16.02.2018

ABC: 4 österreichische Unis starten gemeinsames Blockchain Center

WU Wien, FH St. Pölten, Uni Wien und TU Wien bauen gemeinsam mit FOTEC, RIAT und SBA Research mit dem Austrian Blockchain Center (ABC) ein interdisziplinäres Blockchain-Forschungsinstitut auf. Am 1. und am 6. März gibt es erste Informationsveranstaltungen dazu.
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(c) WU Wien: Alfred Taudes von der WU Wien wird wissenschaftlicher Leiter des ABC

Ausgehend vom eben erst geschaffenen Forschungsinstitut für Kryptoökonomie der WU Wien, entsteht nun ein interdisziplinäres Forschungsinstitut von vier österreichischen Unis und drei weiteren Forschungseinrichtungen . Konkret werden am Austrian Blockchain Center (ABC) WU Wien, FH St. Pölten, Uni Wien und TU Wien, FOTEC, RIAT und SBA Research beteiligt werden. Das verkündete Alfred Taudes, wissenschaftlicher Leiter des WU-Krypto-Instituts heute.

+++ WU Wien: Forschungsinstitut für Kryptoökonomie gestartet +++

Vier Forschungsfelder am ABC

Auf der zugleich präsentierten Page www.blockchain-center.at ist bereits eine relativ präzise Aufstellung der Forschungsfelder zu lesen. Die wissenschaftliche Gesamt-Leitung des ABC wird Taudes übernehmen. Vier Großbereiche wurden definiert:

  • Bereich 1, “Cryptoeconomics”, wird von Shermin Voshmgir von der WU geleitet werden. Partnerinstitution ist RIAT (Research Institute for Future Cryptoeconomics). In diesem Bereich werden Distributed Ledger-Systeme im Hinblick auf ökonomische Implikationen erforscht.
  • Bereich 2, “Cryptography, Technology & Security”, wird von Edgar Weippl von SBA Research geleitet. Gemeinsam mit Forschern von Uni Wien und TU Wien werden hier technische und theoretische Grundlagen von Distributed Ledger Systemen erforscht und im Hinblick auf Sicherheitsaspekte untersucht.
  • Bereich 3, “Emerging Industries”, wird von Franz Fidler und Thomas Moser von der FH St. Pölten geleitet. Gemeinsam mit Forschern von TU Wien, FOTEC (Forschungs- und Technologietransfer GmbH Wiener Neustadt) und der University of Nicosia werden sie hier den Einsatz von Distributed Ledger-Technologien für Industrie 4.0 und Internet of Things erforschen.
  • Bereich 4 “Legal and Political Implications”, wird von Susanne Kalss von der WU Wien geleitet. Gemeinsam mit Forschern von WU Wien, Uni Wien und Uni Kassel wird sie die rechtlichen Aspekte von Distributed Ledger-Technologien – von Smart Contracts über ICOs zu Krypto-Steuern – durchleuchten.
ABC: Logo des neuen Austrian Blockchain Center
(c) ABC: Logo des neuen Austrian Blockchain Center

Zwei Info-Veranstaltungen

Präsentiert wird das ABC bei zwei Informationsveranstaltungen, die öffentlich zugänglich sind. Die erste findet am 1. März in der WU Wien statt, die zweite am 6. März in der FH St. Pölten. Nähere Informationen zum Forschungsinstitut und zu den Info-Veranstaltungen gibt es unter diesem Link.

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Universität Innsbruck, Spin-offs
(c) Universität Innsbruck

Vergleicht man die österreichische Spin-off-Landschaft mit jener anderer Länder, erweist diese sich als mager – wären da nicht diverse heimische Universitäten, die proaktiv Spin-offs fördern, wie brutkasten berichtete. Die Universität Innsbruck gilt als einer dieser Innovationstreiber.

Spin-offs in Deutschland

Eine Studie aus dem Oktober 2023 zur Entrepreneurship Performance deutscher Hochschulen ermittelte die Anzahl an Gründungen aus Hochschulen von 2014 bis 2022 und weist diese Werte für die 20 am höchsten gerankten Universitäten in Deutschland aus. Zusammen waren diese 20 Universitäten Ursprung von knapp 4.800 Startups. Dabei gibt es eine ausgeprägte Spitzengruppe mit der TU München (810 Startups) ganz vorne, gefolgt mit weitem Abstand von der TU Berlin (466) und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT, 321).

Hierzulande hat sich die Universität Innsbruck seit der Gründung ihrer Beteiligungsgesellschaft im Jahr 2008 über die Uni-Holding an 39 Spin-offs beteiligt. Durch die neu gegründeten Unternehmen wurden seither mehr als 200 neue Arbeitsplätze geschaffen.

