19.12.2016

Playbrush: Adventzeit bedeutet Hochsaison für das Zahnputz-Startup

Im Gespräch mit dem "Brutkasten" erzählt das Wiener Zahnputz-Startups Playbrush über ihre heiße Adventzeit und die internationale Expansion im 30-Millarden-Markt Mundpflege. Vor genau einem Jahr hat Playbrush losgelegt. Aus damals 1.000 verkauften Produkten wurden mittlerweile mehr als 72.000 und das soll für Europas Marktführer bei Brush-Gamification erst der Anfang sein.
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Bis zu 50 Prozent des Quartalumsatzes macht Playbrush zu Weihnachten. (c) Playbrush

Rund um die Weihnachtszeit herrscht auch für das Zahnputz-Startup aus Wien im positiven Sinne Großkampfzeit. Und das gleich im doppelten Sinne – einerseits weil Punsch, Weihnachtsbäckereien, Festtagsessen & Co die wohl größte Herausforderung des Jahres für unsere Zähne bedeuten und damit auch für die Produkte von Playbrush. Andererseits, aber auch, weil das jetzt tobende Weihnachtsgeschäft gerade für Startups mit innovativen physischen Produkten in attraktiver Preislage eine besonders große Chance haben, unter dem Christbaum zu landen.


Playbrush verkauft seinen Gamification-Aufsatz bis Weihnachten auf der eigenen Website tageweise gleich um ein Drittel billiger ab 19,90 Euro.


Weihnachten ist der Umsatzbringer Nr. 1

Die Gründer (v.li.) Matthäus Ittner, Paul Varga und Tolulope Ogunsina. (c) Playbrush
Die Gründer (v.li.) Matthäus Ittner, Paul Varga und Tolulope Ogunsina. (c) Playbrush

„Ganz klar, jetzt ist bei uns die stärkste Zeit im Jahr. Bis zu fünfzig Prozent des Quartalsumsatzes werden in den Wochen um Weihnachten gemacht“, sagt Playbrush Co-Founder Paul Varga über den steigenden Umsatz zur Weihnachtszeit. Sein eHealth-Startup, in das unter anderem bereits speedinvest und Hansi Hansmann bei einer 700.000 Euro-Finanzierungsrunde investierten, setzt auf eine bereits vielfach international prämierte Kombination: Das Herzstück ist ein durch Schütteln aktivierbarer Aufsatz für jede manuelle Zahnbürste. Dank einer simpel anzuwendenden aber zugleich ausgeklügelten Hardware-Software-Lösung wird der Aufsatz gemeinsam mit einer Mobile-Gaming-App am Handy zum erfolgreichen Zahnputz-Animateur für Kinder.

“Bis zu fünfzig Prozent des Quartalsumsatzes werden in den Wochen um Weihnachten gemacht“

72.000 verkaufte Produkte – playbrush kreiert eigenen Markt

Vor einem Jahr, im Advent 2015, erfolgte der Produktlaunch, erinnert sich Paul Varga mit einem Schmunzeln: „Weihnachten war unser Startschuss und der absolut richtige Moment. Die ersten 1000 playbrush-Kunden waren für uns ein Highlight. Die seitdem 72.000 weiteren verkauften Exemplare kann man heute als signifikanten Anstieg bezeichnen. Mittlerweile haben wir bereits sechs Apps für Kinder und seit kurzen auch eine schon sehr erfolgreiche für Eltern, die ihnen hilft das Zahnputzverhalten ihrer Kinder zu verfolgen. In nur zwölf Monaten dorthin zu kommen, wo wir jetzt stehen, war wirklich harte Arbeit aber gleichzeitig auch die schönste Belohnung. Wir werden alles dafür geben, dass es so weitergeht.“

+++Mit Playbrush wird das Zähneputzen zum Abenteuer+++

Playbrush goes America

Für das Jahr 2017 stehen bei playbrush weitere Expansionspläne am Programm mit besonderem Augenmerk auf die USA am Programm. Ein erster Vorgeschmack ist die Consumer Electronics Show (CES), die weltweit größte Messe für Unterhaltungselektronik Anfang Januar. In Las Vergas will playbrush dann, wenn auch noch dezent Flagge zeigen und erste Schritte Richtung USA vorbereiten. Dort wird Europas Nummer eins in Sachen Brush-Gamification vermutlich auch auf sein US-Pendant kolibree treffen, das mit elektrischen Zahnbürsten in einem ähnlichen Feld agiert.

