16.11.2017

Adscanner analysiert Performance von TV-Werbung in Echtzeit

In Zukunft soll TV-Werbung so individualisiert sein, wie Internet-Werbung. Das Startup Adscanner will gemeinsam mit A1 die Grundlage dafür schaffen.
/artikel/adscanner
(c) fotolia.com - ghazii

Es läuft gerade eine beliebte Show im Fernsehen. Dann kommt eine Werbeunterbrechung. Einige Zuseher nutzen die Gelegenheit, um auf die Toilette zu gehen. Bei jenen, die sitzen bleiben, gibt es grob zwei Typen. “Cherrypicker”, die für die Dauer der Unterbrechung den Sender wechseln und “TV-Zombies”, die sich die Werbung ansehen. “Aktuell wird die Reichweite von TV-Werbung in Abhängigkeit des jeweils gesamten Werbeblocks definiert, bepreist und ausgewiesen. Das bedeutet: der reale, nicht-lineare Verlauf von Reichweiten während eines Werbeblocks wird nicht berücksichtigt”, sagt Marin Curkovic, CEO und Co-Founder von Adscanner. Das Startup mit Sitzen in Zagreb/Kroatien und in der Steiermark bietet mit seiner Analyse eine deutlich genauere Aufstellung darüber, welche Reichweite eine Werbeeinschaltung hat.

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Genaue Daten durch Kooperation mit A1

Denn – nicht ganz überraschend – sind die “Einschaltquoten” während eines einzelnen Werbeblocks nicht konstant. Vielmehr ergibt sich durch das zuvor beschriebene Verhalten üblicherweise eine Kurve. So haben der erste und der letzte Spot für gewöhnlich bessere Reichweiten, als jene in der Mitte. Bloß lässt sich das mit den gängigen Analyse-Methoden nicht genau und auch erst deutlich später feststellen. Hier kommt Adscanner ins Spiel. Das Unternehmen sitzt im A1 Startup Campus in Wien und hat über die Kooperation mit dem Telekom-Unternehmen Zugriff auf Seher-Daten von 4000 repräsentativ ausgewählten Haushalten, die A1 TV nutzen. (Anm.: Diese rekrutieren sich aus rund 270.000 Kunden, die sich freiwillig für das Programm gemeldet haben).

(c) Adscanner: Der Unterschied zum gängigen System.

Ziel: Individualisierte TV-Werbung

Mit Hilfe der Daten und des eigenen Algorithmus, der Videos und Kampagnen auf allen relevanten Sendern erkennt und zuordnet, kann Adscanner eine Echtzeit-Analyse über Reichweite und Leistungswerte für einzelne Spots machen. Es können (anonymisierte) Aussagen über Merkmale wie Alter, Geschlecht und Wohnort der Zuseher gemacht werden. Damit soll letztendlich eine viel stärker individualisierte Werbeausstrahlung, ähnlich wie im Internet, ermöglicht werden. Einen besonderen Fokus legt Adscanner in seiner B2B-Arbeit auch darauf, dass Unternehmen die Performance der eigenen Kampagne direkt mit jener der Konkurrenz vergleichen können. Unternehmenskunden sollen also unmittelbar erfahren, wenn sie ihre KPIs erreichen und wie die Konkurrenz gerade performt.

+++ “Die Außenwerbung ist noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen” +++

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Mind the Gap - Gender Investment Gap
(c) Suad Kamardeen via Unsplash

“Frau im Gründungs-Team in Österreich Dealbreaker bei Startup-Investments” titelte brutkasten – bewusst überspitzt – im Jahr 2023. “90 Prozent des Finanzierungsvolumens für Startups fließen in rein männliche Gründerteams” war die Headline im Jahr 2024. In den Artikeln ging es um den Female Startup Funding Index, der von Female Founders, Fund F und EY herausgegeben wird. Nun ist es wieder soweit. Es gibt neue Zahlen zum Gender Investment Gap. Die gute Nachricht: Es gab eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr. Die schlechte: Das Niveau ist nach wie vor sehr niedrig.

Verbesserung auf sehr niedrigem Niveau

Immerhin: Während sich der Gender Investment Gap in Österreich von 2022 auf 2023 sogar vergrößert hatte, stieg der Anteil an von Frauen (mit-)gegründeten Startups, die ein Investment erhielten, im Vorjahr wieder an. Die absoluten Zahlen sind aber immer noch denkbar weit von einem ausgeglichenen Verhältnis entfernt. So sind nur 35 der 313 Gründer:innen österreichischer Startups, die 2024 ein Investment erhielten, Frauen. Das entspricht einem Anteil von 11,2 Prozent. Im Jahr 2023 waren es 29 von 335 gewesen.

