20.12.2018

aaia: 100 heimische Business Angels befragt – das sind die Ergebnisse

Für den aktuellen Angel Investing Report 2018 befragte die Austrian Angel Investors Association (aaia) rund 100 heimische Angel InvestorInnen.
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Bei der Präsentation des Angel Investing Report 2018 bei der aaia Investors Lounge
(c) Ruiz Cruz: Bei der Präsentation des Angel Investing Report 2018 bei der aaia Investors Lounge

Der typische österreichische Business Angel ist zwischen 45 und 54 Jahre alt, männlich, hält ein bis fünf Investments in seinem Portfolio und investiert zwischen 50.000 und 100.000 Euro pro Startup. Im Laufe der gesamten Angel-Tätigkeit sind es zwischen 300.000 und zwei Millionen Euro. Das geht aus dem aktuellen Angel Investing Report 2018 der aaia (Austrian Angel Investors Association) hervor. “Mit den gewonnen Erkenntnissen des Angel Investing Report 2018 wollen wir das Handeln sowie die Motivationsgründe von Business Angels besser verstehen und Rahmenbedingungen für Angel Investments in Österreich verbessern”, sagt aaia Managing Director Lisa-Marie Fassl.

+++ 1. Austrian Startup Monitor: 500 Founder befragt – das sind die Ergebnisse +++

Langfristige Investments

Wenig überraschend: Österreichische Business Angels investieren bevorzugt (78 Prozent der Befragten) in der Seed-Phase, also wenn das Startup bereits über einen Prototypen verfügt. Dabei sind die Investments langfristig angelegt. Nur ein Befragter gab an, seine Beteiligungen üblicherweise kürzer als drei Jahre lang zu halten. 76 Prozent der Befragten legen ihre Investments auf drei bis sieben Jahre an, immerhin noch 23,1 Prozent bleiben üblicherweise mehr als sieben Jahre lang an Bord der investierten Startups. Dabei handelt es sich zumindest teilweise noch nicht um Erfahrungsberichte. Erst rund die Hälfte der Befragten hat tatsächlich bereits einen erfolgreichen Exit hinter sich. 56 Prozent der Befragten erwarten allerdings für kommendes Jahr zumindest einen Exit.

Video-Talk mit Hansi Hansmann und Lisa Fassl zum Angel Investing Report 2018 der aaia

Live-Talk mit Hansi Hansmann und Lisa Fassl von der aaia Investors Lounge

Live vom Austrian Angel Investors Association Investors Lounge mit dem Business Angel Hansi Hansmann und Geschäftsführerin Lisa Fassl über den Angel Investing Report 2018, mit einem Jahresrückblick, einem Ausblick auf 2019 und vieles mehr.

Gepostet von DerBrutkasten am Dienstag, 18. Dezember 2018

Mehr als ein Drittel der Angels mit weniger als vier Jahren Erfahrung

Manche waren bei ihren Exits dafür besonders erfolgreich: Zwölf Prozent der Befragten gaben an, bereits ein Investment mehr als verzwanzigfacht zu haben. Dabei ist die Anzahl der sehr erfahrenen Angels noch recht klein. Mehr als ein Drittel der Befragten haben vor weniger als vier Jahren gestartet. Weniger als ein Drittel haben mehr als sechs Jahre Erfahrung als Business Angel. Wöchentlich verbringen 42,5 Prozent der Befragten zehn Stunden oder weniger mit ihrer Angel-Tätigkeit. Immerhin 7,5 Prozent beschäftigen ihre Investments mehr als 40 Stunden pro Woche.

Lokale Konzentration und internationale Ausrichtung

Hotspot der heimischen Angel-Szene ist eindeutig Wien. Ganze 54,5 Prozent der Befragten sind in der Hauptstadt aktiv. Niederösterreich folgt mit 14,9 Prozent an zweiter Stelle vor der Steiermark (9,9 Prozent). Bei all der lokalen Konzentration spielt Internationalität dennoch eine große Rolle. 64 Prozent der befragten haben bereits in ausländische Startups investiert. 55 Prozent haben mit ausländischen InvestorInnen co-investiert. Generell sind Co-Investments die bevorzugte Variante: 56,4 Prozent der Angels investieren am liebsten gemeinsam.

