22.08.2017

Accenture-Studie: KI kann Österreichs Wirtschaftswachstum verdoppeln

Nach einer Studie des Consulting-Riesen Accenture, sind Österreichs Top-100-Unternehmen bereits stark auf die digitale Transformation eingestellt. Accenture-Österreich Chef Michael Zettel erwartet, dass sich das Wirtschaftswachstum hierzulande durch KI und Co bis 2035 mehr als verdoppeln kann.
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(c) Martina Draper: Accenture Österreich-Chef Michael Zettel bei der Präsentation der neuen Studie.

“Österreichs Wirtschaft basiert bis heute auf der Old Economy. Mit Hilfe der neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) können unsere Top-Unternehmen einen neuen Wachstumstrend starten”, sagt Michael Zettel, Country Managing Director von Accenture Österreich. Er spielt damit auf die Ergebnisse der jüngsten Accenture-Studie zu Österreichs Top-100-Unternehmen an. Für die Untersuchung wurden die Potenziale und Wachstumsmotoren der heimischen Unternehmen untersucht und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben, um Österreichs Unternehmen zu den Digitalisierungs-Siegern zu machen.

+++ Wirtschaftswachstum durch Künstliche Intelligenzen +++

Verdopplung des Wirtschaftswachstums bis 2035

“Der erfolgreiche Einsatz von neuen Technologien wie KI kann in Österreich den jährlichen Anstieg des BIP bis 2035 von 1,4 auf 3 Prozent
anheben”, erläutert Zettel. Dies sei möglich, weil Routine-Prozesse in der Fertigung und im Büro mithilfe von KI deutlich effizienter zu bewältigen sind. Accenture formuliert in der Studie konkret drei Handlungsempfehlungen für mehr Wachstum in Österreich:

  1. “Innovationsagenda aufsetzen”: Die Top-Manager sollen eine digitale Roadmap definieren, Plattformstrategien entwerfen und neue Geschäftsmodelle erkunden.
  2. “Maschinen verstehen und einsetzen”: Die Fähigkeiten der Maschinen seien komplementär zu den menschlichen Fähigkeiten. Es müsse ein kulturelles und funktionales Klima für diesen „Change“ geschaffen werden.
  3. “Lernen und Soft Skills entwickeln”: Mit KI könne man die Innovationsgeschwindigkeit in Unternehmen dramatisch erhöhen. Die Weiterbildung werde damit zu einem alltäglichen Bestandteil des Arbeitsprozesses. Denn die Digitalisierung fordere und fördere die Kreativität, die emotionale Intelligenz und die geistige Flexibilität.

Die Devise: “Probieren statt Bewahren”

In der aktuellen Studie hat Accenture Österreichs größte Firmen unter die Lupe genommen. Dabei kommen die heimischen Top-100-Unternehmen nahezu ausschließlich aus der Old Economy. Die Vergleichswerte zeigen, dass die Umsätze der größten Unternehmen im vergangenen Jahr sehr deutlich gesunken sind, aber gleichzeitig die Profitabilität gesteigert werden konnte. Deutschlands Top-Player agieren in die andere Richtung: Sie opfern die Profitabilität für ein höheres Wachstum. “Österreichs Konzerne halten an dem fest, was sie haben, sie bewahren und optimieren ihr Geschäft. Die Welt der Digitalisierung ist aber keine Welt des Bewahrens. Sie ist eine Welt des Probierens”, sagt Zettel.

88 Prozent der Manager erwarten “komplette Transformation”

Auch wenn Österreichs Volkswirtschaft noch nicht zu den Vorreitern beim Einsatz von künstlicher Intelligenz zähle, sieht Zettel die Ergebnisse der Studie für die heimischen Unternehmen optimistisch. “Die Bewusstseinsbildung und die Investitions-Bereitschaft zeigen klar, dass unsere Manager verstanden haben, wohin die Reise geht”, erklärt er. So haben 88 Prozent der für die Studie befragten österreichischen Führungskräfte angegeben, dass sie innerhalb der nächsten drei Jahre eine “komplette Transformation” oder “eine signifikante Veränderung” durch KI in der eigenen Industrie erwarten. Diese Zahl ist weit höher als die Vergleichszahlen aus Deutschland und der Schweiz. Punkto Investitions-Bereitschaft liegt Österreich auf dem gleichen Niveau wie Deutschland und knapp vor der Schweiz. So planen 33 Prozent der befragten Manager “erhebliche Investitionen”.

Anstieg der Produktivität um 30 Prozent

Mit der Digitalisierung und dem Einsatz von KI ist eine positive Produktivitätsentwicklung der österreichischen Beschäftigten zu erwarten. “Wir rechnen mit einem Anstieg der Produktivität um 30 Prozent”, erläutert der Accenture-Österreich-Chef. “Wir können davon ausgehen,
dass sich die Art der Arbeit verändert. Es ist aber unwahrscheinlich, dass die Beschäftigungszahl geringer wird”, sagt Zettel. Als den entscheidenden Faktor nennt er die Bildung: “Lebenslanges Lernen war bislang ein Nice-to-have. Jetzt ist es ein Must-have! Das Konzept, als Uni-Abgänger mit 25 ‘ausgelernt’ zu haben, ist vollkommen überholt. Bildung wird uns künftig unser Leben lang begleiten.”

