlich ein ganzheitliches Konzept geben, in dem das “Agile Arbeiten” genügend Platz findet. Hierbei ist es essenziell, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord zu holen. Aber ja, ich bin davon überzeugt, dass “Agiles Arbeiten” eine Antwort auf viele Problemstellungen ist, die in der Arbeitswelt aufgekommen sind.

Welche Fragen stehen bei den kommenden Innovation.Talks im Zentrum? Was können Interessierte sich erwarten?

“Agiles Arbeiten” poppt gerade überall auf. Daher möchte ich das Event alle jenen ganz stark empfehlen, die wissen wollen wieso! Unsere Keynote-Sprecherin Heike Mensi-Klarbach wird den Begriff gut verständlich einordnen, damit alle Zuhörerinnen und Zuhörer die gleiche Basis haben. Und natürlich lässt sie uns auch an ihren Erfahrungen als HR-Verantwortliche der Raiffeisen Bank International teilhaben. Dabei stellen wir uns die Frage “Ist agile gleich agile?” – das beinhaltet per se schon die Vielfalt dieses Modells. Außerdem möchten wir, mit unseren hochkarätigen Expertinnen ein paar Gedanken zu den Themen Führungsorganisation und Empowerment von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern austauschen. Und auch die Umstellung eines Unternehmens wird sicher Thema sein. Ich bin schon gespannt auf das Gespräch und kann die Teilnahme allen Leserinnen und Lesern sehr ans Herz legen!

Die Innovation.Talks sind explizit für Frauen. Gibt es eine Frauen-spezifische Fragestellung im Thema?

Die Innovation.Talks haben das Ziel erreicht, Expertinnen aus allen Ebenen und Spezialisierungen zusammenzubringen und ihre Erfahrungen miteinander zu teilen. Wir haben derzeit die Chance, das Modell “Agiles Arbeiten” proaktiv in unseren Bereichen mitzugestalten. Dass „Agiles Arbeiten“ innovativer, sozial-kommunikativer und personaler Kompetenzen bedarf, ist hier nur von Vorteil, da sie klassischerweise Frauen zugesprochen werden. Gender Balance ist in vielen Bereichen einfach noch nicht erreicht und die flache und breite Hierarchie des “Agilen Arbeitens” ermöglicht einen relativ niederschwelligen Zugang, um Führungsverantwortung früher übertragen zu können. Das soll auch besonders Frauen unterstützen.

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Notariatskammer-Präsident Michael Umfahrer und notarity-CEO Jakobus Schuster | (c) ÖNK/Klaus Ranger Fotografie / notarity
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Es war eine Nachricht, die für viel Aufsehen in der heimischen Startup-Szene sorgte: Die Österreichischen Notariatskammer (ÖNK) klagte das Wiener Startup notarity, das seit 2022 eine Plattform für die Online-Durchführung notarieller Dienstleistungen betreibt. Mit dieser hat das Unternehmen nach eigenen Angaben rund ein Viertel der heimischen Notariate als Kunden. Damit steht das Startup auch in direkter Konkurrenz zur IT-Tochter der Kammer, die ebenfalls ein derartiges System anbietet.

Streitpunkt: Notarielle Dienstleistungen angeboten oder nur vermittelt?

In der Klage brachte die ÖNK mehrere Punkte ein, in denen das Geschäftsmodell von notarity ihrer Ansicht nach nicht den geltenden gesetzlichen Regelungen entspreche. Ein zentrales Argument war dabei, dass das Startup über seine Seite direkt notarielle Dienstleistungen anbietet und verrechnet. Dabei handle es sich aber lediglich um eine Vermittlung der besagten Dienstleistungen, die von Notariaten ausgeführt werden, argumentierte man bei notarity bereits damals und legte ein selbst in Auftrag gegebenes Gutachten vor.

In einigen weiteren beanstandeten Punkten setzte das Unternehmen noch vor Prozessstart Änderungen um. Dabei betonte CEO Schuster mehrmals öffentlich, dass man sich um eine außergerichtliche Einigung bemühe.

Zwei Hauptpunkte der ÖNK-Klage abgewiesen

Nach drei Verhandlungen bis Juni liegt nun das Urteil durch das Handelsgericht Wien vor. Das Urteil in erster Instanz ist noch nicht rechtskräftig. Dabei wurden die zwei Hauptpunkte der ÖNK-Klage abgewiesen, die das Kerngeschäft von notarity, die Vermittlung notarieller Dienstleistungen, betrafen. In einigen Unterpunkten, die konkrete Geschäftspraktiken, etwa Kostentransparenz und Werbung, betreffen, wurde der Kammer vom Gericht Recht gegeben. “Den sich aus der Stattgabe dieser Eventualbegehren ergebenden Änderungsbedarf hat notarity aber bereits weitgehend im vergangenen Winter umgesetzt”, heißt es dazu in einer Aussendung des Startups.

notarity-CEO Schuster: “Damit können wir unser Geschäft fortsetzen”

“Wir sind froh, dass das Handelsgericht Wien uns in allen für uns wesentlichen Punkten Recht gegeben hat. Damit können wir unser Geschäft fortsetzen”, kommentiert notarity-Co-Founder und CEO Jakobus Schuster.

Auch ÖNK sieht sich bestätigt

Doch auch die ÖNK sieht sich in einer Aussendung bestätigt. Das Handelsgericht habe die Rechtsansicht der ÖNK “in wesentlichen Punkten” bestätigt, heißt es dort. “Das Erstgericht hat wesentliche Elemente des Geschäftsmodells und des Werbeansatzes von Notarity für unzulässig erklärt”, heißt es von der Kammer. “Mit dem vorliegenden Urteil ist klar, dass das geltende Recht auch bei technischen Weiterentwicklungen von Tools im Bereich der Digitalisierung strikt zu beachten ist”, kommentiert ÖNK-Sprecher Ulrich Voit. Ob seitens der Kammer Berufung in den abgewiesenen Punkten eingelegt wird, wurde noch nicht bekanntgegeben.

notarity-Gründer äußert sich konsensorientiert

Grundsätzlich begrüße man die “Entwicklung von technischen Systemen zur weiteren Digitalisierung der Notariate”, sagt Voit aber. Auch notarity-CEO Schuster äußert sich konsensorientiert. Bedenken der Notariatskammer habe man von Anfang an ernst genommen “und die konstruktiven Hinweise von österreichischen Notaren für eine mögliche einvernehmliche Lösung dieser Angelegenheit und zum Teil auch zur weiteren Verbesserung unserer Dienste bereits vergangenen Winter umgehend umgesetzt”.

Schuster betont in seinem Statement auch einmal mehr den Wunsch, mit der Kammer doch noch auf einen grünen Zweig zu kommen: “Daher würden wir uns freuen, wenn die Kammer jetzt auch umgekehrt mit uns als Startup eine Gesprächsbasis findet, damit wir die Zukunft des Notariats gemeinsam gestalten können. Wir sind jederzeit offen für Dialog und Zusammenarbeit.”

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