Redaktionstipps

“Die ersten 1000 playbrush-Kunden waren für uns ein absolutes Highlight.”

Stress gibt es bezüglich der Expansion aber, so Varga keinen: „Da sich unsere Umsätze in Europa dermaßen erfreulich entwickeln, wollen wir zunächst hier noch stärker wachsen. Die DACH-Region ist unser wichtigster Markt, aber auch in Frankeich und Großbritannien werden wir kontinuierlich stärker. Wenn wir heute in einem Jahr auch in den USA am Start sind, dann sehe ich das als realistisch.“ An dieser Stelle vielleicht auch zwei spannende Kennzahlen zur Einordnung. Der Mundpflege-Markt wird in Europa auf 8,5 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt, weltweit sind es über 30 Millarden Euro.

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Die Levy Health-Gründerinnen (v.l.): Caroline Mitterdorfer, Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier | © Levy Health
Die Levy Health-Gründerinnen (v.l.): Caroline Mitterdorfer, Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier | © Levy Health

Wenn es mit dem Kinderwunsch nicht klappt, kann es oft sehr lange dauern, bis eine Diagnose gestellt wird und eine Behandlung gestartet werden kann. Dabei kann es genau auf diese Zeit ankommen, meinen die drei Gründerinnen des Startup Levy Health. Mit ihrer SaaS-Lösung werden Patienten und Kliniken dabei unterstützt, diesen Zeitraum zur Diagnose erheblich zu reduzieren – brutkasten berichtete bereits. So soll die “Time to Treatment” dadurch laut Startup von durchschnittlich 145 Tagen auf 45 Tage sinken.

Österreichische Levy Health-CEO mit intensiver persönlicher Erfahrung

Dazu erstellt die Software unter anderem auf Basis von Fragebögen und Laborwerten eine Vorauswahl von einer Handvoll plausiblen Unfruchtbarkeits-Diagnosen aus insgesamt 110 möglichen. Diese Art von Software ist im Medizinbereich mitunter schon gängig, konkret im Bereich Fruchtbarkeit aber neu. “Wir sehen Levy Health als einen virtuellen Therapie-Koordinator für Kinderwunschkliniken”, erklärt die aus Österreich stammende Co-Founderin und CEO Caroline Mitterdorfer. “Unsere Plattform kümmert sich um alles, von der Diagnostik bis zur Patientenaufklärung, so dass sich die Kliniken bereits bei der ersten Konsultation auf die Behandlungsplanung konzentrieren können.“

Mitterdorfer hat durch eine Gebärmutterhalskrebs-Diagnose im Alter von 28 Jahren intensive persönliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht, bevor sie später gemeinsam mit Silvia Hecher und Theresia Vilsmaier in Berlin Levy Health gründete. Mittlerweile hat das Startup seinen Hauptsitz nach San Francisco verlegt, denn die USA sind der wichtigste Markt für das Unternehmen.

Millioneninvestment in den USA

In den USA holte sich Levy Health kürzlich auch weiteres Kapital. Unter dem Lead von XYZ Venture Capital investieren auch Atlantic Labs und Possible Ventures insgesamt 4,5 Millionen US-Dollar in das Startup, an dem auch der heimische VC Calm/Storm aus einer früheren Runde beteiligt ist. Das Kapital verwende man für den weiteren Aufbau des Teams und der Technologie, aber auch für die Finanzierung klinischer Studien in Bereichen wie Fruchtbarkeit und Einfrieren von Eizellen, sagt Mitterdorfer gegenüber dem US-Magazin TechCrunch.

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