Intelligente Automatisierung als “Wachstumstreiber Nummer 1”

Die Benchmarks in vielerlei Hinsicht werden heute von den globalen Wachstums-Leadern wie Google, Amazon, Facebook und Apple (GAFA) gesetzt. Sie definieren neue und hochwertige Nutzererfahrungen, die Kunden als Standard über Branchen- und Landesgrenzen hinweg erwarten. GAFA verwenden Algorithmen und schaffen die Grundlage für die Automatisierung von intelligentem Verhalten. Jeder Nutzer, jeder Dateninput verbessert dabei die Technologie. “Die intelligente Automatisierung wird Wachstumstreiber Nummer 1”, sagt Zettel. (PA/red)

+++ Accenture Future Camp: Innovationen zum Leben erwecken +++

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Geistiges Eigentum ist dieses Jahr das zentrale Thema bei der Spin-off Austria Konferenz | (c) Stock.Adobe/Gorodenkoff
Geistiges Eigentum ist dieses Jahr das zentrale Thema bei der Spin-off Austria Konferenz | (c) Stock.Adobe/Gorodenkoff

Das Problem ist bekannt: Während Österreich exzellente universitäre Forschung hervorbringt, gibt es bei der Umsetzung der Ergebnisse in die Wirtschaft noch Einiges an Luft nach oben. Dabei zeigt sich immer wieder: Universitäre Spin-offs zählen zu den erfolgreichsten Startups des Landes. Dank dem fundierten wissenschaftlichen Unterbau liefern sie nämlich einzigartige Produkte auf Basis neuester Forschungsergebnisse, die als genuine Innovationen auf dem Weltmarkt durchstarten können.

Geistiges Eigentum als Hauptthema der Spin-off Austria Konferenz 2024

Erfolgsentscheidend ist dabei, wie mit dem geistigen Eigentum umgegangen wird. Dieses Thema steht dieses Jahr im Zentrum der Spin-off Austria Konferenz. 2020 gestartet geht das jährliche Hauptevent der Initiative Spin-off Austria am 14. November zum fünften Mal über die Bühne. Dabei sollen sich führende Köpfe aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zusammenfinden, um den Status Quo der österreichischen Spin-off Landschaft gemeinsam zu beleuchten und sich über die Zukunft universitärer Spin-offs in Österreich und Europa auszutauschen.

Das diesjährige Hauptthema – die Gestaltung von Regelungen rund um das geistige Eigentum (IP) in Zusammenhang mit universitären Spin-offs – ist keinesfalls trivial. Denn verschiedene berechtigte Interessen müssen miteinander in Einklang gebracht werden. Einerseits sollen Universitäten einen angemessenen Ertrag für Forschungsergebnisse erhalten, die oft mit öffentlichen Mitteln finanziert wurden. Andererseits brauchen junge Spin-offs besonders zu Beginn Flexibilität und finanzielle Mittel, um ihre Produkte erfolgreich am Markt zu platzieren. Und in Österreich gibt es bislang keine anerkannte und praxisbewährte Methode zur Bewertung dieser Anteile, heißt es von den Veranstalter:innen der Spin-off Austria Konferenz 2024.

“Klare und faire Regelungen für geistiges Eigentum sind entscheidend für den Erfolg universitärer Spin-offs”

“Klare und faire Regelungen für geistiges Eigentum sind entscheidend für den Erfolg universitärer Spin-offs. Wir müssen sicherstellen, dass Ausgründungen die nötigen Ressourcen und Rahmenbedingungen vorfinden, um international wettbewerbsfähig zu sein”, meint auch tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl, stellvertretender Bundessprecher von AplusB, Veranstalter der Konferenz. “Der Austausch zwischen Gründer:innen, Forscher:innen und Investor:innen ist dafür unerlässlich. Die Spin-off Austria Konferenz bietet den idealen Rahmen, um konkrete Maßnahmen und nachhaltige IP-Strategien zu diskutieren, die das Wachstumspotenzial von Spin-offs fördern”, so Friedl.

Renommierte Speaker:innen

Diskutiert werden diese Fragen bei der Spin-off Austria Konferenz 2024 von einer Reihe renommierter Speaker:innen, darunter Mark Ferguson, ehemaliger Vorsitzender des European Innovation Council Boards, Gerhard Plasonig von der TUM School of Management, Molly Stevens, Professorin für Bionanowissenschaften an der Universität Oxford, Rudolf Dömötör, Direktor des WU Gründungszentrums und des ECN – Entrepreneurship Center Network, Jasmin Güngör, General Partner bei Onsight Ventures, Bernhard Sagmeister, CEO von aws, Markus Pröll-Schobel, Programmmanager des Spin-off Fellowship der FFG und Lisa Spöck, Bundessprecherin von AplusB.

Anmeldung zur Spin-off Austria Konferenz 2024 kostenlos

Die Teilnahme an der auf Englisch abgehaltenen Konferenz ist kostenlos. Interessierte können sich zur Online-Konferenz (13:00 – 16:00 Uhr) sowie zur anschließenden Abendveranstaltung (18:00 Uhr) in der Christoph Leitl Lounge der WKÖ (Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien) anmelden. Die Spin-off Austria Konferenz 2024 wird von AplusB organisiert und von FFG, Austria Wirtschaftsservice (aws), Wirtschaftskammer Österreich (WKO) sowie der Industriellenvereinigung (IV) unterstützt.

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