Commitment der GründerInnen als wichtigstes Kriterium

Zurückhaltend sind sie dagegen bei Investment-Fonds: 76,2 Prozent der Befragten sind nicht an VC-Fonds mit Startup-Fokus beteiligt. Bei den bevorzugten Branchen liegt Software (47,1 Prozent) vor E-Commerce (43,3 Prozent) und Health Tech/Life Science (36,5 Prozent). Wichtigstes Entscheidungskriterium für ein Investment sind dabei die Skills der GründerInnen (Commitment noch vor Management-Fähigkeiten) gefolgt von technischer Qualifikation und Innovativität.

⇒ Der gesamte Report zum Download

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Grow geht in die vierte Runde: am Bild Jakob Detering und Harald Breit
Jakob Detering und Harald Breit | (c) Impact Hub/Zeman Photography / Deloitte/feelimage

Bereits zum vierten Mal unterstützt das Beratungsunternehmen Deloitte gemeinsam mit dem Impact Hub heimische Startups mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen.

Nach einer Bewerbungsphase stehen die sechs Finalist:innen von „Grow“ nun fest. Sie starten jetzt in einen halbjährigen Inkubationsprozess. Auf die besten zwei Jungunternehmen warten im Juni 2025 insgesamt EUR 15.000,- Preisgeld sowie 100 Pro-Bono-Beratungsstunden von Deloitte.

Grow: Das sind die Finalist:innen

“Im Rahmen von Grow fördern wir schon seit Jahren Jungunternehmer:innen mit nachhaltigen und sozialen Geschäftsideen. Wir waren stets begeistert vom Pionier- und Innovationsgeist der jungen Menschen. Auch heuer sind zahlreiche vielversprechende Ideen dabei. Wir freuen uns, die sechs ausgewählten Teams in den kommenden Monaten zu begleiten”, erklärt Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich.

Sonnig

Zu den diesjährigen Finalist:innen zählt das Startup SonnigDie App ermöglicht es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden erneuerbare Energie, als Corporate-Benefit zur Verfügung zu stellen. Damit soll auf beiden Seiten Kosten gespart und gleichzeitig die Energiewende vorangetrieben werden.

Les Ensembles

Das KI-Startup Les Ensembles fokussiert auf den nachhaltigen Gebrauch von Kleidung. Die KI-App erstellt ihren Nutzer:innen individualisierte Outfit-Vorschläge und verhindert so, dass bereits gekaufte Kleidung aus dem eigenen Schrank frühzeitig im Müll landet. Zudem verbindet sie Anwender:innen mit umweltfreundlichen Marken und Secondhand-Labels.

STURC

Das Startup STURC stellt Holzplatten aus Kaffeeabfällen her. Die ressourcenschonende und nachhaltige MDF-Alternative(Anm.: mitteldichte Holzfaserplatte) ermöglicht es Holzplatten-Produzenten, Möbel-Giganten und Instantkaffee-Herstellern Kosten zu sparen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. 

CELLOgics

CELLogics möchte mit „TranSphere“ künftig eine kosteneffiziente, nachhaltige und verschlankte Lösung für den weltweiten Versand von Zellproben anbieten. Voluminöse Verpackungen, die gekühlt werden müssen, sollen damit abgelöst werden. 

Social Cooling

Ebenfalls im „Grow“-Finale steht das Jungunternehmen Social Cooling, das mit „TerraBreeze“ eine umweltfreundliche „Plug-and-Play“-Klimaanlage erschaffen hat, die 40 Prozent weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte. Ihre Zielgruppe sind vor allem Büros und öffentliche Räume. 

Smiling Food

Das Startup Smiling Food arbeitet an der Marktreife des ersten Baukastensystems für Zuckeralternativen. Mithilfe von Datenwissenschaft, Prozessinnovation und Anwendungstechnologie sei es gelungen, die Eigenschaften von Zucker 1:1 nachzubauen.

So geht es jetzt weiter

Auf die sechs Startups warten nun arbeitsintensive Wochen, in denen die Businesspläne weiterentwickelt und geschäftstauglich gemacht werden sollen. “Wir freuen uns sehr darauf, den Jungunternehmer:innen in dieser wichtigen Zeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wir sind überzeugt, dass ihre Ideen künftig eine wichtige Basis für eine grünere Zukunft sein werden”, so Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna.
 
Nach dem Acceleration-Programm pitchen die Finalist:innen ihre Konzepte vor einer externen Jury, die am Ende die beiden Gewinner-Teams kürt.
 

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