12.05.2022

aaia stellt siebenköpfigen Beirat vor

Im neuen Beirat der Austrian Angel Investors Association (aaia) sitzen mehrere Bekannte aus der Startup- und Innovationsszene.
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Die aaia hat einen neuen Beirat
(c) aaia

Die Austrian Angel Investors Association (aaia) hat ein neues Vereinsorgan: Einen Beirat. Das aktuell siebenköpfige Gremium soll künftig dem Vorstand und der Führungsebene zur Seite stehen. “Bei den Mitgliedern des Beirates handelt es sich um einflussreiche Vertreter verschiedener Bereiche des Startup- und Investor:innen-Ökosystems, die durch ihre langjährige Erfahrung wertvollen Input für die aktuellen Tätigkeiten und weitere Ausrichtung der aaia mitbringen”, heißt es dazu vom Business Angel-Verband.

Tatsächlich sind die meisten der sieben Beirats-Mitglieder gut bekannt in der Startup- und Innovationsszene. Konkret bekleiden Conny Hörl, Steffi Zrinyi, Katharina Klausberger, Klaus Fuchs, Johannes Braith, Iris Filzwieser und Werner Wutscher nun die neu geschaffenen Positionen. Jeder und jedem ist dabei eine bestimmte Rolle zugedacht.

Das sind die sieben Mitglieder im neuen aaia-Beirat:

  • Conny Hörl, Unternehmerin und Business Angel, soll besonders das Thema Female Investing fördern und wird als zukünftiger “Touchpoint” der aaia in Salzburg auftreten.
  • Steffi Zrinyi, aaia Co-Founderin, war bis zum letzten Jahr noch aktiv im Vorstand tätig und soll als Unternehmensberaterin vor allem den Bereich M&A abdecken.
  • Shpock-Gründerin Katharina Klausberger soll als als Vertreterin der “jungen” Generation an Business Angels fungieren, die nach ihrem erfolgreichen Exit nun selbst in Startups investieren. Sie kommentiert: “Ich möchte dazu beitragen, dass künftig noch mehr erfahrene Unternehmer:innen Startups als Business Angels nicht nur finanziell, durch ein Investment, sondern auch inhaltlich als Sparringspartner mit ihren Erfahrungen und Learnings zur Seite stehen”.
  • Klaus Fuchs, Investment Director bei smartworks, dem Investment-Unternehmen der Wiener Stadtwerke Gruppe, soll die Sichtweise eines Corporate VCs in die Organisation mit einbringen. Er meint: “Wir können Startups neben dem Kapital unser Industrie Know-How sowie Zugänge zu unserem Ökosystem bieten. Die aaia ist als Plattform für Startup Investments sehr geeignet, um unterschiedliche Arten von Investor:innen zusammenzubringen und mit Startups zu vernetzen”.
  • Storebox-Gründer Johannes Braith erklärt: “Als Early Angel und Late Founder möchte ich unter anderem die Perspektive eines Gründers mit einbringen und besonders meine Erfahrung im Bereich Scaleup nutzen, um die Startup- und Investor:innenszene noch weiter voran zu bringen”.
  • Iris Filzwieser, Gründerin und CFO des metallurgischen Technologie-Unternehmens METTOP, soll die aaia vor allem durch ihre Expertise im Bereich Innovation und Forschung unterstützen.
  • Werner Wutscher, Business Angel und ehemaliges Vorstandsmitglied, soll “als Brückenbauer zwischen Corporates und Startups” dienen und durch seine Funktion als Mitglied im Startup-Komitee des Wirtschaftsministeriums “eine wertvolle Verbindung für die politische Agenda der aaia” bilden.

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Syncraft HQ
Syncraft Standort in Schwaz, Tirol (c) Syncraft

Der europäische Green-Deal verpflichtet alle EU-Länder, den Klimawandel bis 2050 mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu bekämpfen. Auch Unternehmen müssen deshalb nachhaltig werden.