24 Prozent der Startups mit Kapitalrunden 2024 haben Gründerinnen

Vier von 134 österreichischen Startups, die 2024 ein Investment erhielten, haben ein rein weibliches Gründungsteam: HeldYn, Matr, myBios und Vienna Textile Lab. Das entspricht einem Anteil von rund drei Prozent – ein Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 28 investmentfinanzierte Startups (21 Prozent / plus sieben Prozentpunkte zu 2023) haben zumindest eine Frau unter den Gründer:innen. Insgesamt sind somit 24 Prozent der Startups, die 2024 in Investment erhalten haben, gemischtgeschlechtlich bzw. rein weiblich.

Gender Investment Gap auch beim Volumen

Frauen sind in der Investment-Statistik aber nicht nur generell unterrepräsentiert. Auch sind die Investmentrunden von Startups mit Gründerinnen tendenziell kleiner. Während der Anteil an von Frauen (mit-)gegründeten Startups bei Finanzierungsrunden mit einem Volumen unter einer Million Euro rund 17 Prozent beträgt, sind es bei einer bis zehn Millionen Euro nur drei Prozent. Eine Finanzierung zwischen zehn und 50 Millionen Euro holte sich 2024 überhaupt kein Startup mit Gründerin. In der höchsten Kategorie – über 50 Millionen Euro – die nur drei Kapitalrunden umfasst, sorgt Prewave-Gründerin Lisa Smith im Alleingang für einen Frauenanteil von 17 Prozent.

Starke Unterschiede im Branchen-Vergleich

Massive Unterschiede gibt es auch im Branchen-Vergleich. Am höchsten ist der Frauenanteil mit 40 Prozent in den Gründungsteams der AgTech/FoodTech Startups (zwei Frauen von insgesamt fünf Gründer:innen). Auf den Rängen zwei und drei folgen die Sektoren e-commerce (vier von 14) und Recruitment (eine von fünf). Am Ende der Skala finden sich die Branchen AdTech, Education, FinTech/InsurTech, Professional Services und Proptech mit keiner einzigen Finanzierungsrunde mit Frau im Gründungsteam.

Gender Investment Gap im DACH-Vergleich: Österreich hinter Schweiz, aber vor Deutschland

Im DACH-Vergleich liegt Österreich beim Gender Investment Gap mit seinen 11,2 Prozent Gründerinnen von Startups, die 2024 ein Investment erhielten, übrigens hinter der Schweiz (14,2 Prozent), aber knapp vor Deutschland (10,6 Prozent). Beim Anteil der Startups mit Kapitalrunde im Vorjahr mit mindestens einer Frau im Gründungsteam liegt Österreich mit seinen 24 Prozent etwa gleichauf mit der Schweiz und abermals knapp vor Deutschland (21 Prozent).

Fassl: “Maßnahmen, die bisher gut funktioniert haben, ausbauen und mit mehr Kapital ausstatten”

“Die Zahlen zeigen, dass Veränderung passiert und die Maßnahmen, die in den letzten Jahren gesetzt wurden, greifen. Dass der Weg zur Gleichberechtigung in der Tech-Welt noch ein weiter ist, ist mittlerweile allgemein bekannt”, kommentiert Lisa Fassl, Gründerin und Managing Partner Fund F. Dass der Need für Gleichberechtigung immer größer werde – vor allem mit fortschreitenden globalen Krisen und den internationalen politischen Entwicklungen – sei “ebenfalls offenkundig”.

Fassl appelliert an die Politik: “Die Maßnahmen, die bisher gut funktioniert haben, ausbauen und mit mehr Kapital ausstatten. Das beschleunigt den Weg zur Gleichberechtigung ums Vielfache, auch über die Tech-Welt hinaus.”

Insgesamt schwaches Investment-Jahr 2024

Die gesamte Entwicklung des Gender Investment Gap passierte im Vorjahr unter insgesamt mäßigen Voraussetzungen für Startup-Investments. Sowohl die Anzahl der Finanzierungsrunden (minus 35 auf 149) als auch das Gesamtvolumen (117 Mio. Euro auf 578 Mio. Euro) ging von 2023 auf 2024 zurück.

“Was man im vergangenen Jahr vielfach gespürt und aus der Start-up-Szene gehört hat, zeigt sich jetzt ganz eindeutig in den Zahlen: Es war ein immens schwieriges Jahr für alle Start-ups und Scale-ups, besonders was das Thema Fundraising betrifft. Ich fürchte, dass wir die Konsequenzen daraus erst in diesem Jahr wirklich sehen werden und frühestens 2026 hoffentlich eine Trendumkehr passiert”, meint Fassl.