“Der Ansatz der Universität Innsbruck, akademisch getriebene Spin-offs wirksam zu unterstützen, zeigt Früchte”, sagt Rektorin Veronika Sexl. “Durch die Unternehmen wird spezialisiertes Grundlagenwissen zum Wohle der Gesellschaft transformiert und diesen strategischen Ansatz werden wir auch in Zukunft weiter forcieren.” Neben Studienangeboten im Bereich Entrepreneurship und dem gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol betriebenen Gründungs- und Innovationszentrum InnCubator stellt die 2008 gegründete Beteiligungsgesellschaft Uni-Holding ein Kernelement der Strategie dar.

AQT und ParityQC als Aushängeschilder

Aktuell hält die Uni-Holding 23 Beteiligungen an Ausgründungen aus der Universität Innsbruck. Diese Unternehmen sind in den Bereichen Digitalisierung, Finanzen, Gesundheit, Ökologie und Technologie tätig. Neben den renommierten Ausgründungen im Bereich der Quantentechnologien – AQT und Parity QC – beschäftigt sich etwa das junge Spin-off QND – Quantum Network Design mit der Simulation von Quantennetzwerken, um die wesentlichen Grundsteine für eine industrielle Implementierung zu legen.

Beispiele der Innsbrucker Spin-offs

Innfoliolytix wäre ein weiteres Beispiel der Spin-off-Strategie: Das Startup macht Kapitalmarktanleger:innen aktuelle Forschungsergebnisse in Form von quantitativen Anlagestrategien zugänglich. Die Universitätsprofessoren Matthias Bank und Jochen Lawrenz vom Institut für Banken und Finanzen sind an der gemeinsamen Gründung und Entwicklung des Unternehmens mit der BTV AG und der Universität Innsbruck beteiligt; seit 2024 gilt Innfoliolytix als eine FMA-lizenzierte Wertpapierfirma. Im November 2024 wurde der vom Startup beratene und von der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft verwaltete Fonds “Quant Global Plus” mit dem Österreichischen Dachfonds Award 2024 des GELD-Magazins in den Kategorien “Aktiendachfonds 1 Jahr” und “Aktiendachfonds 3 Jahre” ausgezeichnet.

KinCon biolabs wiederrum baut seine patentierte Plattformtechnologie weiter aus, um Pharmaunternehmen bei der Lösung medizinischer Herausforderungen, insbesondere bei Krebs und Morbus Parkinson, zu unterstützen. Das von Philipp Tschaikner und Eduard Stefan gegründete Unternehmen entwickelt eine zellbasierte Reportertechnologie, die strukturelle Veränderungen von schwer zu analysierenden Zielproteinen sichtbar macht. Wenn ein Wirkstoffkandidat an einen, spezifisch für das Zielprotein entwickelten Reporter bindet, beginnt der genetisch kodierte Reporter in den Zellen zu leuchten. Damit lasse sich die Wirksamkeit von Medikamentenkandidaten systematisch vorhersagen, sodass die Pharmaunternehmen neuartige Therapien schneller in die klinische Anwendung, d.h. zu den Patient:innen, bringen könnten.

Kartenspiel in USA lizenziert

Das von Physiker:innen an der Universität Innsbruck entwickelte Kartenspiel Seeker Chronicles konnte mittlerweile an den renommierten US-amerikanischen Spieleverlag Wise Wizard Games lizenziert werden. Es verbindet Wissenschaftsvermittlung mit Spielelementen. Dessen Erfinder:innen Hendrik Poulsen Nautrup, Lea Trenkwalder und Fulvio Flamini haben das Spin-off-Unternehmen OneStone Studios gegründet und arbeiten aktuell an Erweiterungen, einer digitalen Version des Spiels und mehreren neuen Spielen, alle mit dem Ziel, Wissenschaft der Gesellschaft näherzubringen.

Arbeitsbedingungen, Arbeitsorganisation und daraus resultierende Beanspruchungen mit dem Ziel zu betrachten, Arbeit “menschenzentriert” zu gestalten und hinsichtlich verschiedener Humankriterien in Unternehmen und Organisationen zum Wohle aller Beteiligten zu verbessern – das ist das Vorhaben von Humane Arbeit. Gegründet von Cornelia Strecker, Christian Seubert und Jürgen Glaser bietet das Spin-off arbeitspsychologische Beratung auf dem aktuellsten Stand wissenschaftlicher Forschung.

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