Ein großer Teil der heimischen Treibhausgasemissionen entsteht jedoch nach wie vor in der Energiegewinnung. Hier möchte das Tiroler Scaleup Syncraft ansetzen. Mit Firmensitz in Schwaz, konzentriert sich das Unternehmen auf den Bau sogenannter Rückwärtskraftwerke. Doch was genau steckt hinter diesem Konzept? brutkasten hat dazu mit Syncraft gesprochen.

“Wollen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems leisten”

Kohlekraftwerke benötigen fossile Kohle, um Energie zu erzeugen. Dabei wird jedoch sehr viel CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen. Syncrafts Rückwärtskraftwerke kehren diesen Prozess um. Die Kraftwerke wandeln ungenutztes Wald-Restholz in Energie um, doch das bei der Verbrennung entstandene CO2 wird in Kohle gespeist. Dabei spricht das Unternehmen von “grüner Kohle”.

Die Kohle speichert rund 30 Prozent des im Holz enthaltenen CO2 dauerhaft. Das Endprodukt kann anschließend in Baumaterialien wie Beton verwendet werden. Ebenfalls kann die Kohle zur Defossilisierung weiterverwertet werden, indem sie in anderen Industrien fossile Kohlenstoffe ersetzt.

Bereits 2016 zeigte eine Studie der FH Vorarlberg das Potenzial von Holzkohle als Kohlenstoffsenker. Diese sogenannte „grüne Kohle“ dient nicht nur als effektiver CO2-Speicher, sondern findet in verschiedensten Bereichen Anwendung – von der Landwirtschaft bis hin zur Bauindustrie. Syncraft möchte dieses Wissen nutzen, um seine Technologie kontinuierlich zu verbessern. Aufklärung und Forschung rund um die Einsatzmöglichkeiten von grüner Kohle, auch bekannt als „Biochar“, haben sich mittlerweile zu einem zentralen Bestandteil des Geschäftsmodells entwickelt.

„Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Lösung des Klimaproblems zu leisten“, sagt Syncraft-Gründer Marcel Huber. Huber hat 2007 einen Schwebefestbettvergaser an der Hochschule MCI Innsbruck entwickelt – die patentierte Technologie, auf welcher das Unternehmen ruht. Zwei Jahre später gründete Huber Syncraft als Spin-off. 2014 gingen die ersten Rückwärtskraftwerke in Südtirol und Vorarlberg in Betrieb. Bis heute realisierte Syncraft mehr als 40 Rückwärtskraftwerke – unter anderem in Kroatien, Italien und Japan.

Neue Anlage in Gänserndorf

Mit rund 60 Mitarbeitenden konzentriert sich Syncraft auf die Kernbereiche des Kraftwerksbaus, der Forschung & Entwicklung, des Vertrieb und der Verwaltung. Der neue Firmensitz in Schwaz wurde 2024 eröffnet und soll ausschließlich mit erneuerbaren Energiequellen laufen.

Zu den jüngsten Erfolgen zählt die Eröffnung eines Rückwärtskraftwerks in Gänserndorf, Niederösterreich. Die Anlage versorgt das Fernwärmenetz mit 750 kW Wärme und speist 500 kW Elektrizität ins öffentliche Netz ein.

Darüber hinaus konnte Syncraft den Energy Globe Austrian Award 2024 in der Kategorie Wasser gewinnen. Wasser deshalb, da die Kohle auch dafür verwendet wird, um Abwasser zu reinigen, sagt das Unternehmen. Mit dem Projekt “Smarte Abwasserreinigung mittels Pulverkohle” konnten sich Syncraft gegen rund 300 andere Umweltprojekte durchsetzen.

Offen für Investor:innen

Syncraft hat sich mittlerweile zu einem profitablen Scaleup entwickelt. Seit der Gründung wirtschaftet das Unternehmen laut eigener Aussage mit den gleichen Gesellschaftern. Da Syncraft als Spin-off an der Hochschule MCI Innsbruck entstanden ist, zählt dazu auch MCI selbst.

Für die Zukunft hat sich Syncraft das Ziel gesetzt, sich noch weiter zu entwickeln und weiter zu wachsen. “Sollte uns also in Zukunft ein interessantes Investitionsangebot erreichen, werden wir uns dieses auf jeden Fall genauer anschauen”, so das Unternehmen.

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