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24 Prozent der Startups mit Kapitalrunden 2024 haben Gründerinnen

Vier von 134 österreichischen Startups, die 2024 ein Investment erhielten, haben ein rein weibliches Gründungsteam: HeldYn, Matr, myBios und Vienna Textile Lab. Das entspricht einem Anteil von rund drei Prozent – ein Plus von einem Prozentpunkt im Vergleich zum Vorjahr. Weitere 28 investmentfinanzierte Startups (21 Prozent / plus sieben Prozentpunkte zu 2023) haben zumindest eine Frau unter den Gründer:innen. Insgesamt sind somit 24 Prozent der Startups, die 2024 in Investment erhalten haben, gemischtgeschlechtlich bzw. rein weiblich.

Gender Investment Gap auch beim Volumen

Frauen sind in der Investment-Statistik aber nicht nur generell unterrepräsentiert. Auch sind die Investmentrunden von Startups mit Gründerinnen tendenziell kleiner. Während der Anteil an von Frauen (mit-)gegründeten Startups bei Finanzierungsrunden mit einem Volumen unter einer Million Euro rund 17 Prozent beträgt, sind es bei einer bis zehn Millionen Euro nur drei Prozent. Eine Finanzierung zwischen zehn und 50 Millionen Euro holte sich 2024 überhaupt kein Startup mit Gründerin. In der höchsten Kategorie – über 50 Millionen Euro – die nur drei Kapitalrunden umfasst, sorgt Prewave-Gründerin Lisa Smith im Alleingang für einen Frauenanteil von 17 Prozent.

Starke Unterschiede im Branchen-Vergleich

Massive Unterschiede gibt es auch im Branchen-Vergleich. Am höchsten ist der Frauenanteil mit 40 Prozent in den Gründungsteams der AgTech/FoodTech Startups (zwei Frauen von insgesamt fünf Gründer:innen). Auf den Rängen zwei und drei folgen die Sektoren e-commerce (vier von 14) und Recruitment (eine von fünf). Am Ende der Skala finden sich die Branchen AdTech, Education, FinTech/InsurTech, Professional Services und Proptech mit keiner einzigen Finanzierungsrunde mit Frau im Gründungsteam.

Gender Investment Gap im DACH-Vergleich: Österreich hinter Schweiz, aber vor Deutschland

Im DACH-Vergleich liegt Österreich beim Gender Investment Gap mit seinen 11,2 Prozent Gründerinnen von Startups, die 2024 ein Investment erhielten, übrigens hinter der Schweiz (14,2 Prozent), aber knapp vor Deutschland (10,6 Prozent). Beim Anteil der Startups mit Kapitalrunde im Vorjahr mit mindestens einer Frau im Gründungsteam liegt Österreich mit seinen 24 Prozent etwa gleichauf mit der Schweiz und abermals knapp vor Deutschland (21 Prozent).

Fassl: “Maßnahmen, die bisher gut funktioniert haben, ausbauen und mit mehr Kapital ausstatten”

“Die Zahlen zeigen, dass Veränderung passiert und die Maßnahmen, die in den letzten Jahren gesetzt wurden, greifen. Dass der Weg zur Gleichberechtigung in der Tech-Welt noch ein weiter ist, ist mittlerweile allgemein bekannt”, kommentiert Lisa Fassl, Gründerin und Managing Partner Fund F. Dass der Need für Gleichberechtigung immer größer werde – vor allem mit fortschreitenden globalen Krisen und den internationalen politischen Entwicklungen – sei “ebenfalls offenkundig”.

Fassl appelliert an die Politik: “Die Maßnahmen, die bisher gut funktioniert haben, ausbauen und mit mehr Kapital ausstatten. Das beschleunigt den Weg zur Gleichberechtigung ums Vielfache, auch über die Tech-Welt hinaus.”

Insgesamt schwaches Investment-Jahr 2024

Die gesamte Entwicklung des Gender Investment Gap passierte im Vorjahr unter insgesamt mäßigen Voraussetzungen für Startup-Investments. Sowohl die Anzahl der Finanzierungsrunden (minus 35 auf 149) als auch das Gesamtvolumen (117 Mio. Euro auf 578 Mio. Euro) ging von 2023 auf 2024 zurück.

“Was man im vergangenen Jahr vielfach gespürt und aus der Start-up-Szene gehört hat, zeigt sich jetzt ganz eindeutig in den Zahlen: Es war ein immens schwieriges Jahr für alle Start-ups und Scale-ups, besonders was das Thema Fundraising betrifft. Ich fürchte, dass wir die Konsequenzen daraus erst in diesem Jahr wirklich sehen werden und frühestens 2026 hoffentlich eine Trendumkehr passiert”, meint Fassl.

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