02.08.2016

Agentur-Website-Problem: Was der Kunde (nicht) will

Gastbeitrag. Das Agentur-Website Problem (auch genannt Website-Agentur Problem) ist ein zweiseitiges Issue, welches sich in den folgenden Sätzen manifestiert: "Die Agentur hat eine schlechte Website gemacht!" vs. "Wir haben mit dem Kunden mehrmals alles detailliert besprochen und nach bestem Wissen, Gewissen, Können und Markt Best Practices umgesetzt.” Und beides ist wahr!
/artikel/agentur-website-problem
Ein Gastbeitrag von Franz Enzenhofer.

Man braucht nicht lang herumreden- die überwiegende Anzahl der von Agenturen gestalteten Websites ist schlecht! Schlecht in der Hinsicht, dass die gelieferte Website dem Kunden nicht das gibt, was er braucht und den Kunden vor unerwartete, neue, große Herausforderungen stellt- a.k.a. der Kunde ist “unglücklich”.

Wie kommt es dazu? In alle Kürze: Es ist nicht die Schuld der Agentur (die meisten Agenturen versuchen tatsächlich ein gutes Produkt zu liefern), noch die des Kunden (er will wirklich ein gute Website und versucht sinnhaften Input zu geben). Das Problem ist einfach: Der Kunde wünscht eine Website, besprochen wird ein Bildchen, geliefert wird was besprochen wurde.

Ok, eins nach dem anderen:

Das Briefing

Der Kunde wünscht eine “Website”! Was aber in Wirklichkeit gewünscht wird, ist ein Weg,

  • (potentielle) Kunden zu erreichen
  • (potentielle) Kunden zu informieren
  • mit (potentiellen) Kunden zu interagieren.

Die Diskussion

Die Agentur nimmt den ersten Input des Kunden und kommt mehr oder weniger schnell zu dem Punkt, wo sogenannte “Screens” geliefert werden. Screens sind in Photoshop erstellte Design-Dummies, anhand welcher die einzelnen Pages der Website besprochen werden. Screens sind vom Kunden gewünscht, weil “man dann etwas Konkretes zu Besprechen hat.” Screens sind von den Agenturen eingeplant, weil der Kunde dann sieht, dass etwas weitergeht.

Manchmal erfolgen vor den Screens auch Wireframes- oft aber auch nicht. Aber selbst wenn Wireframes geliefert werden: Tatsache ist, dass 90% der Diskussion über eine Website anhand der Screens stattfindet. Sollte das Projekt unter Zeitdruck stehen, kommen die Screens recht früh und die gesamte Diskussion dreht sich um die Screens. Und dies ist der größte Sündenfall eines jeden Website-Projekts: Eine Website ist kein Bild!


Über den Gastautor: Franz Enzenhofer (Twitter: @enzenhofer) ist Masterchief von www.fullstackoptimization.com, der SEO Agentur mit dem Ziel alle SEO-Agenturen – inklusive der eigenen – unnötig zu machen. Er bietet bspw. auch Traffic Workshops für Project Manager an, wo es um mehr als SEO geht.


Eine Website ist kein Bild!

Eine Website ist kein Magazin, kein Buch, kein Foto, kein Siebdruck, keine Fernsehserie, kein Bild, kein Screen! Eine Website ist ein interaktives Medium, welches in Sekundenbruchteilen vom User evaluiert wird. Pro Session evaluiert ein User dutzende Webpages. Es wird gescrollt, geklickt, getoucht, gezoomt, getippt, fokussiert, interagiert. Ein Bild wird angeschaut. Die Diskussion über das Bild zwischen Agentur und Kunden findet dann auch immer aus einer künstlerischen Perspektive statt, weil der Mindset in dem Moment, wo ein Bild evaluiert wird, ein künstlerischer ist. User in der Interaktion mit einer Website befinden sich aber im Jäger & Sammler Modus. Eine jegliche Diskussion anhand eines Screens führt zu einer potentiell schlechteren Website. Je intensiver die Diskussion anhand Screens geführt wird, desto schlechter. Screens lügen! Und Entscheidungen anhand von Lügen haben eine hohe Wahrscheinlichkeit geschäftsschädigend zu sein.

Geliefert wie besprochen

Die Agentur liefert wie besprochen. Nur das Besprochene basiert auf einer falschen Grundlage: einem Bildchen, welches zwar ausschaut wie eine Website, aber keine Website ist. Endergebnis: alle sindunglücklich: der Kunde, weil er etwas hat, was seine wahren Ziele nicht erfüllt, die Agentur, weil sie einen Kunden hat, der nicht happy mit ihrer Arbeit ist, der Stress macht, der sie nicht weiterempfiehlt, der ihnen keine Neukunden bringt.

Die Lösung des Agentur Problems

Kunden engagieren keine Agenturen mehr, welche Screens in ihrem Projektplan vorsehen. Agenturen liefern keine Screens mehr. Aber Diskussionen müssen sein! Die Diskussion über das Projekt muss auf physischen Wireframes (Papier und Stift) und HTML Prototypen basieren. Papier und Stift verhindern jegliche Verwechslungsgefahr mit einer echten Website. Anstatt sich als Kunstkritiker zu betätigen, brainstormt man darüber, was die zukünftige Website können sollte!

HTML-Protoypen fokussieren die Diskussion in das Medium, wo sie hingehört: das Internet.

Länger, teurer, besser!

Brainstormen mit händisch-gezeichneten Wireframes und das Erstellen, Diskutieren und Iterieren von HTML-Protoypen erfordert wesentlich mehr Arbeit der Agentur, aber auch wesentlich mehr Zusammenarbeit von Kunde und Agentur. Der Prozess ist wesentlich aufwendiger, dauert länger und ist damit auch teurer als eine Hush-Hush-Produktion anhand von “abzusegnenden” Screens. Eine konservative Schätzung: Projektaufwand mal 3.

Das Endprodukt hat aber die Chance dem Kunden bei seiner Mission effizient und langfristig zu nützen – ohne die sehr häufigen und langwierigen “wir haben nun eine Website, nun bauen wir erst mal alles um”-Post-Launch-Projekte. Bei auf Screens basierenden Websites besteht diese Chance nicht.

Wir müssen uns darüber klar sein, dass eine Menge von dem was wir derzeit “Best Practices” nennen, keine “Best Practices” sind, sondern einfach nur “Practices”, nur weil dem immer schon so war. Das Internet ist ein zu junges, zu dynamisches, zu kompetitives Medium, um diesen falschen Idealen weiter nachzulaufen. Bitte beim nächsten Projekt einfach mal ausprobieren, der Prozess, der Aufwand, das komplett andere Ablaufen der Diskussionen und auch das Endergebnis wird euch erstaunen.

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“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

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Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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